Essen. . Im Revier entstehen in Großprojekten Tausende neue Eigenheime, Miet- und Eigentumswohnungen - für Experten ein wichtiger Beitrag zum Imagewandel.

Der Wohnungsmarkt entwickelt sich immer mehr zu einer der wichtigsten Visitenkarten für das Ruhrgebiet. Immobilien-Experten sind überzeugt, dass große Bauvorhaben wie „Essen 51“, „6 Seen Wedau“ in Duisburg oder der „Phoenix See“ in Dortmund“ als Leuchtturmprojekte dazu beitragen, das Revier weiter aufzuwerten und für kommende Generationen attraktiver zu machen.

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„Das Ruhrgebiet tritt aus dem Schatten der Rheinschiene heraus: Das Interesse der Investoren steigt spürbar, denn hier haben die Immobilien ein wirtschaftliches Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagte Roland Hustert, Geschäftsführer der LBS Immobilien NordWest, unserer Zeitung. Das Tochter-Unternehmen der LBS West gilt als Deutschlands größter Immobilienvermittler. Viele der großen Wohnprojekte seien zudem Vorbild für die Neunutzung von Industriebrachen, so Hustert.

„Wir müssen auf die Qualität der Flächen achten“

Für Michael Bongartz, Planungsverantwortlicher beim Regionalverband Ruhr, muss das Wohnumfeld stimmen. „Gut ausgebildete Fachkräfte achten besonders auf ihr Wohnumfeld. Wollen wir solche Menschen ins Ruhrgebiet locken, müssen wir auf die Qualität der Flächen achten“, sagte Bongartz.

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Auch Bochums Baudezernent Markus Bradtke misst den neuen Wohnprojekten im Revier „höchste Bedeutung“ für das Image der Region bei. „Wohnen gehört mit Arbeiten und Bildung zu den großen Themen der Stadtentwicklung“, sagte er. Eine Überproduktion im Wohnungsbau erwartet Bradtke trotz der vielen Bauvorhaben nicht.

Derzeit boomt der Wohnungsbau im Revier vor allem im mittel- bis hochpreisigen Segment. Allein auf den größten Plangebieten entstehen in den kommenden Jahren Tausende neuer Einfamilienhäuser, Eigentums- und Mietwohnungen, oft eingebettet in eine attraktive Grün- und Wasserlandschaft.

Mit einer Gesamtfläche von 60 Hektar gehört „6-Seen-Wedau“ in Duisburg zu den größten Stadtentwicklungsprojekten in NRW. Auf dem Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs im Stadtteil Wedau entsteht ein Wohngebiet mit insgesamt 3000 Wohneinheiten.

1500 Wohnungen sind für „Essen 51“ geplant, auf der alten Krupp-Fläche ist der erste Spatenstich bereits erfolgt. In Bochum steht das Quartier „Ostpark“ kurz vor der Erschließung. 1000 Wohneinheiten sollen hier in zwei Kilometern Entfernung zur Innenstadt hochgezogen werden. In bester Innenstadtlage will Dortmund an den Erfolg des Phoenix Sees anknüpfen und plant im „Kronprinzenviertel“ 630 neue Wohneinheiten.