Essen. Mehr Arbeit und mehr Sorgen: In NRW belastet der Corona-Unterricht Lehrer offenbar zunehmend. Sie sehen das Ministerium in der Pflicht.
Der Unterricht in Zeiten der Corona-Pandemie belastet Lehrer und Lehrerinnen in NRW offenbar massiv. Jede vierte Lehrkraft ist inzwischen regelmäßig emotional erschöpft und damit Burnout-gefährdet . Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Krankenkasse DAK hervor, an der im Oktober rund 2300 Lehrer verschiedener Schulformen aus NRW teilgenommen haben.
Fast zwei Drittel der Befragten sorgen sich demnach angesichts der vollen Klassenräume und zunehmenden Infektionszahlen an den Schulen um ihre eigene Gesundheit . Neun von zehn Lehrern geben zudem an, dass der Unterricht anstrengender geworden sei. Kollegen fallen aus zudem gilt es, den umfassenden Verhaltensempfehlungen nachzukommen und angeordnete Corona-Maßnahmen umzusetzen. Um den Herausforderungen gerecht zu werden, machen die Lehrer Überstunden : Sie arbeiten nach eigenen Angaben im Durchschnitt knapp einen Tag mehr pro Woche.
Lehrer fordern einheitliche, klare Vorgaben und mehr Arbeitsschutz
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbande s, Heinz-Peter Meidinger, sieht in der vorgelegten Studie einen Hinweis dafür, dass die gegenwärtigen Schutzmaßnahmen in den Schulen nicht ausreichen. „Neben der Mehrarbeit erschweren aber auch die fehlenden Vorgaben der Politik und der Personalmangel den Schulalltag in Corona-Zeiten“, so Meidinger.
Lehrerinnen und Lehrer wünschen sich einheitliche Vorgaben vom NRW-Schulministerium. Immer wieder war Kritik an einer zu späten und chaotischen Informationspolitik aufgekommen. Sie fordern zudem ausreichend Schutzmittel, technische Geräte und mehr Fortbildungen zum Distanzlernen oder für digitales Lernen. Es reiche nicht, Lüftungskonzepte zu entwickeln, betont DAK-Vorstand Andreas Storm.
Die Befragung wurde im Auftrag der DAK-Gesundheit vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel erstellt. Laut Institut sind die Ergebnisse bundesweit übertragbar. (stew)
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