Gladbeck. Der neu formierte SV Zweckel ist erfolgreich in die Saison gestartet. Die Verantwortlichen behalten aus verschiedenen Gründen die Bodenhaftung.

Das nennt man wohl einen Traumstart! Sechs Punkte aus den ersten beiden Meisterschaftsspielen - der SV Zweckel hat mit den Siegen beim Erler SV 08 und gegen den SV Hessler 06 einen optimalen Start in die Bezirksliga-Saison 2024/2025 erwischt.

  • Der SV Zweckel ist mit zwei Siegen in die Bezirksliga-Saison gestartet
  • Zwei Erfolge zum Auftakt - das gab‘s zuletzt in der Saison 2009/2010
  • Seinerzeit war der SVZ Landesligist und hatte eine Topmannschaft

Zur Einordnung: Es ist geschlagene 15 Jahre her, dass die Schwarz-Grünen mit zwei Erfolgen in eine Spielzeit gegangen sind. „Das“, gibt Trainer Marc Bahl im Gespräch mit der WAZ zu, „habe ich nicht gewusst.“ Aber klar, so der Coach weiter, zuletzt habe der Verein ja „immer unten gespielt“.

Uli Wloch, der Vorsitzende der Schwarz-Grünen, traut dem Braten, Traumstart hin, Traumstart her, vielleicht auch deshalb nicht. Nach dem 3:2-Erfolg über Hessler in der Vestischen Kampfbahn sagte Wloch nämlich: „Ich bin natürlich sehr zufrieden.“ Sofort fügte er an: „Für mich sind das sechs Punkte gegen den Abstieg.“

Der SV Zweckel belegt hinter den Topfavoriten den dritten Tabellenplatz

Auch Marc Bahl bleibt illusionsloser Realist: „Wir liegen jetzt hinter den beiden Topfavoriten FC 96 Recklinghausen und SV Horst-Emscher 08 auf Rang drei. Die Tabelle sollten wir abfotografieren.“

Marc Bahl und Albert Alex bilden beim Gladbecker Fußball-Bezirksligisten SV Zweckel das Trainergespann.
Marc Bahl und Albert Alex bilden beim Gladbecker Fußball-Bezirksligisten SV Zweckel das Trainergespann. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Von seinem Ziel, vom Ziel der Mannschaft, will er keinen Deut abrücken. „Wir möchten“, betont Bahl, „den Stress der letzten Jahre hinter uns lassen und gar nicht erst runten reinrutschen.“

Nicht vergessen werden dürfe, dass sein Team ein sehr junges sei, „vermutlich“, so der Trainer, „sind wir sogar die jüngste Mannschaft in der Bezirksliga“. Fakt ist: Gegen Hessler kamen in Paul Vogt, Lukas Bergmann, Leon Heckmann, Justin Tyler Schwandt, Kubilay Miyanyedi, Malik Sevim und Ylli Rushiti sieben echte Youngster längere oder kürzere Zeit zum Zuge.

SVZ-Jungspunde haben sich gegen Hessler auch mal abkochen lassen

Dass die sich von gestandenen und robusten Bezirksliga-Spielern, die der SV Hessler 06 nun einmal in seinem Aufgebot hat, auch mal abkochen ließen, versteht sich von selbst. Auch Formschwankungen wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geben.

Das alles wissen die Verantwortlichen in Zweckel. „Im körperlichen Bereich“, so Marc Bahl, „müssen die Jungs noch zulegen.“ Aber auch im fußballerischen und taktischen Verhalten gebe es noch reichlich Potenzial. Der Trainer weiter: „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Chancen zugelassen. Wir müssen noch kompakter stehen und dürfen uns nicht auskontern lassen.“

Wie in der vergangenen Saison, als Bahl den SV Zweckel als Tabellenletzter übernahm, hat er auch für die gerade erst begonnene Rückschläge eingepreist. „Die wird es geben. Aber es macht Spaß, mit dieser Mannschaft zusammenzuarbeiten.“

2009 galt der SVZ in der Landesliga als Topfavorit auf den Aufstieg

Werfen wir noch einmal einen Blick zurück. Denn an einen so guten Zweckeler Saisonauftakt können sich, überspitzt formuliert, wohl tatsächlich nur noch ältere SVZ-Fans erinnern. Denn nicht einmal in den Spielzeiten, in denen die Schwarz-Grünen in die Westfalen- (2011/2012) und in die Oberliga Westfalen (2012/2013) aufgestiegen sind, gab es zu Beginn sechs Punkte.

Das ist dem SVZ wie schon erwähnt das letzte Mal in der Serie 2009/2010 geglückt, also vor exakt 15 Jahren. Seinerzeit startete das von Stephan Urbainski und Miguel Pereira trainierte Landesliga-Team mit einem 3:0 gegen Westfalia Gemen und einem 8:1 bei der TSG Telgte.

Die Zweckeler konnten damals eine Topmannschaft aufbieten mit Akteuren wie Dennis Grüger, Michael Jost, Christian „Kamille“ Kaminski, Sascha Höhle, Markus Katriniok und Selcuk Dede, der vom Regionalligisten Preußen Münster an die Dorstener Straße gewechselt war. Die Gladbecker galten, anders als heute, als Topfavorit auf den Aufstieg, am Ende landeten sie jedoch nur hinter dem SV Dorsten-Hardt und dem 1. FC Gievenbeck nur auf Rang drei.

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