Gladbeck. Wer noch kurzfristig eine Reise für die Sommerferien buchen möchte, sollte einiges beachten. Andrang einstiger FTI-Kunden in Reisebüros erwartet.
Das Wetter in den Sommerferien war bisher eher bescheiden. Und auch wenn es in den kommenden Tagen richtig heiß werden soll, möchten viele Gladbeckerinnen und Gladbecker ihre freie Zeit bei bestem Wetter verbringen und buchen daher nun spontan eine Reise. „Es gibt einige, die jetzt noch für die laufenden Sommerferien buchen“, berichtet Mustafa Kemal Ugur, Inhaber des Reisebüros am Willy-Brandt-Platz.
Dafür aber werden Kurzentschlossene tiefer in die Tasche greifen müssen als diejenigen, die schon früh ihren Sommerurlaub gebucht haben. Last-Minute-Angebote gebe es nicht mehr. „Die Veranstalter wollen selbst früh planen. Und diejenigen, die früh buchen, sollen sich nicht ärgern müssen, wenn die Preise später günstiger sind. Denn dann würde niemand mehr früh buchen“, erklärt Ugur.
Auch der Abflug von Flughäfen in anderen Bundesländern kann eine Alternative sein
Für Spätentschlossene hat er dennoch ein paar Tipps, um Geld zu sparen: „Die Reise kann dann einfach mal zehn statt 14 Tage dauern“, nennt er ein Einsparungspotenzial. Ein weiterer Tipp: An Flughäfen in den Bundesländern die Reise beginnen, in denen gerade keine Ferien sind. Bei vielen Reiseanbietern sei das Bahnticket zum Flughafen im Preis enthalten.
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„Und wer auf die Deutsche Bahn vertrauen möchte, kann mit dem Zug etwa nach Berlin oder Frankfurt fahren, das ist ja keine Entfernung.“ Einige nutzten auch ihr Auto, um zu weiter entfernten Flughäfen zu gelangen und so eine günstigere Reise antreten zu können. „Eine vierköpfige Familie kann so 600 bis 800 Euro einsparen“, weiß der Besitzer des Reisestudios.
Reisen nach Tunesien seien im Moment besonders günstig
Besonders beliebt seien in diesem Jahr als Reiseziele wieder Ägypten, Türkei und Spanien. Aber auch Tunesien, dort sei es im Moment „ganz günstig“. Die griechischen Inseln seien besonders bei Frühbuchern beliebt gewesen. „Jetzt ist es dort unbezahlbar.“
Überall gebe es aber noch freie Plätze für Kurzentschlossene. „In Ägypten haben beispielsweise noch richtig gute Hotels Kapazitäten.“ Aber auch auf Mallorca oder Ibiza sei noch etwas zu bekommen. „Wer günstig verreisen möchte, muss bei Daten und Ziel aber flexibel sein“, sagt Ugur.
Auch wer nachts fliegt, kann Geld sparen
Auch im Reisebüro Böhm mit Sitz an der Feldhauser Straße wollen viele Menschen jetzt noch einen Urlaub für die zweite Hälfte der Sommerferien buchen. „Das ist auch dem unbeständigen Wetter bei uns geschuldet“, sagt Mitarbeiterin Kerstin Landgraf. Sonst seien die Sommerferien immer eine ruhige Zeit im Reisebüro gewesen, jetzt sehe das anders aus. Die meisten Menschen ziehe es nach Griechenland oder Spanien, in der Türkei sei es jetzt vielen zu heiß.
Die Wünsche der Urlauber seien in der Regel gleich: Die meisten wünschen sich einen Pool, möglichst mit vielen Rutschen für die Kinder. Für die solle das Bespaßungsangebot auch mit im Programm sein. „Es gibt sogar schon Speisesäle eigens für Kinder, dort werden sie während des Essens von Animateuren bespaßt“, sagt Landgraf.
Sparen lasse sich vor allem bei den Flugzeiten, so ihr Tipp für Kurzentschlossene. „In Münster und Köln gibt es kein Nachtflugverbot“, weiß sie. Und nachts zu fliegen, könne einiges Geld sparen. Zudem sei die Autobahn in der Nacht frei, und schließlich könne man auch im Flieger schlafen, wirbt Landgraf für nächtliche Abflugzeiten.
FTI-Kunden bekommen jetzt ihr Geld zurückgezahlt
Eine gute Nachricht gab es am Dienstag für Touristen, die einst ihre Reise beim später insolventen Anbieter FTI gebucht hatten. Bis zum Herbst sollen sie ihr Geld zurückbekommen, wie der Deutsche Reisesicherungsfonds bekannt gab. Im Reisebüro von Mustafa Kemal Ugur habe es zuletzt immer wieder Nachfragen von Kunden gegeben, wann sie denn ihr Geld wiederbekommen würden.
Ugur rechnet damit, dass viele Betroffene jetzt in die Reisestudios kommen werden, um einen neuen Urlaub zu buchen. Nur wenige könnten zweimal eine Reise bezahlen und hätten daher nun erst auf ihr zurückgezahltes Geld warten müssen. Einige hätten ihren Urlaub komplett verschieben müssen. Ugur rechnet damit, dass viele jetzt auf den Herbst ausweichen werden. „Ich werde hier jetzt bald mehr zu tun haben“, vermutet er.
Im Reisebüro Böhm erwartet man eine große Nachfrage von ehemaligen FTI-Kunden nicht. „Das Reisebüro Böhm war so schlau und ist FTI schon seit etwa einem Jahr aus dem Weg gegangen, weil sich Anzeichen für eine Pleite verdichteten“, so Kerstin Landgraf.
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