Gladbeck. Der BV Rentfort kassierte die höchste Pleite seit vielen vielen Jahren. Ein Ex-Trainer ging bereits zur Pause. Er fühlte mit seinem Kollegen.
Volker Dyba, der dem BV Rentfort sehr verbundene stellvertretende Vorsitzende des Fußballkreises 12, verließ die Hegestraße schon nach 20 Minuten. Ex-Trainer Marcel Cornelissen und Ex-Torwart Justin Kirstein (beide DJK Adler Union Frintrop) hielten es an ihrer alten Wirkungsstätte in Gladbeck auch nur bis zum Ende der ersten Halbzeit aus. Zu diesem Zeitpunkt lag der BVR gegen den BV Herne-Süd mit 0:8 (!) zurück.
Am Ende hieß es gar 1:14! Das ist die höchste Niederlage der Rentforter in einem Meisterschaftsspiel seit Menschengedenken. An der Hegestraße konnte sich jedenfalls kein Zaungast an eine ähnlich deutliche Abreibung erinnern.
Als Marcel Cornelissen sich nach den ersten 45 Minuten auf den Weg nach Hause machte, zeigte er Mitgefühl mit seinem Kollegen Marc Schäfer. „Dolly (Spitzname Schäfers, d. Red.)“, sagte Cornelissen, „tut mir leid, er ist ja wirklich ein guter Trainer. Aber ihm sind die Hände gebunden.“
BV Rentfort liegt nach drei Minuten bereits mit 0:2 zurück
Wie hat sich Marc Schäfer wohl nach 180 Sekunden gefühlt, als der BV Herne-Süd bereits mit 2:0 in Führung lag? Marcel Cornelissen erinnerte sich an das Testspiel seiner Frintroper Anfang Juli gegen Rot-Weiß Oberhausen (0:9): „Da schaust du nur noch auf die Uhr und hoffst, dass die verbleibenden Minuten schnell vorübergehen.“
Cornelissen war laut eigener Aussage an der Hegestraße zu Gast, um einfach mal wieder „seinen“ BV Rentfort zu sehen. Was er sah, war eine überaus traurige Vorstellung. Seinen ersten Angriff schloss der Gast aus Herne sogleich erfolgreich ab, den zweiten ebenfalls. Spätestens in der 16. Minute nach dem 3:0, einem zu allem Überfluss von Lars Wulfert verursachten Eigentor, war der Vergleich bereits entschieden.
Der BV Herne-Süd kann schalten und walten, wie er will
In der Folgezeit dürfte der BV Herne-Süd sich vorgekommen sein wie im Training. Die Mannschaft um den kürzlich noch verpflichteten Torjäger Dominik Hanemann konnte auf dem Kunstrasen schalten und walten, wie sie wollte. Das war kein Klassen-, das war ein Zweiklassen-Unterschied.
Für den BV Rentfort steht damit nach dem fünften Spieltag ein mageres Pünktchen und ein deprimierendes Torverhältnis von 6:31 zu Buche. Und ausgerechnet jetzt folgt das Gladbecker Derby beim SV Zweckel (Sonntag, 15. September, 15 Uhr, Dorstener Straße).
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