Duisburg-Hochfeld. Häuserräumungen, Neubaugebiete wie Rheinort – und die Internationale Gartenausstellung als Vision: Das schwebt den Kandidaten für Hochfeld vor.
Der Stadtteil Duisburg-Hochfeld soll sich in den kommenden Jahren verändern – nicht nur, weil hier 2027 die Internationale Gartenausstellung im Rheinpark stattfinden wird. Mit Rheinort oder dem Neubaugebiet auf dem Theisen-Gelände entstehen zahlreiche neue Wohnungen, die Hochfeld aufwerten sollen. Auf der anderen Seite machen immer wieder prekäre Wohnverhältnisse Schlagzeilen, die zu Häuserräumungen und Einsätzen der Taskforce führen. Unsere Redaktion hat die Landtagskandidaten der verschiedenen Parteien deshalb gefragt, wie bezahlbarer Wohnraum in gutem Zustand geschaffen werden soll, wie man Hauseigentümer in die Pflicht nehmen kann und wie eine gute Nachbarschaft im Stadtteil funktionieren kann. Eine Übersicht der unterschiedlichen Positionen.
Sarah Philipp (SPD): „Duisburg-Hochfeld ist für mich zurzeit der spannendste Stadtteil“
Die SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp glaubt, dass Hochfeld künftig von den verschiedenen Stadtentwicklungsprojekten profitieren wird: „Hochfeld ist für mich zu Zeit der spannendste Stadtteil, weil sich hier in den nächsten Jahren soviel Neues entwickeln wird. Eines der wichtigsten Ziele ist es, Duisburg mehr und näher an den Rhein zu bringen. Da haben wir im Vergleich zu anderen Städten großen Nachholbedarf. Hochfeld insgesamt kann von diesem Projekt profitieren. Weil es den alten Teil aufwertet und neu beleben kann. Und im neuen Teil Leute wohnen werden, die ansonsten vielleicht nie nach Hochfeld gezogen wären.“ Sie sagt voraus: Wird das Projekt ein Erfolg, dann zieht es weitere Infrastruktur wie Ärzte und Einzelhandel an, von der der ganze Stadtteil profitieren wird.
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Um für „bezahlbaren guten Wohnraum“ in jedem Stadtteil zu sorgen, müsse das Land diejenigen Akteure auf dem Wohnungsmarkt besonders fördern, die nicht in erster Linie an der Rendite interessiert sind. Das seien beispielsweise kommunale und gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften.
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Den Einsatz der Taskforce verteidigt sie: „Bei der Kontrolle der Problemimmobilien durch die Taskforce geht es um die Sicherheit und das Leben der dort lebenden Menschen. Die Bedingungen vor Ort sind teilweise lebensgefährlich. Die Stadt geht eklatanten Brandschutzmängeln nach und schützt damit die Bevölkerung. Darüber hinaus bekämpft sie hochkriminelle und skrupellose Vermieterstrukturen. Das ist aus meiner Sicht ein notwendiger und richtiger Weg.“ Es sei die SPD-geführte Landesregierung gemeinsam mit den Grünen gewesen, die ein Wohnungsaufsichtsgesetz für NRW eingeführt hat, damit Kommunen eine rechtliche Grundlage haben, um gegen „verantwortungslose Wohnungsvermieter“ vorzugehen, die ihre Wohnungen vernachlässigten. „Wir als SPD in NRW wollen die Kommunen weiterhin dabei unterstützen. Denn: Eigentum verpflichtet.“
Petra Vogt (CDU): Infrastruktur schafft Verbindungen zwischen „altem“ und „neuem“ Teil Hochfelds
Auch die Landtagsabgeordnete Petra Vogt (CDU) glaubt: „Rheinort wird vielfältig positive Impulse für Hochfeld freisetzen.“ Der erste Schritt, die Anbindung des neuen Teils Hochfelds an den alten und umgekehrt, sei planerisch wenig problematisch – Straßen, Wege und Plätze seien barrierefrei eingeplant. „Auch für die offene Begegnung der Bürgerinnen und Bürger innerhalb Hochfelds sind mit dem Rheinpark, dem Grüngürtel und dem bald umgestalteten Markt wichtige Infrastrukturen weitgehend vorhanden. Die neue Wohnbebauung in Rheinort wird sicherlich auch Interessenten aus dem bestehenden Teil Hochfelds anziehen, sodass hier automatisch Verbindungen hergestellt werden.“ Für den weiteren sozialen Austausch würden die Kindertagesstätte, Schule, Vereine und sonstige soziale und kulturelle Einrichtungen sorgen.
