Bottrop. 18 neue Spieler schlossen sich plötzlich dem Fussball Kreisligisten aus Bottrop an. Warum, und was das für die Mannschaft bedeutet.

• Die neue Sportanlage mit Kunstrasenplatz in den Weywiesen macht den SV 1911 Bottrop attraktiver.
• 18 Neuzugänge, auch höherklassige, stießen für die Saison 24/25 zur 1. Herrenmannschaft, zur 2. Mannschaft sogar 30. Auch eine Damenmanschaft gibt es jetzt.
• Mehr Leute und Qualität bedeuten für Trainer Daniel Thiele aber auch mehr Arbeit und neue Herausforderungen.

„Wir saßen jetzt die ganze Zeit wie ein Hund gespannt vor dem Fresschen, das Wasser lief allen schon im Mund zusammen, daher ist unsere Freude natürlich riesig.“ Daniel Thieles Antwort auf die einfache Frage, wie die ersten Trainingseinheiten auf der neuen Sportanlage in den Weywiesen verliefen, könnte nicht euphorischer klingen. Vielleicht weicht die Euphorie aber bald dem Stress. Die Arbeit des Trainers der 1. Fußballherren des SV 1911 Bottrop ist auf jeden Fall mehr geworden.

Mit dem neuen Kunstrasenplatz kamen 18 Neuzugänge zum traditionsreichen B-Ligisten. Der Kader: plötzlich doppelt so groß. „Die sind natürlich alle wegen des tollen Trainers gekommen, nicht wegen des neuen Kunstrasens.“ Um Sprüche ist Thiele nicht verlegen. Etwas seriöser klingt das dann so: „Natürlich ist die neue Anlage ein Ass im Ärmel, das wir ausspielen, um Spieler anzulocken. Es ist nur nicht so leicht, aus einem Riesenkader eine Mannschaft zu formen.“

SV 1911 Bottrop: viele Neuzugänge gut integriert

Unter den Neuzugängen sind auch welche, die höherklassig gespielt haben. Sommer, frischer Kunstrasen, neues Glück – den Effekt, dass dann viele und gute Transfers möglich sind, haben schon einige Vereine erlebt. Auch die Unterklassigen. Aber ist er nachhaltig? „Die Konkurrenz ist jetzt natürlich groß. Wie die Motivation ist und wer bleibt, wenn viele auch mal nicht im Kader stehen, wird nochmal entscheidend sein“, so der Trainer.

Lesen Sie auch: 24 Fotos vom Fußball-Testspiel Schacht 11 - SV 1911 Bottrop

Aktuell sei die Stimmung in seiner Mannschaft bestens. Die alten hätten die neuen Spieler gut integriert, die fußballerische Qualität habe sich erhöht. „Vor allem aber ist es eine positive Entwicklung, dass wir einen ordentlichen Trainingsbetrieb garantieren können, anstatt oft mit neun Mann rumzukrauchen“, betont Thiele.

Neue Anlage Weywiesen bietet diverse Sportmöglichkeiten

Die neue Multifunktionsanlage Weywiesen bietet ganz neue Trainingsmöglichkeiten. Neben dem Kunstrasen entstanden unter anderem Sandplätze, die die Fussballer für Beachsoccer nutzen können. Eine moderne Kunststoffbahn steht für Laufeinheiten zur Verfügung. An dieser gibt es von Thieles Spielern allerdings einen Kritikpunkt. Da die Bahn nicht den klassischen Maßen einer 400-Meter-Runde enstpricht, sind die Kurven steiler. Bei Tempoläufen sei Vollgas in den Kurven kaum möglich. „Vielleicht liegt das aber auch an den Fähigkeiten meiner Spieler“, lacht Thiele.

Wie gut seine Spieler dann auf dem neuen Kunstrasen performen, können sie ab dem 10. August unter Beweis stellen. Mit dem Kreispokalspiel gegen TB Oberhausen darf dann das erste offizielle Spiel auf dem Platz stattfinden, am 18. folgt der Saisonauftakt zur Kreisliga B gegen Glück-Auf Sterkrade II. Trotz großem Kader und gestiegener Qualität wagt Daniel Thiele keine Zielvorgabe für die neue Spielzeit: „Einfach jedes Spiel Vollgas geben, gewinnen wollen und dann sehen wir weiter.“

Weitere Berichte aus dem Bottroper Amateurfußball

• VfB Kirchhellen verliert das Fernschuss-Festival in Herne
• BW Fuhlenbrock: Emre Kilic mit Fünferpack trotz Vater-Alarm
• Fortuna Bottrop schlittert vom Hochgefühl ins Stimmungstief
• Rhenania Bottrop zündet erst spät den Tabellenführer-Turbo
• VfL Grafenwald lässt Schnieder zum FC Bayern München ziehen
• Die besten Fotos von: BV Herne-Süd gegen VfB Kirchhellen