Bottrop. Für die Stadt Bottrop stehen in 2025 zahlreiche große Bauprojekte an. Ein Schwerpunkt liegt auf den Maßnahmen an Schulen. Die Übersicht.

Obwohl sich die Stadt Bottrop im Nothaushalt befindet und kaum zusätzliche Investitionen tätigen kann, stehen in diesem Jahr viele große Bauprojekte an städtischen Immobilien an. Denn zum einen die Schullandschaft, zum anderen der Bevölkerungsschutz – Stichwort Feuerwachen – sollen und dürfen nicht unter dem Haushaltssicherheitskonzept leiden.

Sogenannte „freiwillige Leistungen“ darf die Kommune im Nothaushalt nicht umsetzen, außer wenn dafür Fördergelder genutzt werden können. Dadurch entstehen allerdings wiederum Umsetzungsfristen, die unter Zeitdruck setzen.

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„Viele wichtige Maßnahmen müssen derzeit geschoben werden“, sagt Bottrops Baudezernent Klaus Müller mit Blick auf die Haushaltslage. Dazu gehört zum Beispiel die Verlagerung des Bauhofs von Umwelt und Grün, für dessen Planung es gerade weder Geld noch Personal gebe.

Zahlreiche Baumaßnahmen stehen aber an Bottroper Schulen an. „Wir haben deutlich mehr Projekte als noch vor ein paar Jahren“, sagt Klaus Müller. Dabei gibt es zwei Schwerpunkte: Schulen und Feuerwachen. Eine Übersicht.

G9-Erweiterung an den Bottroper Gymnasien

Sowohl das Josef-Albers-Gymnasium als auch das Vestische Gymnasium werden für die Rückkehr von G8 zu G9 erweitert. Während die Arbeiten am Schulzentrum Kirchhellen kurz vor dem Abschluss stehen und die Möbel Ende Februar geliefert werden sollen, befindet sich die Erweiterung des JAG noch in der Planungs- und Vergabephase.

Dort wird ein Teil des Gebäudes um eine dritte Etage in Holzbauweise aufgestockt. Grund für die Holzbauweise sei neben der Klimafreundlichkeit auch die Statik und das Gewicht, das auf das bestehende Gebäude aufgesetzt wird, erklärt Peter Sommer, Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft. Während der Neubau- und Sanierungsmaßnahmen werden die Schülerinnen und Schüler zeitweise in Container umziehen müssen, die dann als Ersatzklassenräume dienen.

Das erste Schuljahr mit den kompletten neun Jahrgangsstufen beginnt im Sommer 2026, die Arbeiten am JAG sollen allerdings erst im Sommer 2027 abgeschlossen sein. Bereits fertig ist der Erweiterungsbau am Heinrich-Heine-Gymnasium, der im Sommer 2024 eingeweiht worden ist.

Bottroper Gesamtschulen werden vergrößert und modernisiert

Aktuell wird die Janusz-Korczak-Gesamtschule energetisch und behindertengerecht modernisiert. Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten bis Ende des Jahres. In der Folge soll der Teilstandort an der Beckstraße zur Zweigstelle der Nikolaus-Groß-Schule umgebaut werden. Auch hier werden die Schülerinnen und Schüler zwischenzeitlich in Containern unterrichtet werden. Geplante Fertigstellung der neuen Grundschule: Sommer 2028.

Bis dahin soll auch die umfangreiche Erweiterung der Willy-Brandt-Gesamtschule abgeschlossen sein. Parallel zur Straße An den Weywiesen wird dort ein neues Gebäude errichtet, mit zwei Etagen und einem Anschluss an das Nebengebäude. Diese Maßnahme findet unabhängig von der Gründung einer neuen Gesamtschule statt.

Denn diese Entscheidung steht noch final aus: Wo bekommt Bottrop eine dritte Gesamtschule? Aktuell sieht es so aus, als falle die Entscheidung auf den Sportplatz an der Paßstraße, also direkt anliegend an die Marie-Curie- und die Gustav-Heinemann-Realschule. Von der endgültigen Entscheidung ist abhängig, wann die Erweiterung für die beiden Realschulen beginnen kann. Die Vorplanung dafür sei laut Peter Sommer und Klaus Müller abgeschlossen.

Hier an der Paßstraße könnte ein großes Schulzentrum entstehen, mit dritter Gesamtschule (Neubau auf dem Sportplatz geplant) und den beiden Realschulen in der Bottroper Innenstadt.
Hier an der Paßstraße könnte ein großes Schulzentrum entstehen, mit dritter Gesamtschule (Neubau auf dem Sportplatz geplant) und den beiden Realschulen in der Bottroper Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

Der Bau der neuen Gesamtschule werde viele Kräfte bündeln, sagen die Bauexperten. Rund 70 Mitarbeiter arbeiten in der Immobilienwirtschaft, zehn bis zwölf von ihnen würden sich mit der Gesamtschulplanung beschäftigen. Die Frage wird sein, ob das Bauvorhaben an einen Generalunternehmer vergeben wird oder man – im Sinne der Mittelstandsförderung – jedes Gewerk einzeln ausschreibt, was deutlich aufwendiger wäre.

Außerdem sollen in den nächsten Jahren die Naturwissenschaftsräume an den weiterführenden Schulen saniert werden – die stammen teilweise noch aus den 70er-Jahren.

Mammutprojekt: Neue Feuerwachen in Bottrop und Kirchhellen

Zwei Mammutprojekte für die Stadt Bottrop sind die beiden Neubauten der Feuerwachen, sowohl in Alt-Bottrop als auch in Kirchhellen. Letztere befindet sich bereits in der Planungs- und Vergabephase und soll in drei Jahren fertig sein. Der Neubau der Hauptfeuerwache soll Ende 2032 abgeschlossen sein.

Weitere aktuelle Großprojekte, die bereits in Umsetzung sind, sind die Dreifeldsporthalle an der Neustraße, die Ende des Jahres fertig gebaut sein soll und das Multifunktionsgebäude am Stenkhoffbad, das während der Freibadsaison im Sommer zur Verfügung stehen soll.

Private Investoren: Hier entstehen neue Immobilien

Im Bereich des Wohnungsbaus entsteht in 2025 nicht so viel, wie in den vergangenen Jahren. Zum einen steht der Baustart des neuen Quartiers an der Tourcoingstraße. Hier soll zeitnah die Vermarktung beginnen für das Mehrfamilienhaus der städtischen Tochter „Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop“ (GBB) sowie die 53 Siedlungsgebäude der Immobilienfirma Bonava.

Zum anderen nimmt das riesige Neubaugebiet am Freitagshof in Vonderort Fahrt auf: Hier sollen im zweiten Quartal dieses Jahres die Bagger rollen; es entstehen mehr als 100 Wohneinheiten. Für die Neubauten an der Gladbecker Straße neben der neuen Netto-Filiale soll im Frühjahr der Satzungsbeschluss fallen.

Wir hatten in einer vorherigen Version geschrieben, dass der Recyclinghof in Kirchhellen sich verschiebt. Das stimmt nicht, es ging um den Bauhof in Bottrop.