Gladbeck. Die Gladbecker Regionalliga-Handballer treten in Hamm an. Der VfL kann einen Spieler aufbieten, der in dieser Saison noch nicht im Kader stand.

Das allein ist schon keine gute Nachricht für die Regionalliga-Handballer des VfL Gladbeck: Das Team muss nämlich am Samstag, 5. Oktober, bei der Zweitvertretung des ASV Hamm-Westfalen ran. Auswärts also - und in der Fremde haben sich die Rot-Weißen in der jüngeren Vergangenheit immer schwer getan. Zu allem Überfluss hat sich jetzt auch noch ein gestandener Erstliga-Profi der ASV-Zweiten angeschlossen. Mait Patrail heißt der Neue.

Gut für Gladbeck: Der VfL reist beinahe in Bestbesetzung nach Hamm. Fraglich ist lediglich der Einsatz des angeschlagenen Robin Kirsten. Sollte der Rückraummann ausfallen, springt Felix Brockmann ein. Wieder dabei sind Schlussmann Valentin Beckmann und der Rückraumlinke Fabian Neher, die beim Erfolg über den TSV GWD Minden II gefehlt hatten. Außerdem kann Trainer Thorben Mollenhauer erstmals in dieser Saison mit Jan Schmiemann planen. Der Rechtsaußen, der bislang aus privaten Gründen hatte passen müssen, nahm unter der Woche an allen Übungseinheiten teil.

Der VfL Gladbeck stellt sich auf einen schweren Gang ein

Die Rot-Weißen stellen sich nicht nur wegen Patrail auf einen schweren Gang ein. „Die Hammer Mannschaft verfügt über viel Potenzial und ist breiter aufgestellt als in der vergangenen Saison“, sagt Mollenhauer. „Einfache Ballverluste müssen wir unbedingt vermeiden“, so der Trainer mit Blick auf die starke erste Welle des ASV weiter. Das heißt: „Im Angriff müssen wir konsequent und druckvoll spielen, dann nehmen wir Hamm auch den Gegenstoß.“

Zurück zum namhaften Zugang des Gegners: Mait Patrail ist ja ein Rückkehrer. Denn auch in der vergangenen Saison hat der 36-jährige Routiner, nachdem sein Vertrag mit Hamm I nicht verlängert worden ist, für Hamm II gespielt. Dann kam der Ruf des im Abstiegskampf verstrickten Erstligisten ThSV Eisenach. Patrail wechselte nach Thüringen und half mit, die Klasse zu halten. 20 Spiele bestritt der Abwehrspezialist für den ThSV in der höchsten deutschen Spielklasse.

Inzwischen ist Patrail wieder in seine Wahlheimat Hamm zurückgekehrt. Wieder hält sich der 36-Jährige, der auch für den TBV Lemgo aktiv war, für den TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen sowie in der Schweiz für die Kadetten Schaffhausen, in der ASV-Zweitvertretung fit. Und wieder läuft er für sie auf - das erste Mal bei der 27:36-Niederlage in Witten gegen den TuS Bommern.

Der VfL Gladbeck hat sich auf Hamm mit Patrail vorbereitet

„Jetzt ist die Situation ungefähr so wie vor einem Jahr“, so Patrail im Gespräch mit dem Westfälischen Anzeiger. „Ich halte mich fit, habe wieder beim ASV II mittrainiert. Und als sie gefragt haben, ob ich spiele, habe ich ja gesagt.“ Und wie im vergangenen Jahr wartet Mait Patrail auf ein Angebot aus einer höheren Klasse, „vielleicht“, wie er sagt, „verbunden mit einem Trainerjob, von mir aus auch in der 3. Liga oder im Ausland – da bin ich offen“. Einzige Bedingung: „Für die Familie muss es dieses Mal passen.“

Rechtsaußen Jan Schmiemann steht erstmals in dieser Saison im Aufgebot des Handball-Regionalligisten VfL Gladbeck.
Rechtsaußen Jan Schmiemann steht erstmals in dieser Saison im Aufgebot des Handball-Regionalligisten VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Über die zweite Mannschaft des ASV Westfalen sagt der Ex-Nationalspieler Estlands: „Das ist eine ganz andere Mannschaft als im vergangenen Jahr. Torhüter Jan Wesemann ist weg, Fabio Runkel ist weggegangen. Im Training sind nur acht, neun Leute.“ Er ist aber zuversichtlich, dass das Team sich verbessern wird - auch dank seiner Hilfe. Denn: „Ich habe mich im vergangenen halben Jahr in Eisenach richtig gut gefühlt, mit den jungen Leuten mitgehalten. Der Körper hat mitgemacht. Darum habe ich gesagt: Warum nicht weiterprobieren, solange ich verletzungsfrei bleibe.“

Beim VfL Gladbeck bricht wegen Mait Patrail aber keine Panik aus. Die Rot-Weißen haben in der jüngeren Vergangenheit schließlich immer mal wieder gegen Mannschaften mit Ex-Profis oder Profis gespielt - erinnert sei an Tobias Reichmann, der ja in der Saison 2022/2023 für Drittligist TV Emsdetten am Ball war.

VfL Gladbeck hat sogar am Tag der deutschen Einheit trainiert

Thorben Mollenhauer, der Trainer des VfL, hat sich das Spiel des ASV Hamm-Westfalen II in Bommern natürlich angeguckt. Sein Fazit lautet: „Klar, Mait Patrail macht Hamm in der Deckung stärker und vorne ist er sehr dominant. Wir werden unser Augenmerk darauf legen. Wir haben uns aber ganz normal vorbereitet.“ Sogar am Feiertag - um 11 Uhr traf sich Rot-Weiß am Tag der deutschen Einheit in der Riesener-Halle!

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