Gladbeck. Am Donnerstag beginnt Heidi Klum wieder mit ihrer Suche nach Germany‘s next Topmodel. Yanik Schulz aus Gladbeck war vergangenes Jahr dabei.

Yanik bleibt seiner Heimatstadt treu. Auch nach seiner Zeit bei GNTM zieht es das Model nicht in die große weite Welt, ganz im Gegenteil – rund um den Jahreswechsel ist er mit einem Umzug in eine neue Wohnung in seinem vertrauten Umfeld in Gladbeck-Brauck beschäftigt. „Fürs Modeln“, betont der 20-Jährige, „kann ich ja flexibel verreisen“. Nach seiner Zeit im Fernsehen, in der er vor einem breiten Publikum zu sehen war, hat sich zwar einiges verändert, seine Basis soll aber im Ruhrgebiet bleiben.

Germany's Next Topmodel - by Heidi Klum
Germany’s Next Topmodel von und mit Heidi Klum feiert 2025 seinen 20. Geburtstag. Auch ein Gladbecker nahm bereits an der Castingshow teil. © ProSieben | Daniel Graf

Begonnen hat Yaniks Reise als Model nicht, wie vielleicht angenommen, vergangenen Februar, als Freunde und Familie seine Performances ganz gespannt von der Couch aus verfolgten. Er erklärt: „Es wurde vorgedreht, die ersten drei Folgen waren in Berlin im Oktober 2023.“ Plötzlich wurde er rundherum von Kameras verfolgt, ein ziemlich „surreales“ Gefühl, wie er heute zugibt. Dazu „die ganzen Lichter, die ganzen Lampen.“ Es sei fast erdrückend heiß in den Studios gewesen, erinnert sich Yanik.

Pferdewiehern wurde zu Yaniks Markenzeichen

Eine Teilnahme an GNTM stand lange nicht auf seiner To-do-Liste, war vielmehr eher dem Zufall geschuldet. „Ich habe die Sendung nie regelmäßig geschaut, aktiv erst seit 2021 oder 2022.“ Ein Jahr später fieberte der ehemalige Schüler der Anne-Frank-Realschule mit seinen Freunden dann endgültig mit. Und wie das Schicksal es so wollte, kam an einem dieser Fernsehabende die Nachricht, dass Weltstar Heidi Klum künftig auch Männern eine Chance auf dem Laufsteg geben möchte. „Wir waren uns einig und haben gesagt: Yanik, das ist ein Zeichen, du musst mitmachen!“

Gesagt, getan: Das Nachwuchsmodel setzte sich beim Vorcasting in München durch, stach schon da mit seinem markanten Gesicht und seinem Retro-Look aus der Masse heraus. Weitere Pluspunkte sammelte Yanik mit seinem bis dato geheimen Talent, was ihn später unverkennbar machen sollte: Das laute, authentische Pferdewiehern. „Sie waren sehr begeistert davon“, erzählt er und schmunzelt. Doch seine Fähigkeit sollte ihn fortan nicht nur positiv verfolgen. „Es hat mich nie wieder losgelassen, ich war der Pferdejunge bei GNTM.“ Erst recht, nachdem er das Wiehern vor Heidi Klum präsentierte und zum Internet-Meme wurde.

Yanik erlebte auch die Schattenseite der Öffentlichkeit

„Viele Leute haben es zu ernst genommen und nicht gecheckt, dass es ein Gag war“, sagt Yanik nun aufgeräumt. Kurz nach der Ausstrahlung sah das noch anders aus: „Ich habe mir jeden einzelnen Kommentar dazu durchgelesen, alle 3000 bis 4000 Kommentare.“ Überwiegend seien diese unter den kurzen Clips bei TikTok, Instagram und Co. leider negativ gewesen. „Es ist empfehlenswert, sich das nicht alles durchzulesen“, stellt er rückblickend fest. Wegschauen konnte er zum damaligen Zeitpunkt aber auch nicht. Die Folge: „Es hat mich ein bisschen psychisch eingenommen.“

Erst recht, weil der 21-Jährige nach seinem Trip nach Berlin zwei Monate später zum zweiten Dreh nach Teneriffa eingeladen wurde, auf der spanischen Insel aber sprichwörtlich baden ging. Bis heute hat er die Staffel nach seinem Rauswurf nicht zu Ende geguckt. Warum? „Ein bisschen wegen der Angst, zu sehen, was ich hätte erleben können, wenn ich nicht herausgeflogen wäre. Ich weiß, dass das mental nicht gut für mich ist.“ Ganz anders die erste Begegnung mit Heidi Klum, die den Gladbecker vor den Augen der anderen Kandidaten für seinen einzigartigen Look lobte: „Als ich das Feedback von Heidi bekommen habe, ist mir ein sehr schwerer Stein vom Herzen gefallen.“ Wirklich vor ihr zu stehen, sei paradox gewesen. „Ich war so nervös, dass ich wirres Zeug geredet habe.“

Die Fashion Weeks in Europas Modehauptstädten als Inspiration

Anfang 2025 hat sich Yanik wieder sortiert, die Zeit bei GNTM ist spätestens nach dem Finale in Köln, bei dem er im Publikum saß, vorbei. Bis dahin war er allerdings noch Teil der hauseigenen Agentur der Pro-Sieben-Show, der vielleicht gewinnbringendste Aspekt für den Modebegeisterten. Denn: „Man wird auf Events eingeladen, auf Filmpremieren und in Showrooms. Dadurch kann man weiter nach vorne kommen und Kontakte knüpfen.“ Das hat Yanik gemacht, ist mittlerweile beim NO MODELS Management in Düsseldorf untergebracht und war mit einer Branchenfreundin auf der Berliner und Pariser Fashion Week. „Da habe ich mir schon gedacht: Okay, das will ich auf jeden Fall machen.“

2025 hofft Yanik daher auf viele Aufträge, das mittlerweile wieder braunhaarige Model sieht seine Passion vor der Linse oder auf dem Laufsteg aber nur als ein Standbein. „Ich werde auch noch eine Flugbegleiter-Ausbildung starten.“ Aktuell jobbt der Gladbecker inmitten des Umzugsstresses nebenbei bei Urban Outfitters im Centro Oberhausen. Seinen Job in der Arcade-Spielhalle des Einkaufszentrums musste er aufgrund seiner Teilnahme an der Castingshow aufgeben. Bereuen tut er es unter dem Strich aber nicht: „Es war eine unvergessliche Zeit, durch die ganzen Eindrücke, die man gesammelt hat und die Leute, die man kennengelernt hat.“

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