Bottrop. Nach knapp einem Jahr Stillstand sind Bagger auf der Sporthallen-Baustelle an der Neustraße angerückt. So soll die neue Dreifeldhalle aussehen.
Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Endlich, möchte man hinzufügen. Derzeit laufen wieder die Bauarbeiten der neuen Sporthalle auf dem ehemaligen Sportplatz an der Neustraße.
„Die Rohbauarbeiten haben begonnen“, sagt Michael Monden, Abteilungsleiter im Fachbereich Immobilienwirtschaft. Hinzu kommen restliche Kanalbauarbeiten auf dem Gelände. Die Verwaltung hofft auf eine Fertigstellung der kompletten Baumaßnahme für Ende 2025.
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Sollte es tatsächlich so kommen und weiterhin alles nach Plan laufen, dürften bei den Verantwortlichen der städtischen Immobilienwirtschaft viele Steine von Herzen fallen. Dann hätte die scheinbar unendliche Geschichte um den Bau der Dreifeldsporthalle doch ein glückliches Ende gefunden.
Sporthalle Neustraße: Das abgegebene Angebot im Jahr 2022 war zu hoch
Im Oktober des vergangenen Jahres sollten eigentlich die Rohbauarbeiten beginnen. Dann lag die Fläche monatelang brach. Auf WAZ-Nachfrage teilte der städtische Fachbereich Immobilienwirtschaft damals mit, dass man für die Ausschreibung des Rohbaus kein wirtschaftliches Angebot erhalten habe.
Michael Monden erinnert sich nur allzu gut daran: „Das Angebot war viel, viel zu hoch und wich extrem von unseren kalkulierten Kosten ab.“ Stadt und interessierte Unternehmen fanden nicht zusammen. Man hob die Ausschreibung auf und übte sich in Geduld. Nach ein paar Monaten folgte der nächste Versuch. Weil die Baumaßnahme den Wert von fünf Millionen Euro übersteigt, wurden die Rohbauarbeiten erneut europaweit ausgeschrieben. Und voilà: Es hat geklappt.
Jetzt sagt der Abteilungsleiter im Fachbereich Immobilienwirtschaft: „Wir sind in dem Kostenrahmen, den wir kalkuliert haben.“ Zahlen nennt er keine. In der Anfangszeit der Planung sollte jedoch die Sporthalle sieben Millionen Euro kosten. Später stiegen die Kosten auf 10,4 Millionen Euro. Irgendwo in dem Rahmen dürfte sich das Auftragsvolumen bewegen.
Erst superteuer, jetzt im Budget. Warum es komischerweise nach mehreren Monaten des Wartens und nun mit der erneuten Ausschreibung für die Rohbauarbeiten funktioniert hat, können sich der Abteilungsleiter und der Fachbereich nicht erklären. „Alles was ich sage, wäre reine Spekulation“, sagt Michael Monden.
Bottroper Sportplatz-Baustelle: Kran, Bagger und Bauarbeiter sind im Einsatz
Fakt ist: Kran, Bagger und Bauarbeiter sind im Einsatz. Die Tätigkeiten werden fortgesetzt. Denn es ist ja nicht so, als wäre vor dem Stopp im Herbst 2022 noch nichts erledigt gewesen. Rund 90 Bohrpfähle aus Beton sind tief im Boden versenkt worden. Dieses spezielle Verfahren war als Tragkonstruktion nötig, um das künftige Gewicht der Sporthalle aufzunehmen und an den Untergrund weiterzugeben.
Auch das Rückhaltebecken ist fertig. Das Regenwasser auf dem Grundstück soll laut Monden nicht vollständig dem Kanal in der Straße zugeführt werden. Bei Starkregen wird das Wasser erst im Becken gesammelt und dann gedrosselt in den Kanal eingeleitet. Wenn dies nicht geschieht, besteht die Gefahr, dass im Umfeld des Sportplatzes einige Keller unter Wasser stehen könnten.
Die Dreifeldsporthalle soll zügig Gestalt annehmen. „Weil auch Fertigteile verwendet werden, wird man auf der Baustelle voraussichtlich auch bald etwas sehen“, sagt der Abteilungsleiter. Parallel zu den Rohbauarbeiten laufen die Ausschreibungen für die weiteren Maßnahmen.
Die neue Turnhalle soll letztlich knapp zehn Meter hoch sein. Von innen erhält sie eine Verkleidung aus Holzlamellen. Die Tribüne bietet Platz für circa 80 Zuschauer. Außerdem wird LED-Technik und Fernwärme verwendet. Im Übrigen ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung auf dem Hallendach geplant. Das Nebengebäude erhält ein Gründach.