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Petra Vogt hebt zudem das Engagement anderer Immobilien-Akteure hervor. „Bei quasi städtischen Objekten wie dem City-Wohnpark wird aktuell durch die Gebag umfangreich saniert.“ Punktuell finden zudem Nachverdichtungen statt. Als Beispiel nennt sie das ehemalige Theisen-Gelände. „Andere Wohnungsbaugesellschaften haben ebenfalls Sanierungen ihrer Objekte unternommen. Diese Aufwertungen wie der Rheinpark mit IGA-Perspektive, die Erneuerung der Wanheimer Straße und die des Marktplatzes sowie Rheinort werden sich positiv auf das restliche Umfeld auswirken und für Sanierungsimpulse sorgen.“
Die CDU-Politikerin befürwortet den Einsatz der Taskforce: „Die meisten Immobilieneigentümer beherzigen den Spruch, dass Eigentum auch verpflichtet und vermieten ihre Häuser und Wohnungen in einem ordentlichen Zustand. Diejenigen, die es nicht tun, müssen daran erinnert werden. Ebenso müssen aber auch Mieter daran erinnert werden, mit der Mietsache ordentlich umzugehen und letztlich auch bereit zu sein, einen kleinen Teil der notwendigen Instandhaltungs- und Modernisierungskosten durch Mietanpassungen über die Jahre mitzutragen.“ Wenn diese Erinnerungen nur durch den Einsatz einer Task Force erfolgen können, „dann ist das für alle Beteiligten nicht schön, aber notwendig“.
Jule Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen): „Neue Viertel und neue Menschen müssen keine Bedrohung für die gute Nachbarschaft sein“
„Neuer Wohnraum, neue Viertel und neue Menschen müssen keine Bedrohung für die gute Nachbarschaft sein. Es wird darauf ankommen, dass Projekt weiter in enger Anbindung mit den Hochfelder/innen zu entwickeln.“ Die Integration in den Stadtteil dürfe kein „nice to have“ sein, sondern müsse Ziel des Projekts sein. „Dann, glaube ich, wird das ein Erfolg für ganz Hochfeld.“
In puncto Schrottimmobilien und Taskforce-Einsätze vertritt die Kreisvorsitzende der Duisburger Grünen eine differenzierte Meinung: Sie erinnert daran, dass es die rot-grüne Landesregierung gewesen sei, die, auch auf Betreiben der Duisburger Stadtverwaltung, das Wohnaufsichtsgesetz eingeführt habe. Dieses sei später von CDU und FDP zum Wohnraumstärkungsgesetz umgewandelt wurde. Darin werden die Kommunen aufgefordert, Eigentümer, die ihre Wohnungen herunterkommen lassen, zur Instandsetzung zu verpflichten. „Leider passiert das in Duisburg nicht. Hier wird gewartet, bis die Wohnung in einem so schlechten Zustand ist, dass sie dann für unbewohnbar erklärt wird. Wir müssen hier die Möglichkeiten, die es gibt, nutzen, um präventiv tätig zu werden. Wenn Wohnungen unbenutzbar werden, muss die Stadt die Möglichkeiten des Gesetzes nutzen, um die Vermieter dazu zu bringen, angemessenen Ersatzwohnraum zur Verfügung zu stellen.“ Zudem müsse damit begonnen werden, strafrechtlich gegen Vermieterinnen und Vermieter vorzugehen, „die ihre Wohnungen zur Profitmaximierung verkommen lassen“.
