Gladbeck. Jan Schmiemann avancierte in der Begegnung mit der Ahlener SG für den VfL Gladbeck zum Mann des Spiels. Das war mehr als eine Momentaufnahme.

Vor dem Drittliga-Heimspiel gegen die Ahlener SG (29:29) verabschiedete Tim Deffte, der Handballchef des VfL Gladbeck, in Fabian Büttner und Felix Käsler etwas verspätet noch zwei Akteure aus der Aufstiegsmannschaft 2021/2022. Vor allem Käsler, der ja zweitbester Schütze der Rot-Weißen war und ohne Wenn und Aber bester Rechtsaußen der Oberliga Westfalen, galt eigentlich als nicht zu ersetzen.

So kann man sich irren! Jan Schmiemann, typisch VfL Gladbeck ein Eigengewächs, ist in die großen Fußstapfen getreten, die der ehemalige Juniorennationalspieler, der nun für den OSC Rheinhausen am Ball ist, an der Schützenstraße hinterlassen hat. Schmiemanns Bilanz nach den ersten zehn Ligaspielen liest sich nämlich durchaus schon Käsler-like: 38/1 Treffer hat der 23-Jährige erzielt, damit belegt er in der vereinsinternen Torschützenliste hinter Kapitän Max Krönung (80/24) Platz zwei und in der der Dritten Liga West den 30. Rang.

Jan Schmiemann trifft für den VfL Gladbeck gegen Ahlen zehnmal

Überragende zehnmal schlug Schmiemann beim 29:29 gegen die Ahlener SG zu. Nach dem Spiel redete der Youngster aber nicht über sich, sondern über die Mannschaft. Gut gespielt habe sie und nach verschlafener Anfangsphase das gezeigt, was sie auszeichne. „Teamgeist“, konkretisierte der Rechtsaußen.

Und er redete auch über seinen Vorgänger. „Von Felix habe ich mir viel abgeguckt“, so der aus Bottrop stammende Handballer, „beispielsweise einige Wurfvarianten.“

Ein Bild aus der Aufstiegssaison des VfL Gladbeck: Es zeigt Jan Schmiemann bei einem Schuss auf das Tor des CVJM Rödinghausen.
Ein Bild aus der Aufstiegssaison des VfL Gladbeck: Es zeigt Jan Schmiemann bei einem Schuss auf das Tor des CVJM Rödinghausen.

Lob für Jan Schmiemann gab es nach dem Ahlen-Spiel reichlich. „Jan“, sagte etwa der frühere VfL-Kreisläufer Sebastian Janus, der seine Karriere bekanntlich beendet hat, „hat sich ein gutes Stück weiterentwickelt.“ Und Siegbert Busch, der Chef der Rot-Weißen, attestierte dem Rechtsaußen „eine bärenstarke Leistung“. Der ehemalige Bundesliga-Trainer weiter: „Jan spielt eine super Rolle.“

Die Nachwuchsarbeit des VfL Gladbeck funktioniert

Ungeachtet der zehn Tore, seiner klasse Vorstellung und auch ungeachtet des nächsten Punktgewinns der Mannschaft stand Jan Schmiemann der Sinn aber nicht nach Partymachen. Der Grund: Er war nach den 60 intensiven Minuten schlicht und ergreifend müde und kaputt. „Ich esse jetzt noch ein Käsebrötchen und gehe dann ins Bett“, so der Mann des Ahlen-Spiels.

Jan Schmiemann ist ein weiteres gutes Beispiel, wie die Nachwuchsarbeit des VfL Gladbeck funktioniert. Dass sie funktioniert, ist gerade in dieser Saison deutlich zu erkennen. So standen und stehen in Fynn Blißenbach, Chris Winkelmann, Nick Kalhöfer und Jan Schmiemann vier Akteure aus der eigenen Jugend stets regelmäßig und auch lange auf der Platte.

Auch interessant

Schmiemann selbst hat in Kirchhellen mit dem Handballspielen begonnen. Nach seinem Wechsel zum TV Gladbeck schaffte er den Sprung in die Kreisauswahl, für die damals auch Fynn Blißenbach und weitere VfLer spielten. In der C-Jugend schloss sich der Bottroper schließlich den Rot-Weißen an.

Martin Blißenbach lotste Jan Schmiemann einst zum VfL Gladbeck

Die VfL-Trainer Martin Blißenbach, er lotste das Talent an die Schützenstraße, und Kai Brockmann bildeten Jan Schmiemann weiter aus. Über die zweite Seniorenmannschaft, für die er als Rückraumrechter viele Tore erzielte, kam er in die Erste, zunächst als zweiter Rechtsaußen hinter Felix Käsler.

Das war einmal!

Weitere Sportnachrichten aus Gladbeck finden Sie hier