Duisburg. Das Gebag-Quartier aus den 1970er Jahren in Duisburg-Hochfeld wird in den nächsten Jahren für rund 30 Millionen Euro saniert. Das sind die Pläne.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Der City-Wohnpark ist im vergangenen Jahr als „Big Beautiful Building“ ausgezeichnet worden. Die Häuser in typischer 1970er Jahre-Architektur haben schon einmal bessere Zeiten gesehen.
Der Lack ist etwas ab, aber die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag ist überzeugt, dass das Quartier zwischen Hochfeld und der Innenstadt seine Qualität hat. Deshalb sollen die Gebäude mit den 421 Wohnungen in den nächsten Jahren renoviert werden. Rund 30 Millionen Euro kostet die Maßnahme, die teilweise mit Mitteln vom Land gefördert wird. In fünf Abschnitten soll gebaut werden. „Wir haben keinen nennenswerten Leerstand“, betont Gebag-Chef Bernd Wortmeyer. In einem Wettbewerb schlugen Architekten ihre Ideen vor. Das Rennen machte ein Vorschlag des Büros „Druschke & Grosser“. In Zusammenarbeit mit den Bochumer Landschaftsarchitekten wbp sind die Pläne entwickelt worden.
„Vom Citywohnpark waren wir schnell bei Wohnen im Park. Es gibt einen schönen Baumbestand und einen Innenhof“, beschreibt Architektin Bibiana Grosser die Vorzüge. „Als wir die Wohnungen mit ihren hellen Räumen erstmals sahen, waren wir sehr überrascht. Die Grundrisse haben Zukunftspotenzial“, sagt Dirk Druschke.
Verjüngungskur für die Häuser
Die Architekten verordnen den Häusern eine Verjüngungskur: Sie werden barrierefrei gestaltet, Fenster und Türen ausgetauscht. Die Dächer werden begrünt, und an den höchsten Stellen, wenn es sich rechnet, mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Die Fassaden werden in Weiß gehalten und mit Grün- und Gelbtönen ergänzt. Die Innenhöfe sollen als eine Art erweitertes Wohnzimmer dienen, damit sich die Nachbarn begegnen können. Schon jetzt gibt es Angebote wie gemeinsames Gärtnern. Ein Imker hat Bienenvölker stationiert.
Stadtplanungsdezernent Martin Linne erklärt: „Wir freuen uns immer über Neubauten, aber den Großteil einer Stadt macht der Bestand aus. Die Anbindung an die Innenstadt und die U79 ist ideal.“ Aus diesem Grund sollen verstärkt Stellplätze für Fahrräder geschaffen werden, außerdem Carsharing-Flächen.
Lichtbögen schaffen Helligkeit
„Was ist denn mit der Sicherheit?“ fragt Bewohner Hans-Jürgen Seifert. Er wohnt von Anfang an in der Siedlung und weiß genau, wo man nachmittags genauer hinschauen sollte. „Aber wenn man dann was sagt, ist man direkt ausländerfeindlich“, kennt Seifert die Ressentiments. Druschke und Grosser schaffen Lichtbögen, die vor die Eingänge ins Quartier gesetzt werden. Außerdem wird der Durchgang erhöht und der Bereich luftiger gestaltet.
„Wir schaffen hier sozialen Wohnraum“, betont Bernd Wortmeyer.