Witten. Wittens Innenstadt muss schöner werden: Das sehen viele so. SPD und Grüne sprechen sich für Sitzmöbel und Pflanzkübel aus. Gibt‘s Fördermittel?
Die Ratsfraktionen von SPD und Grünen wollen Wittens Innenstadt oder Stadtteilzentren durch „gemütliche Sitzgelegenheiten“ und Pflanzkübel aufwerten. Sie sollen dafür sorgen, dass sich Menschen länger in diesen Bereichen aufhalten. Zudem sollen Sitzmöbel und Pflanzkübel „zur Verschönerung des Umfelds“ beitragen. Das geht aus einem Antrag der beiden Fraktionen an Bürgermeister Lars König hervor. Zugleich haben SPD und Grüne Fragen an den Chef der Stadtverwaltung.
Beide Fraktionen räumen in ihrem gemeinsamen Antrag ein, dass für die City bereits 16 bunte, mobile Pflanzkübel, die mit Sitzflächen ausgestattet werden können, angeschafft worden seien. „Doch das ist nur ein Anfang. Für eine nachhaltige Verbesserung reicht das nicht aus“, heißt es. SPD und Grüne haben bereits in der Vergangenheit Initiativen zur Aufwertung der Innenstadt unternommen – doch, wie es heißt, „ohne ein überzeugendes Ergebnis“. „Nötig“ seien sie dennoch.
Wittener Politiker sehen Sprockhövel als positives Beispiel
In dem Antrag wird die Stadt Sprockhövel als gutes Beispiel angeführt. Demnach hat die Nachbarkommune die Anschaffung sogenannter Stadtmöbel durch das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)“ bezuschussen lassen. Für teilnehmende Kommunen in Haushaltsnotlagen falle nur ein Eigenanteil von zehn Prozent der Kosten an.
SPD und Grüne wollen wissen, ob sich die Stadt Witten ebenfalls um Fördermittel aus diesem Topf bemüht habe. „Wenn ja, wofür genau und mit welchem Ergebnis?“ Zudem fragen die beiden Fraktionen, ob sich Witten kurzfristig bewerben könne, obwohl das Programm ZIZ in diesem Jahr „wohl“ auslaufe. Obendrein solle die Stadt Witten mitteilen, ob sie sich auf andere Art und Weise um eine bessere Aufenthaltsqualität vor allem in der Innenstadt bemühe.
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Die Vorsitzende der Standortgemeinschaft Witten, Angelika Bilow-Hafer, hatte sich vor kurzem im Gespräch mit der Redaktion gewünscht, die Stadtverwaltung möge durch bauliche Maßnahmen dazu beitragen, dass Menschen sich öfter und länger in der Innenstadt aufhalten, Stadtbaurat Stefan Rommelfanger hatte darauf reagiert. Er hatte den Eigentümer des leer stehenden Kaufhof-Gebäudes an der Bahnhofstraße aufgefordert, die Fassade des Komplexes attraktiver zu gestalten.
Ideenwerkstadt Witten-Herbede hübscht Meesmannstraße auf
Ein ähnliches Ziel verfolgt die Ideenwerkstadt Herbede. Sie ist mit ehrenamtlichem Engagement bereits seit vergangenem Jahr dabei, die Pflanzkübel in der Einkaufsmeile Meesmannstraße zu pflegen.
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Handelsfachleute, etwa von der IHK Mittleres Ruhrgebiet, wissen, dass attraktiv gestaltete Einkaufszonen eine Voraussetzung dafür sind, dass Kundschaft kommt. Sie sagen aber auch, dass zu einem vorzeigbaren Erscheinungsbild ein anziehender Mix aus Geschäften und Gastronomie kommen muss. Außerdem ziehen erfahrungsgemäß Events wie verkaufsoffene Sonntage oder Kneipennächte viel Publikum – sogar von auswärts.
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