Gladbeck. Fünf Katzenbabys und die Mutterkatze sind bei Regen und Kälte im Wittringer Wald in Gladbeck ausgesetzt worden. So geht es den Tieren jetzt.

Der Start ins Leben, er war grausam für die fünf winzigen Katzenbabys. Zusammen mit der Mutterkatze sind die etwa sechs Wochen alten Kitten in einer Box ausgesetzt worden. Irgendwo im Wittringer Wald. Bei der Kälte und im Regen! Doch die Katzenfamilie hatte Glück im Unglück.

Zum Glück konnten die Katzen noch rechtzeitig gefunden werden

Sie wurde nämlich noch rechtzeitig gefunden und erst einmal in die Obhut der Feuerwehr übergeben. Mittlerweile kümmert sich die Gladbecker Tierhilfe „Recht auf Leben“ um die geretteten Samtpfoten. „Manchmal fehlen einem wirklich die Worte“, sagt Carina Kröning von der Tierhilfe. Die Tiere einfach ihrem Schicksal zu überlassen, für die Tierschützerin ist es unvorstellbar, warum Menschen so handeln. Durchnässt, erschöpft und völlig am Ende ihrer Kräfte seien die Katzenmama und ihre Babys der Tierhilfe übergeben worden.

Der geretteten Katzenfamilie geht es in ihrem Zuhause auf Zeit richtig gut. In einigen Wochen können dann alle Samtpfoten vermittelt werden.
Der geretteten Katzenfamilie geht es in ihrem Zuhause auf Zeit richtig gut. In einigen Wochen können dann alle Samtpfoten vermittelt werden. © Tierhilfe Gladbeck

Doch dann wendete sich alles zum Guten: Obwohl alle Pflegestellen für gerettete Streunerkatzen im Moment bis auf den letzten Platz belegt sind, konnte eine Lösung gefunden werden. Ein junges Paar, so Carina Kröning, hat die Kitten nebst Muttertier bei sich aufgenommen. „Die beiden haben erst vor kurzem eine Katze von uns übernommen, und nun hat das Paar auch noch ein Zimmer in seiner Wohnung der Katzenfamilie überlassen“, freut sich Kröning.

Für die Katzenfamilie hat die Gladbecker Tierhilfe eine tolle Pflegestelle gefunden

Und den Samtpfoten gehe es mittlerweile auch richtig gut. Anfangs sei die Katzenmutter noch so gestresst gewesen, dass sie niemanden an ihre Barbys herangelassen hat. Mittlerweile sei die Situation schon viel entspannter, und die Samtpfoten würden sich in der neuen Umgebung sehr wohl fühlen.

Bis zur Vermittlung, die erst in einigen Wochen angegangen werden soll, kann die Katzenfamilie auf jeden Fall bei dem jungen Paar bleiben. „Bis dahin beobachten wir die Kleinen und wissen dann, wenn sie abgegeben werden können, welche Geschwister auf jeden Fall zusammen bleiben sollten. Die Tierhilfe gibt junge Katzen nämlich nie alleine ab. Auch für die Katzenmutter, ihr Alter wird auf allerhöchstens zwei Jahre geschätzt, soll natürlich ein neues Zuhause gefunden werden.

Noch passt die kleine Katze in einen Schuh, doch das wird sich rasch ändern. Die Kitten und ihre Katzenmutter werden ordentlich aufgepäppelt.
Noch passt die kleine Katze in einen Schuh, doch das wird sich rasch ändern. Die Kitten und ihre Katzenmutter werden ordentlich aufgepäppelt. © Tierhilfe Gladbeck

Was das Team der Tierhilfe sehr besorgt stimmt: Die kleine Katzenfamilie stellt keinen Einzelfall dar. „Uns kommt es so vor, als würden immer mehr Menschen sich von ihren Haustieren trennen, aus welchen Gründen auch immer“, sagt Carina Kröning. Und weil die Tierheime voll sind und Pflegestellen begrenzt, schrecken einige Menschen im letzten Schritt auch nicht davor zurück, die Tiere einfach auszusetzen. Kröning: „Viele wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sie damit eine Straftat begehen.“ Und weil die Lage jetzt schon sehr schwierig ist für alle Tierschutzorganisationen, blickt Carina Kröning auch äußerst besorgt der Weihnachtszeit entgegen. Ihre Hoffnung: Dass nicht all zu viele Hunde, Katzen und auch Kleintiere als unüberlegtes Präsent unterm Weihnachtsbaum landen werden. Nur um dann kurze Zeit später irgendwo als ausgesetztes Fundtier zu enden.

