Mülheim. Seit acht Monaten liegt der Betrieb in der Vita Therme in Mülheim brach. Ein Kaufinteressent ist wohl abgesprungen. Wird vor Ort nun neu gebaut?
Das ehemalige Heinrichsbad, die Vita Therme, ist seit April 2024 zu. Die plötzliche Schließung schlug damals Wellen, viele Stammgäste blieben auf Gutscheinen und Zehnerkarten sitzen, der damalige Geschäftsführer war für Badegäste und Presse nicht zu erreichen. Die letzte Meldung Mitte Oktober lautete dann: Der Internist und Kardiologe Dr. Ardian Mustafai, der die Praxis im Gebäude nebenan bald übernehmen wird, denke darüber nach, das Heinrichsbad samt Grundstück zu kaufen und als Wellness- und Gesundheitszentrum zu betreiben.
Aus diesen Plänen wird laut dem Geschäftsführer derjenigen GmbH, der Immobilie und Grundstück gehören, aber wohl doch nichts. Er denkt, dass zu hohe Energiekosten, für die die Regierung mit ihrer Energiepolitik verantwortlich sei, das Aus des Wellness-Centers herbeigeführt haben. Eben jene Stromkosten seien es auch, die den Arzt davon abgebracht hätten, dass Investment zu wagen und das Heinrichsbad zu erstehen.
Inhaber fragt bei der Stadt Mülheim wegen Bauvorhaben nach
Ardian Mustafai, der dem Vernehmen nach einen Mietvertrag für zehn Jahre für die Arzt-Praxis (bisher: Dr. Dirk Herting) abgeschlossen hat, hatte im Oktober berichtet, er habe erste Gespräche mit dem Geschäftsführer geführt, die Übernahmekosten für das Heinrichsbad seien zwar nicht furchtbar hoch, aber es stünden viele Reparaturen am Gebäude an. Zudem müsse er für sich prüfen, ob sich die Anschaffung einer Solaranlage finanzieren lasse. Aktuell will sich der Arzt erstmal ganz auf seine neue Praxis konzentrieren.
Der Geschäftsführer der GmbH hat parallel zu den Gesprächen mit dem Mediziner Alternativen in Betracht gezogen. „Ich habe einen positiven Vorbescheid für den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit je acht Wohnungen erhalten. Hier ist die Kostenstruktur aber ebenfalls so ungünstig, dass sich ein Bau aktuell nicht lohnt. Die Baukosten sind so hoch, dass die Miete bei circa 20 Euro pro Quadratmeter liegen müsste und in NRW ist das leider nicht erreichbar“, erklärt er. Er selbst scheide als Investor für ein Bauvorhaben deshalb momentan also aus, hoffe auf sinkende Baukosten und einen Bürokratieabbau durch eine neue Bundesregierung. „Sonst wird einfach nicht gebaut“, schreibt er kategorisch und erklärt außerdem, er „persönlich werde dieses Land auch verlassen“.
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