Düsseldorf. NRW sagt wegen Corona alle Schulfahrten bis zum 31. März 2021 ab. Zudem dürfen Schulleiter in NRW nicht über Quarantänemaßnahmen entscheiden.
- NRW sagt coronabedingt alle Schulfahrten bis zum 31. März 2021 ab. Das teilte NRW-Schulministerin Yvone Gebauer (FDP) am Montag mit.
- Um den Infektionsschutz während der Corona-Pandemie zu erhöhen, ist der Schulbeginn in NRW bereits ab 7 Uhr möglich.
- Schulleiter in NRW dürfen nicht über Corona-Quarantänemaßnahmen verfügen. „Dafür sind ausschließlich die Gesundheitsämter zuständig“, erklärte Schulministerin Gebauer.
- Schule in Corona-Zeiten: NRW hält weiter am Präsenzunterricht fest. Trotz zwischenzeitlicher heftiger Kritik ist und bleibt der Präsenzunterricht für NRW-Schulministerin Gebauer die erste und beste Wahl.
- Nur im Ausnahmefall - also wenn es die Corona-Infektionslage erfordert - sollen Schule in NRW auf Distanzunterricht umstellen. Einer flächendeckenden Lösung erteile die Schulministerin Gebauer eine Absage. Das sei auch ein Beschluss der Kultusministerkonferenz. Schulleiter und kommunale Gesundheitsämter können weiter Schüler und Lehrer in Quarantäne schicken.
- Durch die Corona-Pandemie werden die Weihnachtsferien in NRW dieses Jahr verlängert. Für Schülerinnen und Schüler der 1. bis zur 6. Klasse in NRW wird es dann eine Notbetreuung geben.
- Mehr als 64.000 Schülerinnen und Schüler befanden sich in NRW - Stand vergangenen Donnerstag - in Quarantäne.
NRW hat bis zum 31. März 2021 - also dem Beginn der Osterferien - alle Schulfahrten abgesagt. Das teilte NRW-Schulministerin Yvone Gebauer (FDP) am Montag mit. Mit Blick auf die Corona-Pandemie dürfen in diesem Zeitraum auch keine neuen Fahrten mehr genehmigt werden. Ausgenommen davon sind eintägige schulische Exkursionen.
Insgesamt sei NRW gut auf die Regeln der neuen Corona-Schutzverordnung vorbereitet, erklärte Ministerin Gebauer. „Die Schutzmaßnahmen in und außerhalb der Schulen dazu führen, dass in NRW der Unterrichtsbetrieb zwar mit Einschränkungen aber verlässlich funktioniert“, sagte Gebauer am Montag.
Schule und Corona: 64.025 Schülerinnen und Schüler befinden sich in Quarantäne
Aktuell befinden sich 64.025 Schülerinnen und Schüler in NRW in Quarantäne (Stand 25. November). 93 Prozent der Schulen in NRW haben laut Schulministerium die Zahlen gemeldet. Für 95,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler finde Präsenzunterricht statt. „Eine sehr stabile Zahl“, sagte Gebauer.
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Mehr als 4800 Schülerinnen und Schüler sind nachweislich positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei den Lehrerinnen und Lehrern sind es 695 Fälle, die positiv auf das Virus getestet wurden.
Corona und Schule: Schulleiter dürfen nicht über Quarantänemaßnahmen verfügen
Zudem stellte Gebauer am Montag klar, dass Schulleiter in NRW nicht über Corona-Quarantänemaßnahmen verfügen dürfen. „Für Quarantäne-Maßnahmen sind ausschließlich die Gesundheitsämter zuständig“, sagte die Schulministerin. Darauf habe das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales die örtlichen Behörden noch einmal per Erlass drauf hingewiesen.
Für einen entzerrten Unterrichtsbeginn und damit mehr Infektionsschutz hat NRW den Zeitkorridor für den Start in den Unterricht vor einer auf zwei Stunden erweitert. Damit können die Schulen morgens zwischen 7 Uhr und 9 Uhr starten. Bisher lag der Rahmen zwischen 7.30 und 8.30 Uhr. Ein Viertel der Schulen in NRW will von dieser Regelung Gebrauch machen.
Schule und Corona in NRW: Eine „Kann-Regelung“ für die Schulträger
Es handele sich um eine „Kann-Regelung“ für die Schulträger, so die Ministerin. Vorbild ist Herne, wo schon seit einer Woche der Unterricht zwischen 7.30 Uhr und 8.45 beginnt. Erhoffter Effekt: mehr Platz in den Bussen. Viele dürften sich für die Variante zwischen 7.30 und 9 Uhr entscheiden, vermutet Schul-Staatssekretär Mathias Richter (FDP).
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Im Streit um Distanz- oder Präsenzunterricht hat NRW eine klare Haltung: „Der Präsenzunterricht ist für die Landesregierung und für mich die erste Wahl und bleibt es. Wir haben die Priorität von vorneherein gewählt und wir teilen sie mit allen anderen Bundesländern“, erklärte Gebauer. So lange wie möglich soll also Unterricht in der Schule stattfinden.
Schule und Corona in NRW: Zustimmung für den Präsenzunterricht auf der Kultusministerkonferenz
Auch auf der Kultusministerkonferenz habe es eine breite Zustimmung zum Präsenzunterricht gegeben, sagte Gebauer. „Alle Kollegen haben noch einmal bestätigt, dass wir den Präsenzunterricht so lange wie möglich aufrechterhalten wollen“, ergänzte die Ministerin.
Ein flächendeckendes Wechselmodell soll, wenn es nach der Kultusministerkonferenz geht, nicht eingeführt werden. In NRW dürfen Schulen neben Präsenz- auch den Distanzunterricht umstellen, um auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.
Corona und Schule in NRW: Hier gibt es weitere Informationen zu dem Thema
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Da die Weihnachtsferien in NRW dieses Jahr zwei Tage früher starten , wird es für Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse am 21. und 22. Dezember eine Notbetreuung geben. Das teilte das Schulministerium in einer Mail am Montag an alle Schulen mit. Die rund 200.000 Lehrkräfte haben aber an den beiden Tagen Dienst, wie die Landesregierung in Düsseldorf beschlossen hat.
An den zwei Tagen sollen die Lehrer im Bedarfsfall eine Notbetreuung anbieten für die Kinder, deren Eltern das zuvor beantragt haben. Die Anträge sollten möglichst früh gestellt werden, appellierte das Ministerium. Sofern die Notbetreuung den offenen Ganztag und weitere Betreuungsangebote umfasse, werde entsprechend weiteres Personal einbezogen.
Für nicht verschiebbare Klausuren kann es Ausnahmeregelungen geben
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Der zeitliche Umfang der Notbetreuung richtet sich den Angaben zufolge nach der allgemeinen Unterrichtszeit an den beiden Tagen. Die Schüler müssen Alltagsmasken tragen. Für jede Gruppe soll eine Teilnehmerliste geführt
werden.
(Mit Material der dpa)
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