Bottrop. Bottrops Freibad bekommt ein Multifunktionsgebäude. Trotzdem bleibt das Bad geöffnet, mit Eintritt zum Baustellentarif. So sieht das aus.
Das Stenkhoffbad bekommt für bis zu vier Millionen Euro ein neues Multifunktionsgebäude. Die Sportpolitiker haben beschlossen: Trotz der Bauarbeiten soll das Bad im Sommer geöffnet sein. Für die Einschränkungen im Betrieb sollen die Badegäste mit einem Baustellentarif entschädigt werden. Wie geht das Baden in der Baustelle? Ein Ortstermin am bisher heißesten Samstag der Badesaison.
Direkt beim Betreten des urigen Freibads fällt die Baustelle ins Auge. Aber wie sehr stört sie wirklich? Konkrete Besucherzahlen gibt es noch nicht, aber ganz optimal scheint die Saison nicht zu laufen, ebenso wie die letzte. Dabei kostet der Eintritt momentan nur 2 Euro statt wie im letzten Jahr 4 Euro.
„Die Baustelle beeinflusst die Gäste eigentlich gar nicht. Es ist eher das Wetter, das die Leute fernhält“, sagt Fabian Becker vom Bottroper Sport- und Bäderbetrieb. Die Liegewiesen sind von den Baumaßnahmen nicht betroffen.
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Bottrops Stenkhoffbad wird 100 Jahre alt
„Sonne knallt und treibt das Volk ins Bad“, heißt es im Kultsong „Bademeister“ des Rocktheaters Nachtschicht. Das funktioniert auch am knallheißen Samstag im Stenkhoffbad. „Wir dürften die 1000 heute schon geknackt haben“, schätzt Becker um 14 Uhr. Er hofft, dass „die zweite Ferienhälfte uns gutes Wetter und viele Gäste beschert“. Zum Jubiläum darf der Bäderbetrieb sich das wünschen: Das Stenkhoffbad feiert dieses Jahr 100-jähriges Bestehen.
Bis zur nächsten Saison sollen die Arbeiten nach dem Plan des Bäderbetriebes beendet sein. Auch die beiden Festivals Beachparty und „Live on Stage“ mit dem „Rockorchester Ruhrgebeat“, sollen von der Baustelle nicht beeinflusst werden. „Es müssen nur mehr Toilettenwagen aufgestellt werden als die letzten Jahre.“, so Becker.
„Die Baustelle stört uns nicht“, sagen Besucher des Freibads
Agnes Janik (83) sieht das Freibad als „Ersatz fürs Wohnzimmer und schwimmen kann man auch noch. Ob ich hier sitze oder Zuhause macht doch keinen Unterschied. Aber hier ist‘s schöner!“ Sie und Claudia Aumiller, 56, sind seit einigen Jahren jede Saison im Stenkhoffbad.
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Ihnen gefällt es sehr gut, dass auf die verschiedenen Bedürfnisse der Gäste geachtet wird. In einem Becken wird geplanscht und in dem anderen können Bahnen geschwommen werden. „Wenn ich schwimmen will, dann kann ich das auch gut machen“, sagt Claudia.
Das Freibad ist für die beiden ein Treffpunkt. Die Freibad-Pommes gehören einfach dazu und sind gleich vorne am Eingang neben anderen Snacks erhällich am Foodtruck.
Auch den kleinen Gästen gefällt der Tag im Freibad
Marleen (9) und Romy (4) sind das erste Mal mit Vater Patrick Wojwod im Stenkhoffbad. Der erfolgreiche Fußballtrainer aus Vonderort hat Rhenania Bottrop in die Landesliga geführt und in der vergangenen Saison den FC 72 aus Oberhausen-Sterkrade in die Bezirksliga. Auf die Frage, was ihnen am besten gefällt, antwortet Marleen mit einem breiten Lächeln: „Die Rutsche ist toll!“ Momentan trainiert sie für ihr silbernes Schwimmabzeichen.
„Am liebsten würde ich morgen wieder kommen. Und übermorgen. Und überübermorgen“, sagt Marleen, und Romy nickt zustimmend.
Die Stimmung im Bad war entspannt, sommerlich. Spielende Kinder, fleißige Schwimmer und viele Sonnen-durstige Eltern auf den Liegewiesen. Becker: „Wir hoffen, dass es so friedlich bleibt. Gegen Abend kann die Stimmung mit den Jugendlichen schon mal kippen. Danach sieht es bis jetzt aber nicht aus.“
Das Familienfest im Stenkhoffbad ist angekündigt für Sonntag, 28. Juli, von 11 bis 17 Uhr. Neben Aktionen für die ganze Familie gibt es die Möglichkeit, das Gerätetauchen auszuprobieren.