Gladbeck. Fast 5000 Beschwerden hat die Stadt Gladbeck im vergangenen Jahr erhalten. Die meisten gehen per App ein. Was die Gladbecker besonders nervt.

Ob es um Sperrmüll in einem Grünstreifen oder an Container-Standorten geht, ob Schlaglöcher in Straßen, Radwegen und Bürgersteigen zu Rumplern führen oder Stolperfallen werden, oder aber ob Autos, die über eben diese Löcher fahren, lautstark für schlaflose Nächte sorgen – Ärgernisse und Beschwerden vielerlei Art können Gladbeckerinnen und Gladbecker bereits seit einiger Zeit über eine Smartphone-App an die Stadtverwaltung melden. Und das tun sie auch fleißig, zeigt die Beschwerde-Bilanz der Stadt Gladbeck.

Großteil der Beschwerden kommt über die Gladbeck-App

Die Stadt Gladbeck hat im vergangenen Jahr fast 5000 Beschwerden von Gladbecker Bürgerinnen und Bürgern erhalten. Nur ein kleiner Teil davon findet seinen Weg über andere Kanäle wie Briefe (29), Social Media (58), das Mängelmeldungs-Formular auf der Internetseite (32) oder persönliches Vorsprechen (31) beziehungsweise die Bürgersprechstunde (33). Die meisten Beschwerden erhält die Stadt inzwischen über die Gladbeck-App. Von den 4914 Meldungen entfielen 4201 auf die Funktion in der Smartphone-App. Im Vergleich zu 2022 hat sich die Anzahl damit mehr als verdoppelt. Per E-Mail kamen bei der Stadtverwaltung 481 Beschwerden herein, zum Telefonhörer griffen 48 Personen. Ausreißer nach unten: Eine Person schickte ihren Hinweis per Fax.

Ob sich Meldungen der Gladbeckerinnen und Gladbecker zu speziellen Mängeln in bestimmten Stadtteilen häufen, kann die Stadt nicht sagen. „Eine Auswertung hierzu ist nicht möglich“, heißt es. Auf die ganze Stadt geblickt, sind die gravierendsten Probleme Schäden an Gehwegen und Straßen und auch Geschwindigkeitsüberschreitungen. Themen, die die Verwaltung schon länger beschäftigen. Mit beiden Ärgernissen geht oft auch eine Lärmbelästigung einher. Um die Straßen und Gehwege wieder in Schuss zu bringen, habe das Ingenieuramt Prioritäten verteilt, teilt Stadtsprecher David Hennig mit. Diese Prioritätenliste arbeite das zuständige Team nach und nach ab.

Panzerblitzer soll Abhilfe schaffen

Weiter gebe es häufig Beschwerden, dass Menschen in ihren Autos zu schnell fahren, beispielsweise durch Siedlungsgebiete. Die Stadt versucht, mit verstärkten Kontrollen entgegenzuwirken. „Die Stadt Gladbeck hat 2024 einen Panzerblitzer angeschafft“, so Hennig. „Es wurden in kürzester Zeit 813 Verstöße mit dem Panzerblitzer im Bereich Hegestraße/Josefstraße erfasst“, nennt die Stadt als Erfolg in der Präventionsarbeit. Der Panzerblitzer soll vor allem sensibilisieren, hieß es in der Diskussion um die Anschaffung.

Auch in Bezug auf die Lärmbelästigung durch zu schnell fahrende Kraftfahrzeuge sei die Stadt bereits tätig geworden. Besonders an der Brauckstraße haben Raser den Meldungen zufolge häufig für hohe Lautstärke gesorgt. Die Stadt Gladbeck versuche, die Lärmbelästigung durch Geschwindigkeitsüberschreitungen mithilfe eines Tempolimits von 30 Kilometern pro Stunde einzudämmen, erläutert Stadtsprecher David Hennig.

Neuer Asphalt statt Schlagloch-Füllung

Ein weiteres Lautstärkeproblem gibt es nach Angaben der Stadt an der Uferstraße. Dort liege die Ursache für den Krach nicht darin, dass Rowdys durch die Straßen brettern. Vielmehr sorgen Straßenschäden für Krach. An der Uferstraße will die Stadt mit einem neuen Verfahren schnelle Abhilfe schaffen. So will sie die Schlaglöcher erstmals nicht einzeln füllen, sondern eine dünne Schicht Kaltasphalt auf die ganze Straße aufbringen. Das geschehe im Rahmen des Bauprogramms 2025. Durch dieses Sanierungsverfahren sei die Straße schnell wieder befahrbar.

Der Panzerblitzer hat seit seiner Anschaffung im Sommer vergangenen Jahres an zahlreichen Messpunkten gestanden, die auf Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern zurückgehen. Offenbar gibt es aber auch einige, die dem Gerät mit dem Namen „Carsten“ nicht besonders wohlgesonnen sind. Carsten musste aushalten, mit einem Luftdruckgewehr beschossen zu werden und bekam einige Male die Linse besprüht. Auch mit einem Vorschlaghammer hat jemand versucht, dem Panzerblitzer den Garaus zu machen. Nach der jüngsten Vandalismusattacke, bei der Ohrenzeugen von einer Explosion sprachen, musste Carsten zur Reparatur und war eine Woche außer Gefecht gesetzt.

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