Witten/Gladbeck. Er durfte lange spielen für den VfL Gladbeck in Bommern: der neue Kreisläufer Max Schlögl. Obwohl seine Werte stimmten, war er nicht zufrieden.

Nein, so hatte sich Max Schlögl seinen ersten Einsatz für den VfL Gladbeck in der Handball-Regionalliga nicht vorgestellt. „Ich hätte“, sagte der Kreisläufer unmittelbar nach dem Spiel der Rot-Weißen beim TuS Bommern (26:32), „lieber weniger gespielt und dafür gewonnen.“

An Max Schlögl lag es aber ganz und gar nicht, dass der VfL in Witten wie schon in der vergangenen Saison leer ausgegangen ist. Der von den Gladbeckern in einer Nacht- und Nebelaktion verpflichtete 24-Jährige stand bei seinem Debüt nämlich deshalb lange auf der Platte, weil er einen guten Job gemacht hat.

Immerhin vier Tore gingen auf sein Konto. Und auch in der Abwehr konnte Max Schlögl in der Begegnung mit dem TuS Bommern einige Akzente setzen. Sein neuer Trainer war zufrieden. „Max“, sagte Thorben Mollenhauer, „hat uns geholfen, es ist gut, dass wir ihn hatten.“

Vor allem zwei Aktionen des Neuen gefielen Mollenhauer richtig gut. In der 19. Minute traf Schlögl nur Sekunden nach dem TuS-Treffer zum 6:9 aus dem Mittelkreis ins verwaiste Tor. Neun Minuten später gelang ihm das erneut. „Überrschend mutig“, fand der VfL-Trainer das. Begründung: „So etwas musst du dir in deinem ersten Spiel für einen neuen Verein erst einmal trauen.“

Max Schlögl hat die Saisonvorbereitung in Harsewinkel absolviert

Zweimal fiel Max Schlögl aber auch aus einem anderen Grund aus. Er kassierte nämlich in der ersten Halbzeit zwei Zeitstrafen. Die Überzahl wusste der TuS Bommern jeweils zu nutzen. „Dumm“ sei das gewesen, übte der Neu-Gladbecker später Selbstkritik.

Thorben Mollenhauer ist der Trainer des Handball-Regionalligisten VfL Gladbeck.
Thorben Mollenhauer ist der Trainer des Handball-Regionalligisten VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Beim VfL fühlt sich der Polizist, der seit Anfang September in Düsseldorf lebt und arbeitet und der deshalb die TSG Harsewinkel verlassen hat, bereits wohl. „Ich habe einen super Eindruck gewonnen. Der VfL ist ganz ähnlich wie die TSG ein sehr familiärer Verein“, sagt Schlögl, der die Vorbereitung noch bei seinem Ex-Klub bestritten hat und somit voll im Saft steckt.

Als feststand, dass er nach Düsseldorf kommt, hat sich Max Schlögl sofort nach Handball-Klubs in der Umgebung umgehört. Unter anderem kontaktierte er den Gladbecker Max Krönung, den der Kreisläufer aus der Polizeiauswahl kennt. Der Torjäger der Rot-Weißen empfahl - klar - seinen Verein. Ende August absolvierte Schlögl daraufhin ein Probetraining in der Riesener-Halle.

Max Schlögl stammt aus Münster und aus einer Handballfamilie

Der VfL hatte zu diesem Zeitpunkt seine Personalplanungen jedoch natürlich schon längst abgeschlossen. Die Rot-Weißen wollten und wollen auf Resid Dervisevic und Youngster Konstantin Winkelmann setzen, der jedoch infolge einer in der Vorsaison erlittenen Verletzung noch nicht eingesetzt werden kann. Für ihn sollte vorerst Björn Sankalla am Kreis spielen.

Doch weil sich Tobias van Kampen bei der Generalprobe eine Schulterverletzung eingehandelt hat, wurde und wird Björn Sankalla im rechten Rückraum gebraucht. Also bat Tim Deffte, der Chef des VfL, Max Schlögl in der vergangenen Woche zu einem Gespräch. Ergebnis: Der Kreisläufer spielt zunächst bis Weihnachten für die Gladbecker.

Max Schlögl stammt aus Münster und aus einer Handballfamilie. Sein Vater Frank und seine Mutter Sandra haben Handball gespielt, er war mit vier Jahren das erste Mal in einer Halle. Seinem Heimatverein ASV Senden ist er bis zum Früühjahr 2022 treu geblieben, dann wechselte er zum VfL-Gladbeck-Schreck TSG Harsewinkel.

Max Schlögl freut sich auf die Spiele in der Riesener-Halle

Nun also trägt Max Schlögl das Trikot des VfL Gladbeck. Worauf freut er sich am meisten? „Auf die Spiele in der eigenen Halle“, so der Kreisläufer, der begeistert war von der Stimmung, die bei der Auftaktpartie gegen die Sportfreunde Loxten (34:34) herrschte.

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