Mülheim. Seit 2011 ist Investor SMW im Besitz des exklusiven Lindgens-Areals an Mülheims Ruhr. 250 Wohnungen sollen hier entstehen. 2025 soll‘s losgehen.

Die Gesellschafterversammlung hat vergangene Woche grünes Licht gegeben: Weit mehr als ein Jahrzehnt nach dem Ankauf des Geländes an Mülheims Ruhr will Investorin SMW auf dem Areal der ehemaligen Lederfabrik Lindgens im kommenden Jahr die Bagger rollen lassen für ein Großprojekt für Wohnen und Gewerbe.

Noch in diesem Jahr will die SMW, eine Gesellschaft von örtlicher Sparkasse und Genossenschaft Mülheimer Wohnungsbau, Aufträge vergeben zur Planung der Erschließung des 4,2 Hektar großen Grundstücks, für das - mal abgesehen von einem kleinen Änderungsverfahren - seit Juni 2023 nach teils langwierigem Hin und Her Baurecht besteht.

Lindgens-Areal in Mülheim: Bagger sollen 2025 anrollen

Diese konkreten Pläne für 2025 gab nun MWB-Vorstand Frank Esser im Gespräch mit dieser Redaktion preis. Straßenbau, Entwässerung, Versorgungsleitungen - all diese Infrastrukturarbeiten für das Bauland sollen laut Esser „wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte“ in Angriff genommen werden.

Bereits 2011 hatten die Sparkasse, der MWB und Immobiliengröße Jochen Hoffmeister das Grundstück von Lindgens erworben. Bis 2016 produzierte erst noch die Lederfabrik Seton Autoleather vor Ort. Es folgten (auch gerichtliche) Auseinandersetzungen der Investorin mit der Stadt um den Denkmalschutz einzelner Fabrikgebäude. Das alte Kesselhauses samt Schornstein ist unter Denkmalschutz gestellt. Zuletzt hatte SMW das Bauprojekt auf Eis gelegt, weil die Preis- und Zinsentwicklung den Start des Bauprojektes zum wirtschaftlichen Abenteuer hätte werden lassen.

Investorin SMW will für Mülheimer Großprojekt Partner gewinnen

So sieht der Bebauungsplan für das Mülheimer Lindgens-Areal am Kassenberg aus.
So sieht der Bebauungsplan für das Mülheimer Lindgens-Areal am Kassenberg aus. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Acht bis zehn Monate Bauzeit kalkuliert Esser für die Erschließung, die den Investor mehrere hunderttausend Euro kosten wird, bei der aber auch die Stadt gefragt sein wird - etwa für die Renaturierung des Heubachs oder nötige Umbauten an der Düsseldorfer Straße. Ende 2026, Anfang 2027 könne man dann wohl endlich „echte Bautätigkeit“ vor Ort sehen, sprich: Wohnungsbau.

Investor SMW plant mit rund 250 Wohnungen in vier- bis sechsgeschossigen Gebäuden. Sie sollen in Nachbarschaft zum Saarner Auenweg auf vier Baufeldern entstehen und ein breites Spektrum an Wohnungsgrößen bieten, um am Ende ein durchmischtes Quartier für Jung und Alt stehen zu haben. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Wohnungen sollen öffentlich gefördert sein.

Im historischen Bestand des geschichtsträchtigen Lindgens-Standortes kann Gewerbe Platz finden. Laut Esser plant die SMW, die Reaktivierung der Gebäude mit Dritten zu stemmen. Es gebe dazu „sehr intensive Gespräche“ mit potenziellen Partnern.

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