Gladbeck. Vom BV Rentfort einmal abgesehen, glänzte Fußball-Gladbeck bei der Feldkreismeisterschaft durch Abwesenheit. Drei Trainer nennen dafür Gründe.

Am Ende nahmen gerade einmal acht Mannschaften an der Feldmeisterschaft des Fußballkreises Gelsenkirchen teil. Aus Gladbeck trat einzig und allein der BV Rentfort in Rotthausen an. Die Frage der WAZ nach dem „Warum nicht?“ beantworten Marc Bahl (Trainer des SV Zweckel) und Naim Murici (Trainer von SG Preußen Gladbeck) mit identischen Worten: „Wir haben eine eigene Stadtmeisterschaft.“

Das ist aber nicht der einzige Grund für das Gladbecker Desinteresse an den Kreis-Titelkämpfen. Alexander Goronczy, Trainer des A-Ligisten Adler Ellinghorst, betont: „Ich bin bekanntlich auch kein riesen Fan von Stadtmeisterschaften. Es ist, weil viele Spieler im Urlaub sind, in der Sommervorbereitung schon immer sportlich, überhaupt eine Mannschaft zu stellen.“

Mit vielleicht zwölf Akteuren nach Gelsenkichen zu fahren und dann gegen die Landesligisten YEG Hassel oder SSV Buer zu spielen sei, so Alex Goronczy, für sein Team und ihn „nicht so hilfreich“. Er betont daher: „Wir werden auch in Zukunft nicht an der Kreismeisterschaft teilnehmen.“ Bei der Stadtmeisterschaft, die Ende Juli in Rentfort über die Bühne geht, mischen die Ellinghorster dagegen mit. „Weil es sich so gehört“, sagt der Adler-Trainer.

Zweckel-Trainer Bahl: Gladbecker und Gelsenkirchener Titelkämpfe zusammenlegen

Für Naim Murici spielt der Austragungszeitpunkt der Titelkämpfe gleichfalls eine Rolle, allerdings aus einem anderen Grund: „Ich bin kein Freund von Feldmeisterschaften in der Vorbereitung, weil alle Mannschaften im Aufbau sind. Zwei Wochen nach Saisonende würde es Sinn machen.“ Die Stadtmeisterschaft betrachtet Murici daher „als ganz normales Turnier, um Spielformen auszuprobieren“.

Alexander Goronczy ist der Trainer des Gladbecker A-Ligisten Adler Ellinghorst.
Alexander Goronczy ist der Trainer des Gladbecker A-Ligisten Adler Ellinghorst. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Marc Bahl, der Trainer des SV Zweckel, sagt im Gespräch mit der WAZ: „Als ich von der Einladung des Kreises erfahren habe, das war irgendwann im Juni, hatte ich meinen Vorbereitungsplan natürlich längst erstellt.“ Davon einmal abgesehen, seien für ihn diese Titelkämpfe „die Feldstadtmeisterschaft Gelsenkirchens“. Gladbeck trage eine eigene Stadtmeisterschaft aus. „Du kannst nicht“, sagt Bahl, „auf zwei Hochzeiten tanzen.“

Der Trainer des SV Zweckel, der früher auch mal für den SV Dorsten-Hardt als Spieler aktiv war und dort vergleichsweise publikumsträchtige Feldstadtmeisterschaften erlebt hat, spricht sich dafür aus, die Gladbecker und Gelsenkirchener Titelkämpfe zusammenzulegen. Bahl: „Nur ein Turnier mit Gelsenkirchener und Gladbecker Mannschaften wäre doch viel interessanter und sinnvoller.“

BV Rentfort schied bei der Kreismeisterschaft sang- und klanglos aus

„In der Vorrunde“, so der Coach der Schwarz-Grünen weiter, „könnten die Kreisligisten antreten und erst im Anschluss die überkreislichen Mannschaften hinzukommen, so viele sind das im Kreis ja nicht mehr. Und ausgetragen werden sollten die Partien in der Saison unter der Woche. Dann könnten Spieler eingesetzt werden, die verletzt waren oder die am Wochenende nicht zum Zuge gekommen sind.“

Die Gelsenkirchener Kreismeisterschaft 2024 gewann der Erler SV 08. Im Endspiel bezwang Erle in einem Bezirksliga-Duell den SV Horst-Emscher 08 (mit Ex-SV-Zweckel-Trainer Guido Naumann) mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Der BV Rentfort, der unter anderem für Rotthausen gemeldet hatte, weil auf der Anlage an der Hegestraße gerade ein neuer Kunstrasen verlegt wird und sie daher nicht zur Verfügung steht, schied sang- und klanglos aus.

Auftaktgegner Westfalia Buer war nicht erschienen, danach ging es für den BVR gegen den SC Hassel (0:0), SV Hessler 06 (0:1) und gegen YEG Hassel (0:3).

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