Mülheim. Seit Jahren liegt ein prominentes Grundstück in Mülheims Altstadt im Dornröschenschlaf. Jetzt stößt der Investor einen besonderen Prozess an.

Das ehemalige Jugendheim der Gemeinde St. Mariae Geburt in prominenter Lage auf dem Kirchenhügel steht seit Sommer 2018 leer. Die Genossenschaft Mülheimer Wohnungsbau (MWB) hat es zwischenzeitlich per Erbpacht übernommen, hat aber noch kein Bauprojekt neben Mülheims Altstadt-Kirche zum Spatenstich gebracht. Was wird aus dem Grundstück?

„Es bietet sich an, dort etwas für ältere Menschen zu schaffen“, wiederholt MWB-Vorstand Frank Esser eine schon einmal formulierte Idee für altengerechte, barrierefreie Wohnformen an der Adresse Althofstraße 3A. Doch aktuell schränkt er auch ein: „Wir wollen noch mal schauen, welche Alternativen es gibt.“

• Die Lokalredaktion Mülheim ist auch bei WhatsApp! Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Kanal: Hier geht‘s direkt zum Channel.

Mülheimer Wohnungsbau will in internem Workshop Ideen entwickeln

Was das sein könnte, will Esser in einem außergewöhnlichen Denkprozess in seiner Genossenschaft ermitteln. Er will noch Anfang dieses Jahres ein Kreativteam zusammentrommeln, deren Mitglieder aus verschiedensten Bereichen des Wohnungsbauunternehmens kommen. Ob Azubis, Planer und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vermietungsgeschäft der Genossenschaft - alle sollen in einem „intensiven Workshop“ (Esser) ihren Ideen freien Lauf lassen. Am Ende soll was Zukunftsträchtiges für das Altstadt-Areal zwischen den beiden Kirchen (St. Mariae Geburt und Petrikirche) skizziert sein.

Im Jahr 2017 waren erste Probleme für den Betrieb der einst katholischen Immobilie (Baujahr 1962) aufgetaucht. Wegen Brandschutzmängeln hatte die Stadtverwaltung der Kirche zunächst nur untersagt, im Saal des Obergeschosses Bedürftigen einen Mittagstisch anzubieten. Im Sommer 2018 war dann auch Schluss für den OGS-Betrieb der Trooststraßen-Grundschule. Die Kirchengemeinde entschied sich, das Grundstück samt Gebäude wegen des hohen Sanierungsbedarfes aufzugeben und per Erbpacht für 99 Jahre an den MWB zu geben. Seither liegt das Areal am Pastor-Barnstein-Platz im Dornröschenschlaf und wartet darauf, vom MWB wachgeküsst zu werden.