Gladbeck. Die historische Niederlage gegen den BV Herne-Süd hat den BV Rentfort tief getroffen. Der BVR legt viel Hoffnung ins Derby gegen den SV Zweckel.

Die 1:14-Niederlage gegen den BV Herne-Süd hat den BV Rentfort bis ins Mark erschüttert und ist auch bis über die Stadtgrenze hinaus verwundert wahrgenommen worden. Ein solches Ergebnis ist schließlich ganz generell schon ungewöhnlich - in der Senioren-Bezirksliga aber mindestens eine Ausnahme. Im Schnitt alle sechs Minuten fiel ein Treffer, fast alle davon für Herne-Süd.

Jan Meier, Geschäftsführer des Gesamtvereins und stellvertretender Abteilungsleiter, hat noch einmal auf dem Ergebnis-Portal fussball.de nachgeschaut: „Da stand als höchste Niederlage bisher ein 1:8 im Kreispokal“, sagt er. Und in diesem Spiel gegen die SG Eintracht Gelsenkirchen im Oktober 2022 stand nicht die erste Mannschaft auf dem Feld. Jetzt hat die Statistik einen neuen „Spitzenwert“ bekommen.

BV Rentfort setzt weiter volles Vertrauen in Mannschaft und Trainerteam

Meier betont, er vertraue der Mannschaft und dem Trainerteam um Chefcoach Marc Schäfer nach wie vor vollkommen. Ohne Frage ist der Saisonstart misslungen - nicht nur wegen der Herne-Niederlage, sondern auch weil nach fünf Punktspielen auf dem Konto ist und die Rentforter damit den letzten Platz unter den 15 Teams der Bezirksliga 9 einnehmen. Der TuS 05 Sinsen hat vor dem Liga-Start zurückgezogen und steht als erster Absteiger bereits fest.

Trainer Marc Schäfer steht also beim BVR nicht zur Disposition. „Wir wissen, dass wir da einen Super-Trainer haben“, sagt Jan Meier. Laut ihm habe Schäfer bisher auch in keiner Weise angedeutet, er könne die Brocken hinwerfen. Überhaupt sollte niemand erwarten, dass der BV Rentfort seine Herangehensweise wegen der schwierigen Situation ändert. „Wir werden jetzt nicht mit Geld um uns werfen“, sagt Jan Meier. „Das können wir auch gar nicht.“

Die Schwierigkeiten der Rentforter sind bereits in den vergangenen Wochen eingehend besprochen worden: hohe Fluktuation in der Trainingsarbeit, auch dadurch wenig Erfahrung auf dem Platz, fehlende Zielstrebigkeit in der Offensive, viele neue Spieler müssen sich erst zurechtfinden.

Um die historische Klatsche zu vergessen, würde nichts mehr helfen als ein Erfolgserlebnis. Und der nächstmögliche Termin dafür ist der kommende Sonntag, wenn es auf dem neuen Kunstrasenplatz beim SV Zweckel ins Lokalduell geht. „Das Derby kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Jan Meier. „Das ist der beste Zeitpunkt, um den Bock umzustoßen.“

Zweckels Trainer Marc Bahl (l.) misst der 1:14-Niederlage gegen Herne-Süd keine große Bedeutung für das Derby bei.
Zweckels Trainer Marc Bahl (l.) misst der 1:14-Niederlage gegen Herne-Süd keine große Bedeutung für das Derby bei. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Und wie sieht das der Gegner? Kann der SV Zweckel nicht nur verlieren, nachdem alle Welt jetzt mit einer klaren Rentforter Niederlage rechnet? Nein, sagt Zweckels Coach Marc Bahl, der zuletzt keinen Hehl daraus machte, dass er dem BV Rentfort abseits des direkten Aufeinandertreffens nichts Schlechtes wünscht. Für seine Mannschaft sei es in gewisser Hinsicht ein Spiel wie jedes andere auch. „Wir müssen hart arbeiten, um zu gewinnen, wie gegen den Ersten oder den Vierten“, sagt er.

Klar: Der BVR hat bisher Probleme. „Aber jahrelang war er vor uns. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass wir mehr Punkte haben.“ Außerdem, mahnt Bahl, hätten die Rentforter auch einige Treffer erzielt und auch nicht nur schlechte Spiele gemacht. Davon hat er sich selbst beim einzigen bisherigen Punktgewinn des BVR beim 2:2 gegen den VfB Kirchhellen als Augenzeuge überzeugt.

„Rentfort hat wohl einen sehr schlechten Tag und Herne-Süd einen sehr guten Tag erwischt. Aber das Spiel am Sonntag ist ein Derby“, sagt Marc Bahl. „Da spielt die Tabellensituation keine Rolle, das ist wie ein Endspiel.“

Weitere Sportnachrichten aus Gladbeck finden Sie hier.

Weitere Nachrichten aus dem Lokalsport in Gladbeck