Gladbeck. Die Pilkington Deutschland AG streicht in ihrem Werk in Gladbeck viele Stellen. Das ist der Grund und das bedeutet es für die Beschäftigten.
Die Pilkington Deutschland AG, Teil der NSG Group, wird in ihrem Werk in Gladbeck über 100 Stellen streichen. Das teilt das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Mitarbeitenden waren am selben Tag über den Einschnitt informiert worden.
Insgesamt arbeiten laut Pilkington etwas weniger als 500 Beschäftigte in dem Werk in Rentfort. Die Zahl der Mitarbeitenden wird demnach künftig auf unter 400 sinken. Wie viele Stellen genau wegfallen werden, sei bisher noch nicht absehbar. Aktuell wird mit 130 bis 150 Stellen kalkuliert. Der Einschnitt betreffe die gesamte Belegschaft und ist „nicht nur auf eine Berufsgruppe beschränkt“, wie Unternehmenssprecher Benjamin Hardt auf Nachfrage der Redaktion sagt.
Die Glasproduktion im Gladbecker Werk wird ab Januar heruntergefahren
Aktuell würden noch „viele Gespräche geführt“, darunter auch mit Betriebsrat und Gewerkschaft, so Hardt weiter. Es werde nach Lösungen gesucht, um möglichst wenige Stellen abbauen zu müssen, zudem werde auch über Sozialpläne gesprochen. „Wir bedauern sehr, diese drastische Maßnahme aufgrund der insbesondere in Deutschland extrem schwachen Marktsituation ergreifen zu müssen. Doch sind wir der festen Überzeugung, so das Unternehmen am Standort Gladbeck bestmöglich für die Zukunft aufzustellen, um langfristig wieder erfolgreich zu sein“, so Dr. Christian Quenett, Vorstand der Pilkington Deutschland AG. Pilkington stehe im kontinuierlichen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), „um den Prozess so fair und transparent wie möglich für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umzusetzen“.
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Hintergrund des Stellenabbaus bei dem Flachglashersteller ist demnach die wirtschaftliche Lage. So kündigt Pilkington an, die Glasproduktion in ihrem Werk in Gladbeck deutlich reduzieren zu müssen. „Es wird eine der beiden Floatglas-Linien im Januar 2025 außer Betrieb genommen und dann nur noch auf einer Anlage produziert werden“, heißt es von dem Unternehmen. Das Herunterfahren müsse sorgfältig vorbereitet werden, das nehme einige Zeit in Anspruch, so Hardt weiter. Schließlich werde bei 1600 Grad produziert. Die Linie 1, die vom Produktionsstopp betroffen ist, stellt vor allem Flachglas für Bauanwendungen her.
Bereits während der Corona-Pandemie war eine Linie heruntergefahren worden
Die Pilkington Deutschland AG hält diesen Schritt aufgrund der „aktuell und mittelfristig schwachen Nachfrage auf dem deutschen und europäischen Glasmarkt und damit einhergehenden Überkapazitäten“ für nötig. Auch die hohen Energiepreise spielten eine Rolle bei der Entscheidung, so Hardt weiter. 250.000 Kubikmeter Gas benötigt das Unternehmen allein in Gladbeck täglich für die Produktion.
Wann genau die Mitarbeitenden ihren Job verlieren werden, steht noch nicht abschließend fest. „Das wird noch einige Wochen oder Monate dauern“, so Benjamin Hardt. Auch wann die Linie 1 wieder in Betrieb genommen wird, ist derzeit noch unklar. „Eine mögliche Wiederinbetriebnahme der Linie wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt“, so das Unternehmen.
Bereits während der Corona-Pandemie hatte der Flachglashersteller Pilkington für drei Monate die Glasproduktion an einer der beiden Floatglaslinien im Rentforter Werk an der Hegestraße unterbrochen. Grund waren damals die Pandemie und die damit verbundene Absatzproblematik. Zudem mussten viele Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen.
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