Bottrop. Im Zuge der Umstellung vom acht- aufs neunjährige Abitur brauchen die Bottroper Gymnasien mehr Platz. Pläne und Kosten für die JAG-Erweiterung.

Das Josef-Albers-Gymnasium erhält ein zusätzliches Stockwerk. Sieben neue Klassenräume sollen dort unter anderem untergebracht werden. Mehr Platz wird an der Schule benötigt aufgrund der Umstellung vom achtjährigen aufs neunjährige Abitur (G9). Das erste Schuljahr mit den kompletten neun Jahrgangsstufen beginnt im Sommer 2026.

Aufgestockt um eine dritte Etage wird dabei der U-förmig angelegte Bauteil B im südwestlichen Teil des Gebäudekomplexes. Das sehen jedenfalls die aktuellen Planungen vor. Die beiden schon bestehenden Stockwerke sollen im gleichen Zug energetisch saniert werden, inklusive Erneuerung von Fenstern und Fassade.

Während der Neubau- und Sanierungsmaßnahmen werden die Schülerinnen und Schüler zeitweise in Container umziehen müssen, die dann als Ersatzklassenräume dienen. Die Container sollen neben der Dreifeldsporthalle aufgestellt werden. „Mit den vorbereitenden Arbeiten soll 2024 begonnen werden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Laut dem Plan, der jetzt im Schulausschuss vorgestellt wurde, soll der Gesamtcharakter des Schulgebäudes durch die Aufstockung nicht verändert werden. Das zusätzliche Geschoss werde in Holzbauweise ausgeführt und die Fassade mit hellen Metall-Elementen bekleidet. Das neue Dach soll begrünt werden.

Wichtiger für die Schulgemeinde ist vermutlich, wie’s drinnen aussieht. Die neue Etage beherbergt künftig neben sieben neuen Klassenräumen einen Fachraum, zwei Lehrerarbeitsplätze und Serviceräume. Barrierefrei erreichbar ist das neue Stockwerk im Wesentlichen über den Aufzug im angrenzenden Bauteil A. Für die Beleuchtung wird energiesparende LED-Technik eingesetzt, die Beheizung erfolgt über Fernwärme.

Die Kosten für die Aufstockung werden sich geschätzt auf 5,41 Millionen belaufen, die Sanierung schlägt voraussichtlich mit 3,98 Millionen Euro zu Buche – jeweils abhängig von der Baukostenentwicklung.

Platz für mehr Klassen brauchen im Zuge der Umstellung von G8 auf G9 auch das Heinrich-Heine-Gymnasium und das Vestische Gymnasium Kirchhellen. Auch dort wir an- bzw. neugebaut. Die Mittel für diese Maßnahmen muss die Stadt im Wesentlichen aus eigener Kraft stemmen.

Auf die Nachfrage, ob Fördermittel fließen, erläuterte Stadtsprecher Andreas Pläsken gegenüber der Redaktion: „Wir erhalten für alle drei Gymnasien für die Umstellung auf G9 insgesamt 1,88 Millionen Euro. Diese Summe reicht für keines der geplanten Gebäude aus. Die Stadt finanziert daher den größten Teil aus dem eigenen Haushalt. Welche Herausforderungen das mit sich bringen wird, ist in den vergangenen Jahren ja auch öffentlich deutlich geworden. Die Umsetzung ist aber alternativlos, da ohne die Erweiterungen Plätze für die Schüler und Schülerinnen fehlen würden.“