Bochum-Linden. Wer ein freistehendes Einfamilienhaus bauen möchte, könnte in bester Lage in Bochum fündig werden. Grundstücksgröße und Kosten stehen jetzt fest.

Auch wenn sich die Bau- und Immobilienbranche immer noch schwertut, gibt es nach wie vor Menschen, die ein Haus bauen möchten. Für sie kommt diese Nachricht wie gerufen: Die Stadt Bochum bietet in Linden sechs Grundstücke zum Verkauf an. Dort können freistehende Einfamilienhäuser errichtet werden. Interessierte können sich vom 19. August bis 16. September bewerben. Wer am Ende den Zuschlag erhält, hängt dabei nicht allein vom Geldbeutel ab.

Häuslebauer aufgepasst: Stadt Bochum verkauft Grundstücke

Das Neubaugebiet befindet sich in attraktiver Lage, am Gisela-Piedboeuf-Weg in Bochum-Linden. Diese Straße wird gerade erst gebaut. Benannt ist sie nach der 2007 verstorbenen SPD-Politikerin, die von 1977 bis 1989 Bezirksbürgermeisterin im Bochumer Südwesten war.

Mehr zum Thema

Das Gelände liegt zwischen Lewackerstraße und Langenberger Straße und ist 13.000 Quadratmeter groß. Entstehen sollen hier nicht nur Einfamilienhäuser. Auch acht Doppelhaushälften und zwei kleine Mehrfamilienhäuser sind vorgesehen. Letztere sollen von Investoren errichtet werden.

Als Erstes aber gehen die sechs Grundstücke für freistehende Einfamilienhäuser auf den Markt. Private Kaufinteressierte können sich ab dem 19. August bewerben. Offiziell werden alle Informationen erst ab Montag auf ww.bochum.de/grundstuecke veröffentlicht. Die WAZ bietet diese Informationen schon jetzt: Die Grundstücke sind zwischen ca. 390 und ca. 570 Quadratmeter groß und werden unter Berücksichtigung des Bodenrichtwertniveaus zu einem Kaufpreis von 390 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Grundstücksverkauf in Bochum: Zum Kaufpreis kommen noch weitere Kosten hinzu

Im Kaufpreis sind laut Stadt die Erschließung und Kanalisation enthalten, jedoch ohne Hausanschlussleitungen. „Alle anderen Kosten wie Versorgung mit Heizenergie, Wasser, Strom und Telekommunikation sind vom Käufer zu tragen“, heißt es weiter aus dem Rathaus.

Die Grundstücke werden nicht durch einen Bauträger bebaut, das kann individuell gemäß der Vorgaben im Bebauungsplanes Nr. 955 -Lewackerstraße geschehen. „Im Wesentlichen können Einzelhäuser mit zwei Vollgeschossen und Flachdach errichtet werden.“

Diese Texte haben viele Menschen interessiert

Knapp einen Monat lang, bis zum 16. September, können sich Interessierte auf bis zu drei Baugrundstücke bewerben. Das Bewerbungsformular steht dann ebenfalls im Internet auf www.bochum.de/grundstuecke zum Download zur Verfügung. Alternativ kann der dafür vorgesehenen Bewerbungsbogen zusammen mit den erforderlichen Unterlagen per Post oder persönlich in dem vorgenannten Zeitraum bei der Stadt Bochum, Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster, 447777 Bochum eingereicht werden.

Hauskauf in Bochum: Der Zuschlag erfolgt nach einem Punkte-System

Der Zuschlag für den Kauf erfolgt anschließend nach einem Punkte- und Kriterienkatalog. Eines ist zum Beispiel die Anzahl der Kinder. Es reicht also nicht, das höchste Gebot abzugeben. Es gibt einen Festpreis, der regelmäßig neu ermittelt wird. Dabei orientiert sich die Stadt am Bodenrichtwert. Nach Sozialpunkten wurden auch im Ostpark, Bochums größtem Neubaugebiet in Altenbochum und Laer, schon Grundstücke vergeben.

So sieht die Planung für das Neubaugebiet an der Ecke Lewacker Straße/Langenberger Straße in Bochum-Linden aus.
So sieht die Planung für das Neubaugebiet an der Ecke Lewacker Straße/Langenberger Straße in Bochum-Linden aus. © funkegrafik nrw | Denise Ohms

Die an die Lewacker Straße angrenzenden Grundstücke sind bereits verkauft. Dort wird auch schon gebaut. Ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit öffentlich geförderten Wohnungen ist fast fertig. Als Bauherr an dieser Stelle wird auch die Diakonie in Erscheinung treten. Geplant ist ein Wohnheim für 24 Menschen mit Behinderung. Zusammen mit einer weiteren Einrichtung in Hamme soll so das Ruhrlandheim oberhalb vom Kemnader See ersetzt werden.

+++ Folgen Sie der WAZ-Lokalredaktion Bochum auf Instagram! +++

Schon 2020 hatte die Bezirksvertretung grünes Licht für das Neubaugebiet gegeben. Bis sich auf dem Areal dann tatsächlich etwas tat, dauerte es. Als Grund dafür werden Probleme mit der Entwässerung angegeben. Auch war es zwischenzeitlich wohl nicht so einfach, ein Unternehmen für den Bau der Erschließungsstraße zu finden. Mit dem Kanalbau wurde in diesem Jahr im Mai begonnen, also vier Jahre nach politischem Beschluss.

+++ Lesen Sie mehr Nachrichten aus Bochum! +++

An der Stelle des geplanten Neubaugebietes stand früher die Lewacker-Schule nebst Turnhalle. 2013 wurde die Grundschule aufgegeben. Der Abriss wurde immer wieder aufgeschoben; auch, weil das Gebäude vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Ende 2019 wurden die Gebäude dann abgerissen. Seither lag das Gelände brach.

Wohnen in Ruhr-Nähe

Die Lage des Neubaugebietes an der Lewacker Straße in Bochum-Linden gilt als attraktiv. Es ist nur rund 500 Meter vom Ruhrtal mit seinem hohen Freizeitwert entfernt. Im näheren Umfeld gibt es unter anderem Kindertagestätten und Schulen.

Das Lindener Stadtteilzentrum mit seinen Einkaufsmöglichkeiten erreicht man in ca. einem Kilometer. Die Innenstädte von Bochum oder Hattingen sind gut mit der Straßenbahnlinie 308 von der etwa 450 Meter entfernten Haltestelle „Lewacker Straße“ erreichbar. Direkt am Baugebiet befindet sich die Buslinie 359, die Bochum-Dahlhausen (S-Bahnhof) mit Hattingen verbindet.