Gladbeck. Das leerstehende Hochhaus im Gladbecker Süden gleicht einer Ruine, das Umfeld einer wilden Müllkippe. Wie die Stadt dagegen vorgehen will.

Schmutzig und grau ragt das alte Haus in den Himmel, gleich neben der Halde 19 in Gladbeck-Brauck. Im Sommer, wenn rundherum alles grünt, fällt es vielleicht noch nicht so auf. Aber um diese Jahreszeit mildert nichts den Blick auf den Verfall des achtgeschossigen Gebäudes, das schon vor Jahren von Bewohnern als „Horrorhaus“ bezeichnet wurde.

Eingeschlagene Fensterscheiben in der Höhe, in der Wurfgeschosse noch treffen. Die großen Scheiben des pavillonartigen Vorbaus mit Spanplatten vernagelt. Kaputte Balkone. Müll und Unrat überall. Das Umfeld des großen Gebäudes am Busfortshof 18, das seit über drei Jahren leersteht, verkommt immer mehr. Und das Haus selber – es scheint nur noch eine Ruine zu sein.

Anwohner hat Bilder von den Unrat-Bergen an dem Brandhaus in Gladbeck gemacht

Wie es mit dem Wohnhaus weitergehen soll, das steht wohl nach wie vor in den Sternen. Es gab zwar Ankündigungen der Eigentümergemeinschaft gegenüber der Stadt, man wolle das Gebäude sanieren. Getan hat sich aber nie etwas. Die Stadt Gladbeck hat das achtgeschossige Wohnhaus nach einem Feuer Anfang 2021 zwangsräumen lassen. Der Grund: erhebliche Mängel vor allem beim Brandschutz. Die 157 Bewohnerinnen und Bewohner wurden umquartiert.

Ein Nachbar zeigt auf seinem Handy ein Foto vom Müllberg am Hochhaus am Busfortshof in Gladbeck. Das Grundstück rund um das leerstehende Haus wird als wilde Müllkippe genutzt.
Ein Nachbar zeigt auf seinem Handy ein Foto vom Müllberg am Hochhaus am Busfortshof in Gladbeck. Das Grundstück rund um das leerstehende Haus wird als wilde Müllkippe genutzt. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Seitdem entwickelt sich das große Gebäude zu einer Problemimmobilie in Gladbecks Süden. Die Nachbarschaft ärgert sich vor allem darüber, dass das Gelände um das Haus herum immer mehr zu einer wilden Müllkippe verkommt. An der von der Straßen abgewandten Hausseite stapeln sich alte Möbel, Elektrogeräte, Schutt und Müllsäcke. Ein Anwohner zeigt ein Bild, das er mit seinem Smartphone geschossen hat. Darauf zu sehen: leere Pizzakartons, Essenreste, Unrat, Hausmüll. Genau die Umgebung, in der sich Ratten und andres Ungeziefer „wohlfühlen“.

Die Untere Abfallwirtschaftsbehörde im Kreis Recklinghausen wurde eingeschaltet

Was die zunehmende Vermüllung am Busfortshof 18 angeht, hat man nach einem Ortstermin der Stadtspitze in Brauck nun Maßnahmen im Gladbecker Rathaus ergriffen. Die Untere Abfallwirtschaftsbehörde als zuständige Stelle beim Kreis Recklinghausen ist eingeschaltet worden. „Wir als Stadt dürfen gar nicht auf einem privaten Gelände tätig werden. Der ZBG kann sich also nicht darum kümmern, die Müllberge zu beseitigen“, erklärt Stadtsprecher David Hennig die Vorgehensweise. Und, dürfte er handeln, würde das auch auf Kosten der Steuerzahler gehen.

Am Wohnhaus am Busfortshof stapeln sich Unrat und Sperrmüll

Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem Anfang 2021 zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Die Zustände an dem zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat.
Die Zustände an dem zwangsgeräumten Mehrfamilienhaus am Busfortshof in Gladbeck werden immer schlimmer. Auf dem Grundstück stapeln sich Sperrmüll und Unrat. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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Bei der Kreisverwaltung in Recklinghausen liegt der Vorgang seit Mitte Januar vor. Das bestätigt auf Anfrage der Redaktion Kreissprecherin Lena Heimers. Die Sache Busforsthof sei damit ein laufendes Verfahren, zu den Details könne man dementsprechend nichts sagen. Wohl aber zu der üblichen Vorgehensweise in solchen Fällen: In einem ersten Schritt wird der Eigentümer des Grundstücks aufgefordert, eine Stellungnahme abzugeben und den Müll zu beseitigen. „Dafür wird eine Frist gesetzt“, so Lena Heimers.

Erfolgt keine Reaktion, gibt es ein zweites Schreiben, in dem dann ein Verwarngeld angedroht wird. Bleibe auch das ohne Ergebnis, erfolge die Ersatzvornahme. Sprich: Der Kreis würde den Müll beseitigen lassen und das den Eigentümern in Rechnung stellen. Das bedeutet aber auch: Bis Unrat und Sperrmüll vom Grundstück Busfortshof verschwunden sein werden, kann es noch dauern.

Was passiert mit Immobilie? Stadt Gladbeck prüft weitere Schritte

Was den weiteren Umgang mit der Braucker Problemimmobilie angeht, ist man nach Auskunft von Stadtsprecher David Hennig in der Verwaltung bereits aktiv. „Wir prüfen alle möglichen Maßnahmen.“ Dazu habe die Stadt jetzt auch externe Juristen hinzugezogen, die die Situation beurteilen sollen. Eine schnelle Lösung zeichne sich erfahrungsgemäß allerdings nicht ab. „Aus dem Umgang mit dem Hochhaus Schwechater Straße 38, dem ehemaligen Möbelhaus Tacke und auch der Erlenkrug-Ruine wissen wir, das kann ein langwieriger Prozess sein“, so Hennig.

Bei den Gladbecker Sozialdemokraten in Gladbeck-Süd zeigt man sich immerhin schon mal erfreut darüber, dass nun konkrete Schritte zur Beseitigung des Mülls ergriffen wurden. Die Sozialdemokraten, so Ratsherr Hasan Sahin, haben schon länger auf die Missstände am Busforthof hingewiesen und in dem Zusammenhang auch die Unterschriftenaktion eines engagierten Anwohners unterstützt. Die Situation rund um die Immobilie sei für die Anwohnerinnen und Anwohner schon viel zu lange untragbar. Brände, Vermüllung sowie zugewachsene Geh- und Rettungswege gehörten zum Alltag. Es müsse eine langfristige Lösung her.

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