Witten. Das erste Heimspiel gewinnt der TuS Bommern gegen den VfL Gladbeck. Auch der Gästetrainer lobt Wittens Keeper. TuS-Coach sieht weiteren Erfolgsfaktor.

Wie man aus einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand am Ende einen glatten 32:26 (12:12)-Erfolg im ersten Heimspiel der Saison in der Handball-Regionalliga macht? Nachzufragen beim TuS Bommern, der sich vor allem auf einen kaum überwindbaren Fels in der Brandung verlassen konnte, der den Kasten der Wittener regelrecht vernagelte. „Wenn da Clemens Uphues nicht gespielt hätte - wir hätten heute gewonnen“, so Thorben Mollenhauer, der Trainer des unterlegenen VfL Gladbeck.

Die ersten 15, 20 Minuten gehörten zumeist dem VfL Gladbeck, der vor einem eine resolute Defensive praktizierte, den Wittenern kaum einfache Abschlüsse gestattete. Mit 8:4 und 10:6 (19.) setzten sich die Gäste ab, verschenkten zu diesem Zeitpunkt sogar eine noch deutliche Führung. „Vier, fünf ganz freie Würfe haben wir da vergeben“, ärgerte sich der VfL-Coach - jedes Mal musste er mit ansehen, wie Bommerns Keeper Clemens Uphues mit glänzenden Reflexen zur Stelle war, seine Mannschaft damit im Spiel hielt.

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Für den TuS Bommern erzielt Markus Schmitz zehn Treffer

„Wir waren zu Beginn zwar absolut da, aber total übermotiviert“, hatte später TuS-Trainer Nils Krefter dafür die Erklärung parat, warum seine Offensive so stockte, sich mehrere einfache Fehler leistete. Doch dann brachten drei schnelle Tore in Serie bis zum 9:10 (25.) die Hausherren vor den rund 400 Zuschauern wieder heran. Immer wieder stand jetzt der quirlige Markus Schmitz (insgesamt zehn Tore) im Blickpunkt, der kaum zu bremsen war, per Siebenmeter auch das 12:12 kurz vor der Pause markierte.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts traf dann Felix Groß zur ersten Bommeraner Führung überhaupt - 13:12. Kurz darauf erhöhte Schmitz, nahm damit auch das Heimpublikum vollends mit, das den TuS lautstark unterstützte. Dass der VfL Gladbeck aber vorerst auf Augenhöhe blieb und immer wieder nachlegen konnte, das lag in erster Linie am insgesamt achtmaligen Torschützen Fabian Neher. „Aber“, so Thorben Mollenhauer später, „irgendwann sind wir körperlich einfach auf dem Zahnfleisch gegangen. Auf der Bank hatte ich auch nicht mehr genug Wechselmöglichkeiten.“

„Ich habe meiner Mannschaft vorher schon gesagt, dass es am Ende die Athletik sein wird, die uns den Sieg bringen kann. Wir hatten einfach mehr Körner in der Schlussphase.“

Nils Krefter (43), Trainer des TuS Bommern
Mit Abstand bester Mann beim VfL Gladbeck: Fabian Neher (re.) war vom TuS Bommern kaum in den Griff zu bekommen, warf acht Tore.
Mit Abstand bester Mann beim VfL Gladbeck: Fabian Neher (re.) war vom TuS Bommern kaum in den Griff zu bekommen, warf acht Tore. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Über 19:19 und 23:23 (48.) ging der Handball-Krimi im ersten Heimspiel der Wittener munter weiter, bei den Gästen tat sich jetzt Linksaußen Florian Bach mit einigen sicheren Treffern hervor. War jetzt TuS-Rückhalt Clemens Uphues geknackt, sein Erfolgscode entschlüsselt? Offenbar nicht, denn kurz darauf parierte er gegen den frei vor ihm stehenden Max Krönung.

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Und weil der VfL jetzt schwächelte, fast sieben Minuten am Stück kein Tor mehr warf, nutzte Bommern die Gunst der Stunde, setzte sich auf 26:23, dann auf 29:25 (58.) entscheidend ab. „Ich habe meiner Mannschaft vorher schon gesagt, dass es am Ende die Athletik sein wird, die uns den Sieg bringen kann“, so Nils Krefter. Sein Konzept, die VfL-Angreifer lange zu beschäftigen, sie so mürbe zu machen, ging offenbar auf. In den Schlussminuten wurde es sogar noch ein letztlich zu deutlicher 32:26-Erfolg, mit dem die Wittener ihren unverhofften 4:0-Punkte-Traumstart perfekt machten.

TuS Bommern reist nach Minden, VfL Gladbeck nach Menden

Klar, dass auch der TuS-Trainer seinem Torwart ein Sonderlob verpasste: „Clemens‘ Leistung war heute sensationell - aber genau das haben wir auch gebraucht.“ Für die Bommeraner geht es am dritten Spieltag beim ebenso verlustpunktfreien TSV GWD Minden II weiter, der VfL Gladbeck muss zur SG Menden zu den Wölfen ins Sauerland.

Spielfilm: 0:2, 1:3 (7.), 4:4 (12.), 4:8 (17.), 6:10 (19.), 10:11 (28.), 12:12 (HZ); 14:12 (32.), 16:14, 16:16 (39.), 19:19, 21:19 (44.), 23:23 (48.), 26:23 (54.), 29:25, 30:26 (59.), 32:26.

TuS: Humberg, Uphues; Eigenbrodt (3), Decker, Groß (4), Matthies, Burbaum, Lindner (3), Schmitz (10/3), Cokelc, Vesper (5), Ferber (3), Tarlinski (3), Kremer (1).

VfL: Beckmann, Spierau; Brockmann, Sankalla (1), Kalhöfer, Kirsten, Krönung (6/2), Bach (3), Dervisevic, Luggenhölscher (1), Neher (8/1), Blißenbach (1), Schlögl (4), Kroese (2).

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