Die Stadt beziehungsweise die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag sei gefordert, weitere Häuser aufzukaufen und entweder zu renovieren oder neu zu bauen. „Klar ist aber, dass es dafür an allen Ecken an Geld und Personal fehlt. Da muss das Land massiv investieren.“
Kira Schulze Lohoff (FDP): „Es müssen Anreize für die Sanierung von Häusern geschaffen werden“
Kira Schulze Lohoff sagt mit Blick auf Hochfeld: „Hochfeld ist ein spannender Stadtteil mit viel Entwicklungspotenzial. Bezahlbaren Wohnraum in gutem Zustand zu schaffen, wird eine zentrale Herausforderung der Quartiersentwicklung.“ Ein „klares Konzept“ zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität sei notwendig. Einem „Mietendeckel“ erteilt sie indes eine Absage. „Es sollten Anreize für private Investitionen zum Beispiel im Rahmen der Städtebauförderung und Hof- und Fassadenprogramme geschaffen werden. Außerdem sollte der Bau neuer Wohnungen durch die Absenkung der Grunderwerbssteuer begünstigt werden.“
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Umgekehrt gelte aber auch: „Eigentum ist rechtlich geschützt, aber Eigentum verpflichtet auch. Das gilt umso mehr, wenn sich der private Besitz negativ auf den gesamten Stadtteil ausstrahlt. Die Pflicht der Eigentümer sollte nicht auf den Steuerzahler umgewälzt werden.“ Vielmehr sollten Anreize für die Sanierung der Häuser geschaffen werden. „Mit einer Anreizförderung aus dem Bereich der Städteförderung können private Investitionen bezuschusst werden, die der energetischen Gebäudesanierung, der barrierearmen Gestaltung und der Begrünung sowie Gestaltung von privaten Haus‐ und Hofflächen dienen.“ Finanzinvestoren und Wohnungsunternehmen müssten überzeugt werden, mehr in Duisburg zu investieren.
Die Liberale ist davon überzeugt, dass Hochfeld und Duisburg von einem Projekt wie Rheinort profitieren wird. „Neben den baulichen Veränderungen sollte die Infrastruktur verbessert und somit für alle Bewohner Hochfelds bessere Lebensbedingungen geschaffen werden.“ Ein Schwerpunkt solle auf Bildungseinrichtungen liegen. „Eine gute Landschaft von Bildungs- und Freizeiteinrichtungen ist der Schlüssel zu einem guten Zusammenleben im Stadtviertel.“ Als Beispiel seien Familiengrundschulzentren zu nennen, die Orte der Begegnung, Beratung und Bildung für Kinder und ihre Familien sein sollen.
Matthias Brachvogel (Die Linke): „Angestammte Bevölkerung nicht verdrängen“
„Rheinort und die IGA werden den Stadtteil sicher verändern. Das aufgewertete Umfeld wird in den Stadtteil hineinstrahlen und kann ihn aus dem Schmuddel-Image herausführen. Der Standort wird attraktiver, für Bewohner und Investoren“, sagt Matthias Brachvogel, Landtagskandidat für „Die Linke“. Insgesamt müsse darauf geachtet werden, dass der vorhandene Wohnraum behutsam saniert werde. Das Mietniveau dürfe nicht zu sehr steigen, „um die angestammte Bevölkerung nicht zu verdrängen“.
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Der Politiker schlägt vor, für Rheinort einen „Anteil von 30 Prozent sozial gefördertem Wohnraum anzustreben, damit sich hier auch Menschen mit geringerem Einkommen ansiedeln können und eine bessere soziale Durchmischung erreicht werden kann“. Die Wegeverbindung zwischen dem Neubaugebiet und Hochfeld solle so geplant werden, dass es zu einer Vernetzung komme. „Fußläufige Verbindungen zum täglichen Einkauf für die neuen Bewohner in das Hochfelder Zentrum und zum Markt sind ebenso wichtig wie die für die Bewohner aus Alt-Hochfeld zu den neuen öffentlichen Einrichtungen wie Schule oder Kita im Neubaugebiet.“ Die Wörthstraße dürfe keine Barriere bilden.
