Essen. . Ein schnelles Internet in der Wohnung ist inzwischen genau so wichtig wie kurze Wege zum Einkaufen. Hochhäuser sind verpönt.
NRW-Bürger wollen am liebsten in einer ruhigen Stadtteillage wohnen, auf keinen Fall aber in Hochhäusern. Sie bevorzugen mehrheitlich kurze Wege zum Einkaufen, ein schnelles Internet in der Wohnung ist ihnen inzwischen aber genau so wichtig. Beim Wohnumfeld genießen Sicherheit, Ruhe und gute Nachbarschaft oberste Priorität.
Das sind die zentralen Ergebnisse der von der LBS West in Auftrag gegebenen Studie „Wohnwünsche “. Darin wurden die NRW-Bürger repräsentativ befragt, wie sie morgen wohnen wollen. Die Studie stammt aus dem Jahr 2017. Sie wird nur alle drei Jahre erstellt. Die Ergebnisse gelten dennoch als aktuell, weil sich Wohntrends laut LBS erfahrungsgemäß nur langsam ändern.
Maximal dritter Stock
Hochhäuser haben nach wie vor das schlechteste Image aller Wohnformen. Zu oft werden sie mit Berichten über soziale Brennpunkte in Verbindung gebracht. „Alle, die einen Umzug in eine Etagenwohnung planen, möchten maximal im dritten Stock in einem Block mit höchstens 12 Wohnungen leben“, hieß es. Bei den Wohnungsgrößen sind laut der Studie Drei-Zimmer-Wohnungen am beliebtesten. Sie werden besonders von kinderlosen Doppelverdienern und Familien mit einem Kind nachgefragt.
Auf Rang 2 folgen die Zwei-Zimmer-Wohnung, die von Singles wie jüngeren Zwei-Personen-Haushalten gesucht sind. Vier-Zimmer-Wohnungen kommen vor allem für Eigentümer in Frage, bei den Mietern sind sie schon wegen der Kosten deutlich weniger gefragt. Bei den Fünf-Zimmer-Wohnungen wird die Zielgruppe deutlich enger, das Interesse an Ein-Raum-Appartements tendiert gegen null. Eigenheime erfreuen sich dagegen auch bei Mietern großer Beliebtheit.
Die vermeintliche Beliebtheit von Innenstädten
Nicht bestätigen kann die Studie übrigens die vermeintliche Beliebtheit von Innenstädten. Zehn Jahre zuvor wollte in einer Vergleichsstudie noch jeder Zweite bei seinem nächsten Umzug in die City ziehen, aktuell seien es gerade noch 19 Prozent der Befragten. Für die Autoren liegen die Gründe dafür auf der Hand: Hohe Preise und mangelndes Angebot dürften hier eine Ursache sein.
Für das ländliche Wohnen gibt es mit 16 Prozent eine ähnlich hohe Nachfrage, die sich in den letzten zehn Jahren nicht verändert hat. Am meisten Zuspruch findet mit 40 Prozent die ruhige Stadtteillage. Die ehemals unbeliebten Stadtteilzentren arbeiteten sich vom Schlusslicht (2008: 6 Prozent) auf Platz 2 der Wunschziele vor.