Witten. Wittens Einzelhandel wünscht sich Beseitigung von Leerständen. So soll der Schandfleck Kaufhof wieder chic gemacht werden. Was sagt die Stadt?

  • Der leer stehende Kaufhof in Witten ist zum Schandfleck geworden.
  • Der Einzelhandel wünscht sich eine Aufwertung der Innenstadt.
  • Jetzt meldet sich die Stadtverwaltung zu Wort.

Der Kaufhof in Witten markierte einst den Eingang zur Einkaufsmeile Bahnhofstraße. Seit dem 16. Oktober 2020 steht das Gebäude leer. Die Vorzeigeimmobilie ist längst zum Schandfleck geworden. Die Standortgemeinschaft signalisierte jüngst, dass sie sich von der Stadt endlich ein tragfähiges Konzept für eine neue Nutzung wünsche. Jetzt äußert sich Stadtbaurat Stefan Rommelfanger.

Die Stadt mahne die gestalterische Aufwertung des Gebäudes und der Fassade an, erklärt er auf Anfrage. Zugleich skizziert Rommelfanger eine neue Nutzung des ehemaligen Kaufhauses. Er denkt an „eine gemischte Immobilie mit verschiedenen Angeboten“.

So hält der Technische Beigeordnete einen Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss für sinnvoll. Die Obergeschosse könnten von öffentlichen Einrichtungen genutzt werden. Rommelfanger spricht von Kultur- und Bildungsangeboten oder einer Nutzung durch die Verwaltung, vom Stadtarchiv über Teile der Kreisbehörde bis zur VHS „Auch eine Kita ist eine denkbare Option.“

Stadtbaurat Stefan Rommelfanger setzt auf Gespräche mit Eigentümern, um Leerstände in der City zu beseitigen. Für den Kaufhof gibt es bereits Nutzungspläne.
Stadtbaurat Stefan Rommelfanger setzt auf Gespräche mit Eigentümern, um Leerstände in der City zu beseitigen. Für den Kaufhof gibt es bereits Nutzungspläne. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Wittener Stadtbaurat: Kaufhof ist Schlüsselimmobilie

Zum Stand der Planungen sagt Rommelfanger, Ideen für eine Nutzung würden vorliegen. Entscheidungen von Nutzungsinteressenten und Eigentümer stünden aber noch aus. Noch müssten planerische und technische Fragen sowie wirtschaftliche Bedingungen mit möglichen Nutzern und dem Besitzer des Gebäudes geklärt werden.

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Für den Dezernenten ist die Wiederbelebung des Kaufhof-Komplexes wichtig. „Das Gebäude ist eine Schlüsselimmobilie und somit von zentraler Bedeutung für die Innenstadtentwicklung.“ Er verspricht sich davon positive Auswirkungen auf das Umfeld und somit eine Stärkung der Innenstadt.

Attraktivere City: Standortgemeinschaft Witten macht Druck

Genau das hatte die Standortgemeinschaftsvorsitzende Angelika Bilow-Hafer gegenüber der Redaktion deutlich gemacht. Sie hofft, dass eine attraktivere City die Menschen dazu einlädt, sich öfter und länger im Zentrum aufzuhalten. Einzelhandel wie Gastronomie könnten davon profitieren.

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Angelika Bilow-Hafer von der Standortgemeinschaft Witten wünscht sich eine Belebung des Kaufhof-Gebäudes und des Krügerhauses.
Angelika Bilow-Hafer von der Standortgemeinschaft Witten wünscht sich eine Belebung des Kaufhof-Gebäudes und des Krügerhauses. © WAZ | jürgen overkott

Der Stadtbaurat betont, dass die Innenstadterneuerung nur in einem gemeinsamen Prozess mit Eigentümern funktioniere. Allerdings sieht er die Verhandlungen wegen unterschiedlicher Nutzungsinteressen als herausfordernd an. Schlechte Nachrichten hat Rommelfanger für eine Nachnutzung des leerstehenden Krügerhauses. „Bei der Stadt liegen derzeit weder Konzepte zu Nutzungsüberlegungen noch Bauanträge vor.“

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