Essen/Gladbeck. Fabian Neher ist der einzige Zugang des Handball-Oberligisten VfL Gladbeck. Darum ist er aus Essen zum VfL gewechselt, das sind seine Ziele.
In Kürze nehmen die Handballer des VfL Gladbeck das Training wieder auf. Das Team der Rot-Weißen ist nach dem Abstieg aus der 3. Liga zusammengeblieben, nur ein Spieler hat sich ihnen angeschlossen. Dabei handelt es sich um Rückraummann Fabian Neher. Der möchte zunächst einmal in der Gladbecker Mannschaft ankommen und in der Saison mit dem Team in der Oberliga oben mitspielen.
Fabian Neher ist 23 Jahre jung und stammt aus Essen. Seit der D-Jugend hat er für den Tusem gespielt und zwischendurch für den Bergischen HC in Solingen. Zuletzt war der Rechtshänder mit Drittliga-Erfahrung für die Zweitvertretung der Essener in der Nordrhein-Regionalliga aktiv. 110 Tore glückten ihm in 23 Spielen - damit war er der beste Schütze seines Teams, das am Ende den achten Platz belegte.
Nun also ist er ein VfLer. „Ich freue mich darauf, in einer ersten Mannschaft zu spielen“, sagt Fabian Neher, der in der vergangenen Saison einige Partien der Gladbecker in der Riesener-Halle gesehen hat. Seine Eindrücke: „Volle Halle, gute Stimmung, der VfL genießt in Gladbeck offenbar eine hohe Wertschätzung, was nur positiv ist.“
Fabian Neher kennt bereits einige Spieler des VfL Gladbeck gut
Gänzliches Neuland betritt Fabian Neher ab dem nächsten Montag, wenn Thorben Mollenhauer zur ersten Trainingseinheit bittet, in Gladbeck nicht. Mit VfL-Mittelmann Niklas Rolf und Kreisläufer Philipp Arens hat er beim Tusem zusammengespielt, mit Rückraumakteur Fynn Blißenbach und Torwart Patrick Spierau in der Auswahlmannschaft der Uni Duisburg-Essen. „Ich habe nur Positives gehört“, sagt Fabian Neher, der in Essen übrigens auch noch die B- und C-Jugend trainiert hat.
Die Oberliga Westfalen kennt er noch nicht. Aber er hat natürlich schon viel über diese Spielklasse gehört. Und Fabian Neher weiß natürlich, dass neben dem VfL auch der ASV Hamm-Westfalen II und der TSV GWD Minden II aus der 3. Liga abgestiegen sind. „Die Liga“, sagt er, „wird vermutlich stärker sein als die Niederrhein-Regionalliga.“ Schocken kann ihn das aber nicht.
Denn obwohl er mit seinen 23 Jahren noch jung ist, dürfte ihn, was den Handball betrifft, nicht mehr allzu viel umwerfen können. Fabian Neher war nämlich im Mai 2022 dabei, als die Zweitvertretung des Tusem durch ein 30:30-Unentschieden bei der TSG Haßloch am letzten Spieltag der Abstiegsrunde aus der 3. Liga abgestiegen ist.
Fabian Neher kann im Rückraum flexibel eingesetzt werden
Die Essener hatten mit 30:29 geführt, ehe sie Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter den Ausgleich hinnehmen mussten. „Den“, erzählt der Rückraumspieler, „habe ich verschuldet.“ Besonders bitter: Der Tusem traf noch einmal, aber da war die Zeit schon um und das Tor, das den Klassenerhalt bedeutet hätte, zählte nicht. „Das“, erinnert sich Fabian Neher an die Begegnung mit Haßloch, „war ein sehr emotionaler Moment.“
Das ist mittlerweile Schnee von gestern. Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck, freut sich auf Fabian Neher, weil dieser - siehe oben - Torgefahr mitbringt und im Rückraum flexibel eingesetzt werden kann. Das bestätigt der Student der Betriebswirtschaftslehre: „Zu Beginn meiner Karriere bin ich Mittelmann gewesen, später auf Halblinks zum Einsatz gekommen und im letzten Jahr häufig auf Halbrechts.“
Falls alles optimal läuft, kommt Fabian Neher übrigens als frischgebackener Deutscher Meister zu seinem ersten Training nach Gladbeck. Am ersten Juli-Wochenende werden nämlich in Hamburg die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Handball ausgetragen. Der VfL-Zugang steht wie im vergangenen Jahr im Aufgebot von Titelverteidiger Duisburg-Essen. Als einziger Gladbecker, weil Fynn Blißenbach und Patrick Spierau verhindert sind.
Im Juli nimmt Neher an den europäischen Hochschulmeisterschaften teil
Mit der Uni-Auswahl - und dann auch wieder mit Fynn Blißenbach und Patrick Spierau - wird Fabian Neher des Weiteren vom 7. bis zum 15. Juli an den europäischen Hochschulmeisterschaft teilnehmen. Diese Titelkämpfe werden in Podgorica/Montenegro ausgetragen.
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Anschließend wird sich Fabian Neher dann voll und ganz auf den VfL konzentrieren. Um in der Mannschaft anzukommen und um oben mitzuspielen in der Oberliga Westfalen.
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