Bottrop. Die Arbeiten für das Wohngebiet in Bottrop-Eigen sollen im Frühjahr 2025 beginnen. Schon bald startet die Vermarktung der Häuser. Die Details.
Dieses Bauvorhaben musste viele Hürden nehmen: Nun steht dem Bau eines neuen Quartiers an der Bottroper Tourcoingstraße nicht mehr viel im Weg. Anfang 2025 sollen die ersten Bagger anrollen.
Schon 2019 begonnen, hatten die ersten Planungen für Aufruhr bei den Anwohnern gesorgt. Denn hier, auf dem Bottroper Eigen, soll eine Ackerfläche bebaut werden. Die Nachbarn fürchteten um Lebensqualität und frische Luft. Mit Unterschriften hatten sie versucht, sich gegen das Großprojekt zu wehren – vergeblich. Wenn Mitte September der Stadtrat grünes Licht gibt, was wahrscheinlich ist, werden im Frühjahr die Arbeiten für das neue Wohngebiet beginnen.
Neues Wohngebiet in Bottrop-Eigen mit 53 Siedlungsgebäuden
Rebecca Reiter steht am Rand des Feldes, auf dem momentan der Spargel vom Kirchhellener Schmücker Hof wächst. Auf einem Plan zeigt die Projektleiterin des Bauherrn Bonava, wie sich das Baugebiet vom im Norden gelegenen Vorthbach bis zum Wäldchen an den Ausläufern der Ernst-Moritz-Arndt-Straße im Süden erstreckt. Die Häuser werden eine Ost-West-Ausrichtung haben.
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Geplant sind insgesamt 53 Siedlungsgebäude, die an Stichstraßen angeordnet sind: zwei Einfamilienhäuser, neun Reihenhäuser sowie 42 Doppelhaushälften. Die Immobilien sind zwischen etwa 110 und 140 Quadratmeter groß, die beiden Einfamilienhäuser sollen eine Fläche von etwa 180 Quadratmetern haben. Dazu kommt ein Mehrfamilienhaus, das die städtische Wohngesellschaft GBB umsetzen wird, mit geförderten Wohnungen sowie einer Kita. Jedes Haus von Bonava bekommt einen Stellplatz sowie eine Garage.
Entlang des Quartiers wird sich eine verkehrsberuhigte Spielstraße ziehen. Dort entstehen pro Siedlungsgebäude je ein Stellplatz für Besucher.
Vermarktung für neues Wohngebiet beginnt im Herbst 2024
Das gesamte Wohngebiet wird ein oberflächennahes Entwässerungssystem bekommen. Der Regen fließt in den Straßenraum und von da aus zu einer Rasenmulde im westlichen Abschnitt des Quartiers. Dort kann das Wasser kontrolliert in den Vorthbach fließen. Energetisch werden die Häuser mit Fernwärme versorgt und sollen an das Netz von Iqony angeschlossen werden. Sie werden nach KfW-Standard 55 gebaut, der Käufer kann aber auch – gegen Aufpreis – einen höheren Standard bestimmen.
„Wir wollen einen guten Preis hinbekommen.“
„Ende Oktober/Anfang November beginnen wir mit der Vermarktung“, sagt Rebecca Reiter. Die Preise seien noch nicht finalisiert, „aber wir wollen einen guten Preis hinbekommen“, so die Projektleiterin. Zielgruppe sind junge Familien aus dem Mittelstand.
Zuletzt hatten Archäologen die Fläche untersucht, weil eine Siedlung aus der Bronzezeit unter der Erde vermutet worden war. Eine Sachstandsermittlung hat allerdings keine archäologisch relevanten Ergebnisse hervorgebracht; die Archäologen gaben im August grünes Licht.
Lärm bei Bauarbeiten: „Versuchen, die Belastung so gering wie möglich zu halten“
Die ersten Arbeiten sollen im Frühjahr 2025 im nördlichen Teil der Fläche starten. Die Bauzeit des gesamten Gebietes werde mindestens fünf Jahre dauern, sagt Rebecca Reiter, wenngleich Prognosen in der Baubranche immer schwer zu treffen seien und die Umsetzung auch von den Vermarktungserfolgen abhingen, sprich, wie gut sich die Immobilien verkaufen.
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Natürlich werde es für die Anwohner eine gewisse Lärmbelastung geben, wenn die schweren Maschinen über die Stenkhoff- und Börenstraße anrollen. „Wir halten alle Zeiten und Vorgaben ein und versuchen, die Belastung so gering für möglich zu halten“, verspricht Rebecca Reiter. Wenn das Baugebiet fertig ist, bleibt noch ein großer Abschnitt Acker übrig. Daneben werde Bonava eine Grünfläche wachsen lassen als Ausgleichsfläche für das Baugebiet.