Bottrop. Der Bottroper Sport- und Bäderbetrieb legt seinen Finanzplan bis 2029 vor. Für weitere Kunstrasenplätze ist vorerst kein Geld da.

Mit der Sporthalle Neustraße und dem Multifunktionsgebäude im Stenkhoffbad wird der Bottroper Sport- und Bäderbetrieb bis 2026 zwei millionenschwere Neubauprojekte abschließen. Für neue Projekte wie weitere Kunstrasenplätze wird er bis 2029 kein Geld aufbringen können, sagt Henning Wiegert, Leiter des Sport- und Bäderbetriebes.

Der Rat wird im November den Wirtschaftsplan des Betriebes für 2025 und 2026 genehmigen. Wie der Kämmerer plant auch der Sport- und Bäderbetrieb mit einem Doppelhaushalt. Dazu gehört auch der mittelfristige Finanzplan bis 2029. „Wenig überraschend werden wir in den nächsten fünf Jahren keine großen Sprünge machen können“, sagt Wiegert mit Blick auf die Bottroper Haushaltslage.

Der größte Einzelposten in den nächsten fünf Jahren ist die Tilgung von Krediten. Dafür muss der Betrieb jährlich zwischen 1,65 und 1,96 Millionen Euro aufbringen. Das sind die Investitionspläne für die nächsten Jahre.

Stenkhoffbad

Das Multifunktionsgebäude im Stenkhoffbad will der Sport- und Bäderbetrieb zu Beginn der Freibadsaison 2025 fertiggestellt haben. Dann sollen auch die Begrenzungsgitter zwischen den Becken erneuert werden. Für 2027 stehen 150.000 Euro im Finanzplan für den Austausch der Beckenfolien.

Sporthalle Neustraße

Für den Neubau der Sporthalle Neustraße muss der Sport- und Bäderbetrieb im nächsten Jahr hoffentlich zum letzten Mal einen Kredit von zwei Millionen Euro aufnehmen. Wiegert hofft, dass der Neubau im Frühjahr 2026 fertig wird. „Auf jeden Fall soll er zum Schuljahresbeginn 2026 dem Josef-Albers-Gymnasium uneingeschränkt zur Verfügung stehen.“

Bezirkssportanlage Kirchhellen

Eine weitere millionenschwere Maßnahme steht noch im Finanzplan. Wenn der geplante Neubau der zweiten Sporthalle in Kirchhellen im städtischen Haushaltssicherungskonzept schon auf die Zeit nach 2034 verschoben wurde, dann soll an der Kirchhellener Bezirkssportanlage wenigstens das Problem des maroden Umkleidetraktes gelöst werden. Die sind Baujahr 1973, und genau so sehen sie auch aus. In den Jahren 2026 und 2027 will der Sportbetrieb für die Sanierung 1,15 Millionen Euro als Kredit aufnehmen.

Kunstrasenplätze

Nach dem Kunstrasen Arenberg stehen in den nächsten Jahren die Erneuerung der Kunstrasenplätze Jacobi (2025) und Rheinbaben (2028) an. „Die beiden Plätze haben dann ihre geplante Lebenszeit von 15 Jahren hinter sich“, sagt Wiegert. Und sie dürften dann ebenso abgespielt sein wie der arg verschlissene Arenberg-Kunstrasen.

Für weitere neue Kunstrasenplätze ist bis 2029 kein Geld vorgesehen. Keine überraschende, aber auch keine gute Nachricht für den SV Vonderort. Der wartet seit 20 Jahren auf Kunstrasen, den 2004 der damalige Oberbürgermeister Peter Noetzel in Aussicht gestellt hatte. Noch im Juni hatte der Vereinsvorstand mit Blick auf den miesen Zustand des Aschenplatzes an diese Zusage erinnert. Henning Wiegert sagte zu diesem Wunsch:  „Unser Ziel ist es, dass wir den Ascheplatz in Vonderort spielfähig halten.“

Drei neue öffentliche Kunstrasenfelder sind fertig

Beim Thema Kunstrasen erinnert Henning Wiegert daran, was der Sportbetrieb trotz leerer Kassen 2023 und 2024 möglich gemacht hat. Sowohl in der Spiel- und Sportlandschaft Jacobi als auch an der Bezirkssportanlage Kirchhellen hat der städtische Betrieb 2023 zwei kleine Aschenplätze zu öffentlich zugänglichen Kunstrasenspielfeldern ausgebaut. Und In den Weywiesen hat er im August den runderneuerten Sportpark in Betrieb genommen.

Unter anderem mit einem Pickleball-Turnier wurde Ende August der Spoertplatz in den Weywiesen eröffnet.
Unter anderem mit einem Pickleball-Turnier wurde Ende August der Spoertplatz in den Weywiesen eröffnet. © WAZ | Stadt Bottrop

„Die bisherigen Resonanzen zur Sportanlage sind hervorragend“, sagte Wiegert vor der Eröffnung. „Wir treffen viele begeisterte Sportlerinnen und Sportler aller Altersklassen und freuen uns, dass unsere Idee eines multifunktional angelegten Sportparks so gut angenommen wird.“ Auch der Kunstrasenplatz in Kirchhellen wird intensiv genutzt.

Der neuen Kunstrasen an den Weywiesen hat dem dortigen Fußballverein SV 1911 zudem ein Luxusproblem beschert: 18 Neuzugänge, auch höherklassige, stießen für die Saison 24/25 zur ersten Herrenmannschaft, zur zweiten sogar 30. Auch eine Damenmannschaft gibt es jetzt.