Zudem müssten im Zuge der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts Duisburg-Hochfeld (ISEK) wieder mehr Förderprogramme zur Sanierung der Bestandsbebauung aufgelegt werden, die den Eigentümern einen Anreiz für Sanierung und Modernisierung geben. „Mit den in Hochfeld erzielbaren Mieten sind die notwendigen Sanierungsmaßnahmen nicht zu refinanzieren. Und höhere Mieten würden zu einer Gentrifizierung im Stadtteil führen“, heißt es. Bei anstehenden Verkäufen von heruntergekommenen Immobilien oder Versteigerungen sieht Brachvogel deshalb auch die städtische Wohnungsgesellschaft stärker in der Pflicht.
Roman Bonitz (parteilos): „Annäherung durch einen kulturellen Austausch schaffen“
Roman Bonitz ist parteilos und versteht sich als Klimaaktivist. Er sagt: „Es ist schlimm, dass Menschen in sogenannten Schrottimmobilien wohnen müssen. Von alleine wird da nichts passieren, hier muss die Stadt tätig werden, die Immobilien nach und nach aufkaufen und unter der Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaaspekten renovieren.“ Zudem seien viele Fassaden in einem heruntergekommenen Zustand. „Eine Begrünung durch Efeu kann hierbei viel bringen, zudem ist Efeu ein hervorragender Luftfilter und filtert insbesondere schädliche Benzole des Autoverkehrs aus der Luft.“
Mit Blick auf Rheinort erklärt er: „Wenn die Preisunterschiede zwischen dem neuen exklusiven Wohnbau-Projekt Rheinort und den Durchschnittsmieten in Hochfeld zu sehr auseinander gehen, wird es in der Tat schwierig. Im Vorfeld muss somit darauf geachtet werden, dass diese Gräben nicht zu groß werden.“ Hochfeld müsse zudem direkt aufgewertet werden. „Eine kostengünstige und schnelle Aufwertung kann durch Verkehrsberuhigungen und Begrünung erreicht werden. Das erhöht die Zufriedenheit der Menschen und macht ein Viertel lebenswerter.“
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Eine Annäherung könne ansonsten gut durch einen kulturellen Austausch stattfinden. „Es leben in Duisburg viele Menschen mit Migrationshintergrund, aber Kulturprojekte gibt es nur sehr vereinzelt. Die türkische Kultur hat viel zu bieten, ist in der Stadt aber nicht sichtbar. Auch das Vereinsleben muss in Hochfeld gestärkt werden.“ In Sportvereinen spielten Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam als Team. Auch das jährliche Projekt, das es in Marxloh zu klassischer Klaviermusik gibt, könne gut in Hochfeld umgesetzt werden.
Nicola Dennisen (AfD): „Die Stadt muss die Arbeit der Taskforce ausbauen und mehr sozialen Wohnungsbau fördern“
Nicola Dennisen, Kandidatin für die AfD, bewertet die Situation in Hochfeld so: „Das Wohnungsaufsichtsgesetz muss konsequent angewandt werden. Es ist an der Zeit, gegen die Betreiber von Schrottimmobilien vorzugehen. Es kann nicht sein, dass sich einige Eigentümer absichtlich nicht um ihre Immobilien kümmern und an Armutszuwanderern aus Südosteuropa auf kriminelle Art und Weise Geld verdienen, indem sie Wuchermieten pro Matratze verlangen.“ Die Stadt müsse die Arbeit der Taskforce ausbauen und mehr sozialen Wohnungsbau fördern.
Den Bewohnern von „Schrottimmobilien“ müsse zeitnah geholfen werden. „Leider unterstellen besonders linke politische Gruppierungen der Verwaltung und ihren Angestellten oft Rassismus und rechtsextremes Gedankengut. Es kann nicht sein, dass Mitarbeiter der Stadt bei der Durchsetzung von Recht und Gesetz beleidigt oder sogar behindert werden.“ Den Hauseigentümern müsse klar sein, dass ein Taskforce-Einsatz droht, sollten sie ihre Immobilien absichtlich „verkommen“ lassen.
