Kirchhellen. . Das Neubaugebiet Schultenkamp soll um zwei weitere Bauabschnitte wachsen. In Grafenwald wird ab Dienstag Platz für 200 Wohnungen gesucht.

Bottrop wächst im Norden. Geht es nach Oberbürgermeister Bernd Tischler, wird das Neubaugebiet Schultenkamp in den nächsten Jahren um zwei weitere Bauabschnitte wachsen. Und in Grafenwald sollen bis zu 200 Wohnungen entstehen, um das Schrumpfen des Ortsteil zu stoppen. Aber wo? Die SPD hält nicht mehr fest an ihrer Forderung, zwischen Vossundern und Friedenstraße 50 neue Wohnungen zu bauen.

Das sagt SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) setzt darauf, dass die Parteien sich in der jetzt anlaufenden Debatte auf einvernehmliche Lösungen verständigen.

Anwohner gründen Interessengemeinschaft

Das Neubaugebiet Schultenkamp in Kirchhellen-Mitte. Der dritte Bauabschnitt ist in Arbeit, zwei weitere sollen folgen.
Das Neubaugebiet Schultenkamp in Kirchhellen-Mitte. Der dritte Bauabschnitt ist in Arbeit, zwei weitere sollen folgen. © Hans Blossey

Gegen die Bebauung am Vossundern hatte sich schon vor zwei Jahren eine Interessengemeinschaft aus Anwohnern gegründet, sie weist immer wieder darauf hin, dass die Entwässerung am Vossundern schon jetzt ein Riesenproblem darstellt.

„Auch wenn die Verwaltung das gern anders darstellt“, sagt Anwohner Gustav Noelle: „Alles, was an Wasser herunter kommt, geht direkt in den Keller.“ Im Juni 2016 sind die Häuser von der Fernewaldstraße bis zum Wald des Regionalverbandes überschwemmt worden. „Seither hat sich nichts verändert“, sagt Noelle.

Und wenn die Stadt an einer Stelle in den Wasserfluss eingreift, steht das Wasser eben anderswo. So geschehen in diesem Februar, als die Stadt das Wasser in den Nebenlauf des Schöttelbaches geleitet hat. Ergebnis: „Das Grundstück am Haus Vossundern 42 ist überflutet worden“, sagt Noelle.

Erschließung sei für Bürger kostenintensiv

Nach seiner Einschätzung verträgt der Vossundern überhaupt keine weitere Bebauung mehr. Außerdem sei eine Erschließung auf jeden Fall kostenintensiv „auf Kosten aller Bürger“.

Weitere Artikel zum Thema

Statt weiter über Neubauten nachzudenken, fordert die Interessengemeinschaft eine Komplettlösung der Oberflächenentwässerung, die auch das benachbarte Waldgebiet einschließt, in dem sich das Wasser staut.

Die Bezirksvertreter werden in ihrer Sitzung am Dienstag damit beginnen, die Vorschläge der Verwaltung über die möglichen neuen Baugebiete zu diskutieren und zu bewerten. Die SPD will sich dabei der Forderung des langjährigen CDU-Ratsherren Hermann Wand anschließen, der davor warnt, neue Baugebiete auch noch über die Schneiderstraße zu erschließen: Die sei ausgelastet. Ein weiteres Kriterium für die SPD: Neue Baugebiete dürften sich zu weit nördlich liegen. „Das nützt dann Kirchhellen-Mitte, aber nicht Grafenwald“, sagt Stratmann.

Auch interessant