Bochum. Noch in diesem Sommer können sich Häuslebauer für Grundstücke in einem Bochumer Stadtteil bewerben. Die Erschließungsarbeiten haben begonnen.
Nach jahrelangen Vorbereitungen haben die Arbeiten für eine neue Stichstraße begonnen, die das große Wohnbauprojekt im Bereich Lewackerstraße/Langenberger Straße in Bochum-Linden erschließen wird. Es ist der Auftakt für eine weitreichende Wohnbebauung. Zahlreiche Grundstücke können von privaten Häuslebauern in Kürze erworben werden.
Auf dem 13.000 Quadratmeter großen städtischen Gelände stand früher die Lewacker-Grundschule, in der zuletzt Geflüchtete untergebracht waren. 2019 wurden die Gebäude nebst Turnhalle abgerissen. In den kommenden Jahren wird dort eine gemischte Wohnbebauung entstehen.
Rigolenkörper sollen das Niederschlagswasser zurückhalten und versickern lassen
Die neue kleine Straße wird Gisela-Piedboeuf-Weg heißen, benannt nach der 2007 verstorbenen Bezirksvorsteherin im Bochumer Südwesten. Für die Entwässerung werden nach Angaben der Stadt Regenwasser- sowie Schmutzwasserkanäle verlegt. Außerdem sind Rigolenkörper vorgesehen, die das Niederschlagswasser zurückhalten und versickern lassen.
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Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Februar 2025 dauern. Die Langenberger Straße ist für den motorisierten Verkehr jetzt eine Sackgasse.
Sechs freistehende Einfamilienhäuser, acht Doppelhaushälften und zwei kleine Mehrfamilienhäuser geplant
„Insgesamt können sechs freistehende Einfamilienhäuser, acht Doppelhaushälften und zwei kleine Mehrfamilienhäuser errichtet werden“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Letztere Grundstücke würden jedoch an Investoren veräußert.
Die Grundstücksangebote werden auf der Website der Stadt Bochum www.bochum.de/grundstuecke veröffentlicht. Dort werden dann auch alle Informationen (Größe, Preise, sonstige Rahmenbedingungen, Ansprechpartner) zu finden sein. Sollten keine unvorhergesehen Schwierigkeiten auftreten, läuft die erste Bewerbungsphase für Baugrundstücke für private Interessenten zwischen dem 19. August und dem 16. September, teilt die Stadt auf WAZ-Anfrage mit.
Diakonie baut ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung
Die Grundstücke, die direkt an die Lewackerstraße angrenzen, sind bereits vermarktet. Auf einem dieser Grundstücke steht bereits ein neues dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit öffentlich geförderten Wohnungen. Es ist aber noch nicht ganz fertig.
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Auf dem Grundstück an der Ecke Lewackerstraße/Langenberger Straße wird eine viel größere Immobilie errichtet. Die Diakonie Ruhr baut dort ein Wohnheim für Menschen mit schweren geistigen Behinderungen, der Bauantrag hierfür liegt vor. Wann es los geht mit diesem Bau, wurde noch nicht bekannt.
Der Neubau bietet Platz für 24 Bewohnerinnen und Bewohner in Wohngruppen mit Einzelzimmern, großzügigen Gemeinschafts- und Aufenthaltsbereichen sowie Räumlichkeiten für die Tagesstruktur. In dem Neubau, so die Diakonie, „können wir den Bewohnerinnen und Bewohnern eine zeitgemäße Unterkunft in modernem Ambiente, mehr Möglichkeiten zur Tages- und Freizeitgestaltung und optimale Bedingungen für eine pflegerische und therapeutische Versorgung nach aktuellen Standards bieten“. Auch die Mitarbeitenden würden „optimale Arbeitsbedingungen“ vorfinden.
Probleme mit der Entwässerung
Schon seit Jahren liegt das Gelände an der Ecke Lewackerstraße/Langenberger Straße in Linden brach. Anfang Mai starteten jetzt die Kanalarbeiten zusammen mit dem Bau der Stichstraße, die auch als Baustraße fungieren wird.
Eigentlich sollten die Grundstücke für die Einfamilienhäuser schon längst verkauft worden sein. Es gab aber erhebliche Probleme mit der Entwässerung des Gebietes. Erst nach Fertigstellung dieser Arbeiten kann der Verkauf der Grundstücke entlang des Gisela-Piedboeuf-Weges beginnen.
Einen gleich großen Neubau für Menschen mit Behinderungen wird die Diakonie an der Haldenstraße in Hamme errichten. Beide Einrichtungen werden das Ruhrlandheim hoch über dem Kemnader See ersetzen, in dem die Menschen mit Behinderungen seit 1994 untergebracht sind. „Gegenüber dem idyllisch, aber abgeschieden oberhalb des Kemnader Sees gelegenen Ruhrlandheim bieten die beiden neuen Standorte den Bewohnerinnen und Bewohnern deutliche bessere Möglichkeiten der Teilhabe am alltäglichen Leben im Quartier.