Gladbeck. Künstler Gunter Demnig war nach Gladbeck gereist und traf einen Nachfahren. Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus.
Gladbeck ist um weitere Erinnerungsstücke an das schwärzeste Kapitel deutscher Geschichte, den Nationalsozialismus, reicher. Der 77-jährige Aktionskünstler Gunter Demnig verlegte etwa ein Dutzend weitere Stolpersteine – zu einem denkwürdigen Datum.
In den Stunden vom 9. auf den 10. November 1938 brannten deutschlandweit die Synagogen. Geschäfte und Wohnhäuser jüdischer Menschen standen ebenfalls in Flammen, ein Mob verprügelte und drangsalierte die Opfer – auch in Gladbeck.
Nachfahre war zur Steinverlegung aus den USA angereist
Die sogenannte Reichspogromnacht setzte den Anfang der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden sowie anderer Bevölkerungsgruppen in der NS-Zeit. Das Grauen hatte beispiellose Dimensionen.
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An die Opfer erinnern die Stolpersteine, die Demnig in vielen Ländern verlegt. Geburtsdatum und Wohnort, Ort eines Konzentrationslagers und Todesdatum führen an vielen Stellen in Gladbeck vor Augen: Die Verfolgten, Verschleppten und Getöteten waren Mitglieder der Gesellschaft, wohnten Tür an Tür mit Nichtjuden.
Die neuen Stolpersteine befinden sich an der Rentforter und Horster Straße sowie Hoch-, Karl-, Hege- und Roßheidestraße. Jeffrey Bleiweis und seine Frau waren aus den USA – genauer gesagt: aus Chicago – nach Gladbeck gereist. Hier traf das Paar den Künstler Demnig. Jeffrey Bleiweis‘ Eltern hatten an der Karlstraße gewohnt und rechtzeitig die Flucht aus Nazi-Deutschland ergriffen.
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