Wer erinnert sich noch an die kleine Katze Pirelli, gefunden in einem Reifenstapel?

Doch es gibt zum Glück auch immer wieder Geschichten mit einem glücklichen Ende. So wie die der kleinen Katze Pirelli zum Beispiel. Sie wurde im Sommer in einer Autowerkstatt entdeckt. Dort hatte sie sich in einem Reifenstapel verkrochen. Zwei Tage hat es gedauert, bis die Tierhilfe die Babykatze sichern konnte. Mittlerweile geht es der bernsteinfarbenen Katze mit dem ausgefallenen Namen so richtig gut.

Gefunden in einer Autowerkstatt: So klein ist Pirelli nicht mehr, und sie hat eine tolle Menschen-Familie gefunden.
Gefunden in einer Autowerkstatt: So klein ist Pirelli nicht mehr, und sie hat eine tolle Menschen-Familie gefunden. © Tierhilfe Gladbeck

„Eine tolle Familie hat sie bei sich aufgenommen und kurz darauf auch noch eine zweite Katze, damit Pirelli nicht alleine ist“, erzählt Carina Kröning. Pirellis Geschichte ist übrigens auch im Fotokalender „Streunerkatzen 2025“ der Tierhilfe „Recht auf Leben“ nachzulesen, und ein aktuelles Bild der kleinen Katze, die mittlerweile gar nicht mehr so klein ist, gibt‘s ebenfalls. So wie auch von den anderen ehemaligen Streunern, die als Fotomodels für den Katzenkalender gedient haben. Der Erlös des Verkaufs (zwölf Euro plus Versand) kommt der Arbeit der Tierhilfe zugute.

>> Tierhilfe ist auf Spenden angewiesen

Um den streunenden Katzen in Gladbeck und Umgebung sowie auch weiteren Tieren in Not helfen zu können, benötigt die Tierhilfe „Recht auf Leben“ selber auch Unterstützung. Neben Geld- sind auch Futterspenden immer willkommen. Für die ausgesetzte Katzenfamilie zum Beispiel, die im Wittringer Wald gefunden wurde, brauchen die Tierschützer speziell Nahrung für die Kitten. Mit den Geldspenden können unter anderem dringend notwendige Tierarztbesuche finanziert werden.

Darüber hinaus ist die Gladbecker Tierhilfe immer auch auf der Suche nach weiteren Pflegestellen. Menschen also, die bereit sind, eine Katze in Not vorübergehend bei sich aufzunehmen, bis die Samtpfote dann hoffentlich in ein neues, dauerhaftes Zuhause vermittelt werden kann. Natürlich unterstützen die Tierschützer alle Pflegestellen, auch finanziell.

Das Team der Tierhilfe „Recht auf Leben“ ist übrigens auch in diesem Jahr wieder auf dem Nikolausmarkt vorm Rathaus präsent. Der findet erstmals an allen vier Wochenenden im Advent statt. Ein Büdchen gehört in der Zeit vom 19. November bis zum 1. Dezember und vom 6. bis zum 8. Dezember der Tierhilfe. Dort wollen die ehrenamtlichen Helferinnen über ihre Arbeit informieren, darüber hinaus bieten sie Schönes für Mensch und Tier zum Verkauf an. Auch der Kalender „Streunerkatzen 2025“ wird hier zu haben sein. Das Team freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher am Weihnachtsbüdchen der Tierhilfe.

Wer die Tierhilfe „Recht auf Leben“ unterstützen möchte: Spendenkonto PayPal info@tierhilfe-ral.de
oder auch Iban: DE52 4245 0040 0074 0025 02. Weitere Informationen über den Verein gibt es auch online auf der Homepage tierhilfe.ral.de. Dort werden auch alle Samtpfoten vorgestellt, für die gerade ein neues Zuhause bei tierlieben Menschen gesucht wird.

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