Gladbeck. Die Wahl zum Vogel des Jahres 2025 ist entschieden. Der Gladbecker Experte Gerd Tersluisen stellt ihn vor. Und verrät, wo er zu entdecken ist.
Die Wahl zum Vogel des Jahres 2025, vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchgeführt, ist entschieden: Mehr als 140.000 Menschen haben für einen kleinen, dunkel gefärbten Flieger gestimmt. Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck stellt den Sieger vor.
Mehrheitlich entfielen 30,2 Prozent der Stimmen auf den Hausrotschwanz. Er lag damit noch vor der Waldohreule, dem Schwarzspecht, dem Schwarzstorch und dem Kranich. Der Hausrotschwanz löst damit den Kiebitz, den Vogel des Jahres 2024, ab.
Wo ist der kleine Vogel zu entdecken?
Können Menschen den Sieger, der 13 bis 14,5 Zentimeter Länge misst, in Gladbeck entdecken? Wo ist er zu finden? Im Bereich von Bauernhöfen, aber auch in Dörfern, sei der Hausrotschwanz noch häufig zu finden, sagt Gerd Tersluisen. Der Fachmann: „In manchen Gegenden brütet er inmitten der Großstädte. Von hoher Warte aus quietscht und kratzt er sein Liedchen in die Früh- und Abenddämmerung, grenzt damit sein Revier ab und sagt allen Artgenossen, dass er hier das Sagen hat.“ Der Hausrotschwanz bevorzuge hohe Stellen wie Dachantennen, Hausgiebel oder erhöhte Stellen von Schutthalden.
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Wenn Vogel-Fans ihn nicht sehen, vielleicht macht ja sein Gesang hellhörig und entzückt. Seine dreiteiligen Gesangsstrophen beginnen, so beschreibt es Tersluisen, „mit einer gepressten Tonfolge jir-ti-ti-ti, der einige knirschende, kratzig klingende Laute folgen.“ Den Abschluss bilden ein Paar Pfeiftöne. Klingt nicht so verlockend, oder? Der Hegering-Experte scherzt: „Nein, den ersten Preis im Sängerwettstreit der Vögel wird er kaum gewinnen.“ Gegen das Lied der Amsel oder der Nachtigall könne der Hausrotschwanz jedenfalls nicht antreten.
„Nein, den ersten Preis im Sängerwettstreit der Vögel wird er kaum gewinnen“
Dann erstaunt und bezaubert eventuell sein Federkleid... Auch in diesem Punkt ist Tersluisens Antwort eher ernüchternd. „Das unscheinbar gefärbte Hochzeitskleid ist beim Männchen auffallend schwärzlich mit kontrastreich abgesetztem weißen Flügelfeld.“ Um Frau Hausrotschwanz zu erspähen, muss man wirklich mit Adlerblick unterwegs sein. Ihre Federn sind schlicht graubraun.
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Doch einen Farbtupfer gibt‘s. Denn Männchen und Weibchen haben einen rostbraunen Schwanz. Er gab dem Vogel seinen Namen. „Die inneren Steuerfedern sind braun“, so Tersluisen.
Die ursprünglichen Lebensräume des Hausrotschwanzes seien die Geröll- und Schutthalden, Felsen und Schluchten der Gebirge. „Dort singt er bis in einer Höhe von 3000 Metern. Mittlerweile gehört er in einigen Gegenden Europas zu den häufigsten Vögeln innerhalb der Städte“, erläutert der Hegering-Spezialist. Der Hausrotschwanz zieht gerne in ältere Wohngebäude, Stallungen, auf Dächer und ins Brachland. Tersluisens Tipp: „Sein Nest findet man in Mauerlöchern, Höhlungen unter Dächern und in Halbhöhlennistkästen.“ Er fängt Fluginsekten.
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Der Hausrotschwanz gehöre zu den Kurzstreckenziehern, deren Reise Mitte Oktober beginnt. Sie führt den Vogel bis in den Westen Europas oder bis zum Mittelmeer. Im März kehren die Vögel wieder zurück. Eine gute Chance, dann nach dem gefiederten Gewinner des Jahres 2025 erfolgreich Ausschau zu halten.