Bochum-Stiepel. Das Gelände in Bochum-Stiepel, auf dem Aldi einen Markt bauen will, ist jetzt eingezäunt. Die Planung wurde noch einmal geändert. Das ist neu.
Es tut sich was auf dem Gelände des ehemaligen Möbelhauses Rumberg an der Kemnader Straße 327-329 in Bochum-Stiepel. Seit ein paar Tagen ist der Vorplatz, der in den vergangenen Jahren gerne zum Parken genutzt wurde, eingezäunt. Bekanntlich plant Aldi an diesem Standort ja einen Neubau. Die Planung dazu ist jetzt noch einmal geändert worden, was vor allem für die unmittelbare Nachbarschaft von Bedeutung ist.
Seit drei Jahren geplant: Aldi soll nach Bochum-Stiepel kommen
Seit drei Jahren ist bekannt, dass sich Aldi mitten in Stiepel-Frische niederlassen will. Das Unternehmen hatte zum damaligen Zeitpunkt bereits das Grundstück mit dem früheren Möbelhaus Rumberg gekauft. Dieses soll abgerissen und ein neuer Discounter gebaut werden. Aldi plant dort einen Markt mit einer Größe von ca. 1000 Quadratmetern, der alle aktuellen, energetischen Standards erfüllen soll. Dank moderner Technik wie einer Photovoltaikanlage auf dem Marktdach und einer Wärmerückgewinnungsanlage, die den Marktraum im Zuge einer sogenannten Betonkernaktivierung kühlen und beheizen kann, soll das Gebäude ohne fossile Brennstoffe auskommen.
„Eine Anlieferung mit 40-Tonnern über die Vogelrute hätte dazu geführt, dass dort auf beiden Seiten das Parken verboten worden wäre.“
Knackpunkt war zuletzt die Belieferung des Discounters. Diese sollte zunächst von hinten über die kleine Anliegerstraße Vogelrute unterhalb der Kemnader Straße erfolgen. Dagegen hatten nach Angaben von Helmut Breitkopf (SPD) viele Anwohner protestiert. Und wohl auch mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte es dazu kommen, berichtet der Bezirksbürgermeister. „Eine Anlieferung mit 40-Tonnern über die Vogelrute hätte dazu geführt, dass dort auf beiden Seiten das Parken verboten worden wäre. Anders wäre das gar nicht gegangen.“ Laut Stadt waren die Zufahrt und der Lieferverkehr über die Vogelrute allerdings „gutachterlich nachgewiesen geeignet“.
Da Aldi die Pläne auf Drängen der Stadt aber ohnehin umschmeißen musste, gibt es nun auch für die Anlieferung eine neue Lösung. Es lagen demnach bei der Ursprungsplanung „so gravierende Verstöße gegen den bestehenden Bebauungsplan vor“, dass es jetzt zu einem neuen Entwurf kam. Dem Bauordnungsamt liege eine entsprechende Planung vor, bestätigt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf Anfrage der Redaktion.
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Aldi in Bochum-Stiepel geplant: Lieferungen über Kemnader Straße
„Die Erschließung der notwendigen Pkw-Stellplätze und der Lieferverkehr erfolgen über die Kemnader Straße“, so Sprenger weiter. Sorgen, dass das auf der viel befahrenen Kemnader Straße gerade frühmorgens zu Verkehrschaos führen könnte, hat man im Rathaus offenbar nicht. „Die Lkw fahren von der Kemnader Straße vorwärts in das Grundstück ein“, erklärt Sprenger. „Rangiertätigkeiten finden ausschließlich auf diesem ,Parkdeck‘ statt, die Lkw fahren dann auch wieder vorwärts von dem Grundstück/Parkdeck auf die Kemnader Straße.“ Auf dem Parkdeck werden laut Stadt auch die notwendigen 44 Parkplätze nachgewiesen.
„Die Arbeiten werden sicher nicht lange auf sich warten lassen.“
Eine Tiefgarage wird es aber auch geben. Diese wiederum werde von der Vogelrute aus erschlossen, so Sprenger. Dort gebe es Stellplätze für das Aldi-Personal und für die beiden Wohnungen, die im Neubau geplant sind. Darüber hinaus seien hier noch 15 weitere Parkplätze vorhanden, die durch Aldi-Kunden genutzt werden können.
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Baugenehmigung für neuen Aldi in Bochum soll bald erteilt werden
Die Verwaltung werde zeitnah die Baugenehmigung erteilen, kündigt Thomas Sprenger an. Davon geht man auch bei Aldi aus. „Wir erwarten sie kurzfristig“, erklärt Unternehmenssprecherin Emily Rosberger auf Nachfrage. Dann werde auch der Zeitplan bekanntgegeben. Dass viele Stiepeler durch die Bauzäune auf einen baldigen Abriss setzen, sei nicht so verkehrt. „Die Arbeiten werden sicher nicht lange auf sich warten lassen.“
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In Stiepel wird der Aldi von vielen sehnlichst erwartet. Vor Ort kann man seit Jahren nur im Rewe einkaufen. Wer alternativ dazu auch in einem Discounter einkaufen möchte, muss sich ins Auto setzen und in einen anderen Stadtteil fahren.