Herne/Gladbeck. Die Partie des SV Zweckel bei Herne 70 endete 2:2. Der SVZ-Torjäger musste ins Krankenhaus, nicht nur sein Trainer verstand die Welt nicht mehr.
Nach zwei Siegen an den beiden ersten Spieltagen der noch jungen Bezirksligasaison musste sich der SV Zweckel bei der SG Herne 70 erstmals mit einem Punkt zufriedengeben. Was Marc Bahl, der Trainer der Gladbecker, nach dem Spielverlauf auf dem Ascheplatz bei den 70ern auch bereit war zu tun: „Es war ein Kampfspiel, was anderes ist hier auch nicht möglich.“
Bahl weiter: „Man muss ehrlichweise sagen, dass wir in der einen oder anderen Situation Glück gehabt haben, dass der Ball da nicht drin war.“ Er meinte unter anderem einen späten Pfostenschuss der Hausherren. Auch deshalb war der Coach „vollkommen zufrieden mit dem 2:2“.
So versöhnliche Töne schlug der Zweckeler bezüglich einer spielentscheidenden Szene nach gut einer halben Stunde in Herne nicht an. Was war passiert? Einen langen Ball spitzelte der Torjäger des SVZ, Jan Schwers, am gegnerischen Keeper vorbei – noch vor dem Sechzehnmeterraum nahm der dann keine Rücksicht auf Verluste und holte den Stürmer mit einem groben Foul von den Beinen. „Das ist für mich“, so Bahl, „eine ganz, ganz klare rote Karte.“ Hernes Torwart Patrick Rojek sah stattdessen aber nur Gelb.
Serkan Köse trifft für den SV Zweckel zum 2:2-Endstand
„Allein bei der Schwere des Fouls ist das eine Frechheit des Schiedsrichters“, so Bahl wütend. Und weiter: „Wenn er mir dann sagt, er konnte die Schwere des Foulspiels nicht einschätzen, dann frage ich mich, was man einschätzen kann.“ Die überharte Grätsche habe an Körperverletzung gegrenzt.
Eine Ansicht, die auch Zweckels Sportlicher Leiter Timon Reschke teilte, der das Ganze ebenfalls vor Ort verfolgte. Er sprach sogar von dem härtesten Foulspiel, das er in unterklassigen Ligen je gesehen hat. Besonders bitter: Zweckels Unterschiedsspieler (vier Tore in den ersten beiden Spielen) konnte danach nicht mehr weitermachen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. „Er kann kaum das Bein bewegen“, schilderte Marc Bahl. Offenbar hatte Schwers Glück im Unglück und sich „nur“ eine schwere Prellung zugezogen.
Mit Jan Schwers auf dem Platz war der SVZ durch Sebastian Waldner in Führung (16.) gegangen. Aus einer stark abseitsverdächtigen Position glich Herne keine zehn Minuten später durch Tobias Mauroff aus. Im zweiten Durchgang war Zweckel der Schock erst einmal anzumerken, in der 77. Minute erzielte Alimert Seymenbasi das 1:2. Serkan Köse sorgte neun Minuten vor dem Schluss per Elfmeter schließlich für den 2:2-Endstand.
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