Bochum-Stiepel. Eine weitere Gastronomie in Bochum schließt. Dabei ist die Lage im Grünen in Stiepel bestens. Doch das allein reichte nicht. So geht es weiter.

In wenigen Tagen ist Schluss. Mit einer kleinen internen Abschiedsparty beenden Loredana Uras (38) und Joscha Mendel (43) ihr gastronomisches Abenteuer in Bochum-Stiepel. Sehr zum Bedauern vieler Golfspieler, die das Paar in den vergangenen Jahren bewirtet hat – entweder im Clubhaus des Vereins oder im Landhaus ein paar Meter weiter die Straße Im Mailand runter. „Die beiden haben wirklich einen guten Job gemacht“, sagt Dirk Thomas, Vorstandsmitglied im Bochumer Golfclub. Doch sie seien auch in einer schwierigen Situation an den Start gegangen.

„Zu viele Probleme“: Bochumer Wirtsleute schmeißen hin

Die Corona-Zeit wirke immer noch nach, sagen auch Loredana und Joscha Mendel. „Wir sind vor fünf Jahren mit einem großen Team gestartet, um gleichzeitig Landhaus und Golfclub zu bespielen. Durch Corona haben wir sehr viel Personal verloren.“ Zu viel, um beide Lokale zu betreiben und vor allem im Clubhaus die Öffnungszeiten (sechs Tage die Woche von 12 bis abends spät) auch mit Servicekräften abgedeckt zu bekommen. „Am Ende ist es an uns zweien hängen geblieben“, sagen Lori und Joscha.

Loris Landhaus in Bochum-Stiepel wurde zuletzt vor allem für Gesellschaften und Feiern genutzt.
Loris Landhaus in Bochum-Stiepel wurde zuletzt vor allem für Gesellschaften und Feiern genutzt. © Gernot Noelle

Loris Landhaus hatte das Paar daher schon vor ein paar Jahren als Restaurant aufgegeben und nur noch für Gesellschaften genutzt. Das habe auch gut funktioniert. „Doch dann gab es Probleme mit der Nachbarschaft und immer öfter Beschwerden. Da waren dann auch Hochzeitsfeiern, die länger gehen, nicht mehr möglich“, erklärt Joscha Mendel. Ebenfalls gescheitert ist die Idee, in der Wintersaison, in der kaum Golf gespielt wird, allein das Landhaus im Restaurantbetrieb zu führen. „Es ist einfach schwierig zu kommunizieren, dass man im November startet und dann Ende Januar wieder aufhört“, berichtet Lori, nach der das Landhaus benannt ist.

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Am Ende seien es einfach zu viele Probleme gewesen, weshalb man sich entschieden habe, die Reißleine zu ziehen. Der Gastronomie wollen Loredana Uras und Joscha Mendel, die früher einen Burgerladen in Langendreer hatten, in jedem Fall treu bleiben. Das Paar will sich nun eine kleine Auszeit nehmen und dann anderer Stelle neu durchstarten. Mitte 2025 solle es losgehen. „Wir haben mehrere Lokale in Bochum und Umgebung im Blick“, verrät Joscha. Ob sie sich dann auf Veranstaltungen konzentrieren oder ein Restaurant eröffnen, sei aktuell noch nicht ganz klar. „Wichtig ist uns, dass wir die Öffnungszeiten selbst bestimmen können“, sagt Lori.

Bochumer Golfclub will Gastronomie-Nachfolge im November klären

Die sind beim Golfclub durch den Spielbetrieb vorgeben. Auch dort wird jetzt an einer Nachfolge-Lösung gebastelt. Man stehe bereits in Kontakt mit drei vielversprechenden Interessenten, gibt Dirk Thomas eine Wasserstandsmeldung. „Einer von ihnen würde auch beide Standorte betreiben wollen – das Clubhaus für die Mitglieder und das Landhaus für die Öffentlichkeit mit anderen Öffnungszeiten.“ Letzteres gehöre auch dem Golfclub und sei erst vor einigen Jahren renoviert worden.

Für die Gastronomie im Bochumer Golfclub wird aktuell ein neuer Pächter gesucht. Drei ernsthafte Interessenten soll es geben.
Für die Gastronomie im Bochumer Golfclub wird aktuell ein neuer Pächter gesucht. Drei ernsthafte Interessenten soll es geben. © Gernot Noelle

Zwei der Interessenten seien bekannte Bochumer Gastronomen, der dritte komme aus einer Nachbarstadt, so Thomas. Im November wolle man eine Entscheidung treffen, damit es im Frühjahr zur neuen Saison auch das passende gastronomische Angebot gibt.

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Mit den bisherigen Pächtern sei es durchaus gut gelaufen. „Das Catering für große Turniere war prima, es gab viele Weihnachts- und Firmenfeiern und Mitarbeiter haben im Golfclub ihre Hochzeit gefeiert. Der Joscha ist ein super Koch“, lobt Thomas. Die Nudelgerichte seien sehr beliebt gewesen. „Und die Burger waren Oberspitzenklasse.“ Umso trauriger sei es gewesen, dass die Gastronomie nach Corona nicht mehr so richtig in Schwung gekommen sei. „Aber wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen.“

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