Herne/Gladbeck. „Ich glaube, als ich D-Jugendlicher war, hat es das mal gegeben“: Am zweiten Spieltag fehlen in mehreren Verbandsliga-Spielen neutrale Schiedsrichter.

Der Schiedsrichtermangel im Handballverband Westfalen (HVW) macht sich inzwischen sogar in der Männer-Verbandsliga bemerkbar. Am zweiten Spieltag der Saison 2024/2025 konnten gleich mehrere Spiele in dieser Klasse vom HVW nicht mit Unparteiischen besetzt werden. Betroffen war unter anderem der Vergleich in der Staffel 2 zwischen dem HC Westfalia Herne II und dem VfL Gladbeck II (25:29).

Pascal Kunze, Trainer der VfL-Zweitvertretung, konnte sich nicht erinnen, so etwas schon einmal im Männerhandball erlebt zu haben. „Ich glaube, als ich D-Jugendlicher war, hat es das mal gegeben“, sagte er auf WAZ-Nachfrage.

Die Herner mussten nämlich selbst ein Gespann für das Spiel organisieren. Sie fanden schließlich Guido Scholl/Hans-Dieter Schumann. Der VfL stimmte dieser Wahl zu. Was hätte der Klub, was hätte Pascal Kunze auch sonst tun sollen?

Laut Pascal Kunze machten die beiden Schiedsrichter ihre Sache gut. „Sie haben eine ordentliche Leistung gezeigt“, so der ehemalige Drittliga-Spieler des VfL Gladbeck. „Es wäre“, fuhr der Trainer fort, „trotzdem schöner, demnächst wieder vom Verband ausgesuchte, neutrale Unparteiische zu haben.“

VfL Gladbeck II tut sich bei der Herner Zweiten schwer

Zur Partie: Der ambitionierte VfL II feierte in Herne im zweiten Saisonspiel den zweiten Sieg. Dabei taten sich die favorisierten Rot-Weißen allerdings recht schwer. Pascal Kunze brachte es so auf den Punkt: „Wir haben Tempo gemacht, aber nicht getroffen.“ Es sei, so der Coach weiter, ein „typisches erstes Saison-Auswärtsspiel“ gewesen.

Fachkräftemangel herrscht auch im Handball, vor allem Schiedsrichter gibt es viel zu wenige.
Fachkräftemangel herrscht auch im Handball, vor allem Schiedsrichter gibt es viel zu wenige. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Gladbecker erwischten in Herne einen ganz schwachen Start. In der neunten Minute hieß es aus ihrer Sicht 1:4. Doch die Mannschaft fand allmählich einen Rhythmus. Sie kam zum Ausgleich (5:5, 13.). Am Ende des Abschnitts ging der Gast dann erstmals mit drei Toren in Führung (13:10, 28.; 14:11, 30.).

Doch es blieb weiterhin ein enges Spiel. In der 53. Minute führte der VfL mit 24:23 - alles war also noch möglich. Als es jedoch darauf ankam, konnte sich die Kunze-Sieben auf 27:23 absetzen. Das war die Entscheidung. Am Ende stand ein 29:25-Erfolg.

VfL Gladbeck II empfängt nun einen ehemaligen Oberligisten

Bester Schütze der Rot-Weißen war Adrian Rudolph. Ihm glückten acht Treffer. Eine gute Leistung attestierte Pascal Kunze Torwart Robin Hovermann, der zuletzt ja sogar im Aufgebot der ersten Mannschaft stand und Regionalliga-Luft schnuppern durfte.

Weiter geht es für die Gladbecker erst am Samstag, 21. September, mit einem Heimspiel gegen den ehemaligen Oberligisten Teutonia Riemke. Die Bochumer haben ihre beiden Auftaktpartien verloren.

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