Paderborn. . Sympathisch, aber chancenlos: Der Aufsteiger will jedes Spiel genießen, denn am Ende der Saison geht es gnadenlos zurück in die 2. Bundesliga. Trainer Andre Breitenreiter ist zwar ein richtig guter, aber letztendlich ist der SC Paderborn zu sehr “der krasseste Außenseiter der Bundesligageschichte“.
So viel steht schon vor dem Bundesligastart fest: Platz eins wird der SC Paderborn nicht mehr abgeben. Allerdings in einer Wertung, in der es nicht um Punkte und geschossene Tore geht, sondern um die Parkplatzsituation am Stadion. Davor können die Fans des Aufsteigers 2000 Fahrräder abstellen, so viele wie vor keiner anderen Arena. Was den Fußball betrifft, werden die Ostwestfalen allerdings so manche Lektion erteilt bekommen.
Der Trainer: Das Gesicht des Vereins ist das von Andre Breitenreiter. Sein Vorgänger Roger Schmidt hat über Salzburg den Weg zu Bayer Leverkusen gefunden – mit dem 40-Jährigen wollten auch schon andere Erstligaklubs in der vergangenen Saison ihren verwaisten Trainerstuhl besetzen. Breitenreiter mag die Offensive, seine Mannschaft presst aggressiv – das kann an guten Tagen auch mal mit einem Sieg ausgehen.
Das Personal: Die Aufstiegshelden heißen Mahir Saglik, Alban Meha oder Uwe Hünemeier – und sind nicht jedem Fußballfan geläufig. Der SC ist ein Verein, bei dem junge Talente und auch Spätzünder ihre Bundesligaqualifikation unter Beweis stellen können. Von den Neuzugängen wollen dies zum Beispiel Marvin Ducksch (aus Dortmund), Stefan Kutschke (Wolfsburg) und Lukas Rupp (Mönchengladbach).
Die Probleme: Der Verein ist zwar in der ersten Liga, die Strukturen sind aber tiefer anzusiedeln. Der Saisonetat liegt bei 15 Millionen Euro. Ins kleinste Bundesligastadion passen 15 000 Zuschauer, zwei Drittel von ihnen haben eine Dauerkarte. Manager Born will die Erstklassigkeit nutzen, um den Verein weiter finanziell auf gesunde Füße zu stellen.
Der Anspruch: Der Aufsteiger will jedes Spiel genießen und wird bis zum Umfallen kämpfen, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Die Prognose: Andre Breitenreiter hat sein Team nicht umsonst den „krassesten Aufsteiger der Ligageschichte“ genannt. Noch krasser als Braunschweig, von daher hält die Bundesligafreude nicht länger als ein Jahr an: Rang 18.