Bochum-Linden. Häuslebauer aufgepasst: In Bochum-Linden werden bald weitere Grundstücke verkauft. Allerdings dauert es länger als geplant. Das ist der Grund.

Häuslebauer, die auf ein Grundstück an der Lewackerstraße in Bochum-Linden spekulieren, müssen sich gedulden. Der Verkauf der begehrten Baufelder verzögert sich. Das hat einen ganz simplen Grund.

Bauen in Bochum: Häuser in Neubaugebiet in Linden werden mit Verspätung verkauft

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Bislang wurden im Neubaugebiet Lewackerstraße drei Grundstücke veräußert beziehungsweise läuft die vertragliche Abwicklung hierzu, teilt die Stadt Bochum auf WAZ-Anfrage mit. Zwei Grundstücke wurden direkt vermarktet. Hier sollen Mehrfamilienhäuser für den frei finanzierten Mietwohnungsbau entstehen.

Ein drittes Grundstück wurde zum Höchstgebot im Wege des Erbbaurechts vergeben. Hier entstehen Mietwohnungen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau. In diesen drei Fällen kamen Investoren zum Zug.

So sollen die Wohngebäude im Neubaugebiet Lewackerstraße in Bochum-Linden angeordnet sein.
So sollen die Wohngebäude im Neubaugebiet Lewackerstraße in Bochum-Linden angeordnet sein. © funkegrafik nrw | Denise Ohms

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Nun aber sollen auch einzelne Privatpersonen zuschlagen können. Bezüglich der weiteren Grundstücksvermarktung im Bereich des Bebauungsplans Nr. 955 liegt allerdings abschließend noch kein endgültiger Zeitplan für die Vermarktung vor. Diese ist unter anderem abhängig von der Errichtung einer Baustraße. Mit deren Bau konnte aufgrund der starken Nachfrage im Baugewerbe bislang noch nicht begonnen werden, heißt es aus dem Rathaus. „Wir gehen derzeit davon aus, dass mit dem Bau der Erschließung erst im zweiten Quartal 2022 begonnen werden kann“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk.

Die Vermarktung der Einfamilienhausgrundstücke beginnt laut Stadt erst mit Fertigstellung der Baustraße. Van Dyk: „Zum jetzigen Zeitpunkt halten wir hierfür das dritte Quartal 2022 für realistisch. Aller Voraussicht nach werden dann insgesamt 14 Grundstücke für Doppelhäuser und Einzelhäuser an Privatpersonen vermarktet.“

Haus gesucht in Bochum: Grundstücke in Linden gibt es zum Festpreis, aber nach sozialen Kriterien

Die Grundstücksgröße reicht von etwa 250 bis 570 Quadratmetern. Die Vermarktung erfolgt gemäß Bochumer Grundstücksrichtlinien zum Festpreis nach sozialen Kriterien – ähnlich wie im Ostpark in Altenbochum. Die endgültigen Kaufpreise stehen noch nicht fest. „Sie orientieren sich am Bodenrichtwert“, sagt Colleen Tüllner vom Liegenschaftsamt. „Aktuell dürften es 350 Euro pro Quadratmeter sein. Doch der Bodenrichtwert wird Anfang 2022 neu ermittelt.“ Laut Stadt werden vermutlich nicht alle Grundstücke auf einmal vermarktet, sondern mehrere Verkaufsabschnitte gebildet.

Lewacker-Schule vor zwei Jahren abgerissen

An der Stelle des geplanten Neubaugebietes stand früher die Lewacker-Schule nebst Turnhalle. 2013 wurde die Grundschule aufgegeben. Der Abriss wurde immer wieder aufgeschoben; auch, weil das Gebäude vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Ende 2019 wurden die Gebäude dann abgerissen.Möglichst viele Bäume sollten laut Politik im Neubaugebiet erhalten bleiben. Das hat nur in wenigen Fällen geklappt. Ausgleichspflanzungen werden an der Sudholzstraße in Eppendorf erfolgen, also an der Stadtbezirksgrenze.

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Außerdem wird ein weiteres Grundstück für zwei Mehrfamilienhäuser veräußert. Auch hier kann der Verkauf erst nach Fertigstellung der Erschließungsstraße, die Gisela-Piedboef-Straße heißen wird, erfolgen. Die Grundstücksvergabe erfolgt zum Höchstgebot im Wege des Erbbaurechts. Auch hier können die Mehrfamilienhäuser für den öffentlich geförderten Wohnungsbau errichtet werden.

Insgesamt hat sich die Bauplanung verzögert: In ersten Ankündigungen wollte die Stadt bereits 2018 die Schule abreißen und in die Vermarktung einsteigen, 2019 sollte mit dem Bau begonnen werden. Bei der Bürgerversammlung im Amtshaus Weitmar im Januar 2017 hieß es, die Häuser könnten 2021 stehen.

Neues Wohngebiet in Linden: Diakonie erreichtet Wohnheim für Menschen mit Behinderung

Zudem wird es an der Lewackerstraße ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung geben. Betreiber ist die Diakonie Ruhr, die ihr Ruhrlandheim an der Blumenau in Stiepel aufgibt und dafür künftig zwei Standorte haben wird – eben in Linden und an der Haldenstraße 50 in der Speckschweiz in Hamme direkt neben dem Bunker. Die beiden neuen Heime werden mit jeweils 24 Plätzen ausgestattet. Dort soll es dann Wohngruppen à sechs Personen mit einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung geben.

Alle relevanten Informationen wie Grundstückszuschnitte, Kaufpreise etc. sind mit Beginn der Angebotsveröffentlichung für alle interessierten Personen auf www.bochum.de/grundstuecke zu finden.