Der soziale Wohnungsbau in Hochfeld müsse indes weiter ausgebaut werden. „Außerdem sollten Polizei und Wirtschaftsbetriebe ihren Kampf gegen Kriminalität und illegale Müllkippen intensivieren. In einer heruntergekommenen Nachbarschaft wohnt niemand gern. In Stadtvierteln mit einem hohen Kontrolldruck von Polizei und Ordnungsamt steigen logischerweise die Fallzahlen, das subjektive Sicherheitsgefühl des Bürgers wird aber zunehmend gestärkt.“ Die Anwohner in Hochfeld müssten auch sehen, dass Polizei und Ordnungsamt vor Ort und ansprechbar sind. „Langfristig muss Hochfeld wieder attraktiver für Investoren werden, um keine Vertiefung der sozialen Gräben herbeizuführen.“
Britta Söntgerath (Volt): „Eine Gentrifizierung durch den neuen Stadtteil Rheinort löst keine Probleme und ist deshalb zu verhindern“
Britta Söntgerath, die für die Partei Volt kandidiert, setzt auf einen besseren Dialog und mehr Förderung: „Die Förderprogramme zur ökologischen Sanierung müssen für Stadtteile wie Hochfeld aufgestockt und bürokratieärmer gestaltet werden. Die Kommunen müssen einfacher und schneller auf Gebäude zugreifen können, bevor sie in die Hände des Schrottimmobilienhandels fallen.“ So könne die kommunale Wohnungsbaugesellschaft diese Häuser renovieren und mehr Sozialwohnungen schaffen. „Die Verwaltung und Sozialdienste der Stadt müssen wieder in regelmäßigen Austausch mit Immobilienbesitzern treten, so dass Förderprogramme besser kommuniziert werden und Hilfe bei der Umsetzung, etwa ein vorübergehender Umzug von Mietern mit organisiert wird.“ Außerdem sollen sich die Mietkosten pro Quadratmeter, die für Sozialleistungsbezieher von der Stadt geleistet werden, an realen Mieten orientieren.
Söntgerath glaubt, dass sich Eigentümer nur verpflichtet fühlen, wenn sie zu einer Gemeinschaft gehören. „Hier fehlen ausreichend Programme wie Wettbewerbe zum Beispiel ,Der netteste Vermieter Hochfelds’ oder ,Energiesparer des Jahres’. Nachbarschaftsfeste gehören ebenfalls dazu.“ Außerdem sollten mehr Aktivitäten der sozialen Verbände finanziert werden, um den Kontakt zu Mietern auszubauen. „So können diese besser unterstützt werden, ihr Recht auf intakten Wohnraum mit legalen Mitteln einzufordern.“ Auch müssen die Ämter, die zum größten Teil die Mieten zahlen, mit einbezogen werden und Verantwortung übernehmen. „Ein transparentes Netzwerk aller Akteure könnte bei den Hochfeldern wieder Vertrauen schaffen und präventiv wirken, so dass die Taskforce-Einsätze überflüssig werden.“ Zugleich werte eine gute Nachbarschaft den Stadtteil auf.
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Allerdings sei Duisburg nicht Heilbronn, wo ebenfalls eine Internationale Gartenausstellung stattfand. „Duisburg ist mit Heilbronn, der reichsten Stadt Deutschland, nicht vergleichbar und darf auch nicht die Fehler, die in Hamburg-Wilhelmsburg bei der IGA begangen wurden, wiederholen. Eine Gentrifizierung durch den neuen Stadtteil Rheinort löst keine Probleme und ist deshalb zu verhindern.“ Zudem habe Hochfeld überdurchschnittlich viele Kinder und zu wenig Schulen und Kindergärten. Deshalb müssten nicht nur im Grüngürtel, auch im Rheinpark mehr Möglichkeiten mit Aufenthaltscharakter geschaffen werden.