Duisburg. Der Westdeutsche Tischtennis-Verband unterbricht die Saison bis zum Jahresende und trifft eine klare Regelung für Auf- und Abstiege.

Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) hat auf die Entwicklung der Corona-Pandemie reagiert und den Ligaspielbetrieb von der NRW-Liga bis hinunter zur Hobbyliga unterbrochen. Die Klubs sollen erst im Januar 2021 wieder an die Platten zurückkehren. Anstatt alle ausgefallenen Partien nachzuholen, hat der Verband eine deutlich pragmatischere Lösung gefunden: Die Spielzeit wird faktisch halbiert.

„Wir waren voller Hoffnung, dass wir die Saison ohne große Einschnitte über die Bühne kriegen“, sagt WTTV-Vorstandsmitglied Werner Almesberger, „doch das Infektionsgeschehen ist Besorgnis erregend. Unser Sport gehört zwar nicht zu den Infektionstreibern, aber es ist völlig klar, dass wir unter diesen Umständen umdenken müssen.“ Zum schnellen Handeln gezwungen wurde der Verband auch, weil immer mehr Kommunen ihre Hallen schließen. Lars Czichun, Vizepräsident im Vorstand Sport des WTTV, erklärt: „In vielen Sporthallen lassen sich die notwendigen Hygienekonzepte nicht umsetzen. Wir mussten für unsere Vereine eine schnelle Lösung finden.“

Der komplette Spielbetrieb wird bis zum 31. Dezember eingestellt

Diese Lösung sieht vor, dass der Spielbetrieb bis zum Ende des Jahres pausiert. Das betrifft nicht nur den Ligabetrieb, sondern auch alle Turniere. Weiter gehen soll es erst ab Januar 2021. Die bis dahin ausgefallenen Spiele sollen jedoch nicht nachgeholt werden. „Viele Vereine kämen in große Schwierigkeiten, weil sie für die Nachholtermine keine Hallenzeiten garantieren können“, sagt Almesberger. Der Verband hat deshalb entschieden, die Spielpläne aller Ligen beizubehalten. Es sollen allerdings nur noch die Spielpaarungen ausgetragen werden, die nötig sind, um die Hinserie abzuschließen.

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Beispiel: Eine Mannschaft hat bis heute sechs seiner elf Hinrundenspiele absolviert. Dann werden zwischen Januar und April 2021 nur noch die fünf fehlenden Hinrundenspiele ausgetragen. Am Ende hat jede Mannschaft einmal gegen jeden Konkurrenten gespielt. „Das hat den Vorteil, dass allen Vereinen die genauen Termine bereits bekannt sind. Niemand muss umplanen“, erklärt Werner Almesberger.

Nicht alle Vereine werden am Saisonende einen gleichgroßen Heimvorteil gehabt haben

Die Lösung hat aber auch den Nachteil, dass am Ende nicht alle Vereine auf die gleiche Anzahl von Heimspielen kommen werden. „Uns ist dieser Umstand bewusst. Einige Mannschaften werden weniger Heimvorteil haben“, räumt Lars Czichun ein. Auf der anderen Seite bleibe ein Mindestmaß an sportlicher Aussagekraft und Vergleichbarkeit erhalten.

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Und das soll die Grundlage dafür schaffen, um am Saisonende alle Auf- und Abstiegsfragen transparent zu klären. Das war in der wegen Corona vorzeitig abgebrochenen Vorsaison schwieriger. Czichun: „Im Frühjahr gab es Mannschaften, die zwar alle Spiele gewonnen hatten, aber nicht an der Tabellenspitze standen, weil ein Konkurrent schon häufiger gespielt hatte. Wir haben versucht, Härtefälle zu vermeiden. Es gab einen vermehrten Aufstieg und einen verminderten Abstieg. Außerdem haben wir angedachte Umstrukturierungen erst einmal auf Eis gelegt“, so Czichun.

Diese Maßnahmen sollen diesmal vermieden werden. „Wir können nicht wissen, wie sich die Pandemie entwickelt, aber wir haben die große Hoffnung, dass es uns die Neuregelung ermöglicht, alle restlichen Spiele bis April auszutragen“, sagt Czichun und Almesberger ergänzt: „Das Gros der Spiele wird erst ab März ausgetragen. Wir haben uns mit dieser Entscheidung ein wenig Luft verschafft.“