Dorsten. .
Jeden Donnerstag treffen sich Frauen im Kinderschutzbund an der Wiesenstraße. Sie tauschen sich aus, holen sich Hilfe oder verschnaufen für eine kurze Zeit. Die meisten Frauen sind allein erziehend, teilen die gleichen Probleme. Sieglinde Metschl hofft, dass Spender ein paar dieser Probleme für drei Familien lösen können.
Täglich versuchen die Frauen, ihr Leben für sich und ihre Kinder zu verbessern. Doch leider ist es schwer, aus dem Kreislauf von Armut und Problemen heraus zu kommen. Viele Mütter wollen arbeiten, finden aber keinen Job. Weil sie keine Ausbildung haben. Weil sie nach einer „Familienpause“ zu lange aus dem gelernten Beruf sind. Weil Arbeitgeber an der Einsatzfähigkeit der Frauen zweifeln: Die Kinder könnten krank werden. Allein erziehende Mütter sind selten spontan. Arbeits- und Betreuungszeiten in Kita und Schule können kollidieren.
Auch die Mobilität ist ein Problem. Ein Auto – für viele Jobs erforderlich -- kann sich keine der Frauen leisten. Selbst Bus und Bahn sind ein finanzielles Problem. Das Sozialticket? Eines geht, doch wenn eine Mutter Kinder mitnehmen muss, verdoppeln oder verdreifachen sich die Kosten. Den Lebensmittelladen Dorstener Tafel in Barkenberg können viele Familien nicht nutzen, einfach weil die Kosten für die Busfahrt zu hoch sind.
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Und selbst wenn beide Eltern da und berufstätig sind, sieht es finanziell oft nicht besser aus. Manche Elternpaare verdienen zusammen so wenig, dass sie immer noch auf Unterstützung vom Sozialamt angewiesen sind. Das Geld reicht dann gerade, um die Kinder ausreichend zu ernähren und die täglichen Kosten zu decken.
Sieglinde Metschl: „Bei all diesen Bemühungen nehmen Frustrationen, psychische Erkrankungen, Resignation und Existenzängste zu. Unser Ziel ist es, diesen Familien den Alltag zu erleichtern und sie zu unterstützen. Damit sie ein wenig Freude und Zuspruch erfahren, sind wir dankbar, wenn einige der folgenden Wünsche erfüllt werden können.“
Wer mehr wissen möchte oder helfen kann, wende sich an Sieglinde Metschl vom Kinderschutzbund, 02362 / 444 33 oder spende Geld auf die Konten der Adventslichter für Fall 26 A, B oder C
Plötzlicher Tod des Vaters stürzt Mutter und Tochter in Not
Familie A: Mutter und Tochter haben sich seelisch und finanziell bis heute nicht davon erholt, dass der Vater jung und unerwartet starb. Es fehlt an allen Ecken und Kanten. Der gebraucht erworbene Schulrucksack der Tochter ist zerschlissen. Das Mädchen muss viele Arzttermine wahrnehmen, teils außerhalb von Dorsten. Die Fahrtkosten explodieren. Gebraucht werden ein antiallergisches Oberbett (90x200), eine Bratpfanne sowie ein Staubsauger. Die Tochter liest gerne Bücher über Wölfe und hört gerne Kassetten. Dies ist ihr leider nicht mehr möglich, da der Kassettenrekorder kaputt gegangen ist. Viel Freude bereiten ihr die Figuren der Marke „Schleich“. Hier wünscht sie sich Figuren aus der Elfenwelt oder einen Baum aus der Serie.
Trotz Arbeit: Es reicht gerade für das Nötigste – und oft nicht einmal das
Familie B: Vater und Mutter gehen arbeiten, trotzdem verdienen sie so wenig, dass die Familie mit vier Kindern auf zusätzliche Unterstützung angewiesen ist. Nötige Anschaffungen müssen oft zurück gestellt werden, da Lebensmittel und Kleidung für die Kinder der wichtigste Posten sind. Im Haushalt fehlen eine Brotbackmaschine (lohnt sich bei sechs Personen), Kaffeemaschine, Wasserkocher und Flurschrank. Ein Kind braucht eine neue Matratze (90 x 200). Und die Mutter muss für ihre Arbeit eine neue Brille haben.
Die Waschmaschine ist kaputt – darum fallen die Geschenke aus
Familie C: Eine alleinerziehende Mutter hat sehr jung zwei Kinder bekommen. Nach der Geburt holte sie ihren Realschulabschluss nach und wollte sogar noch das Fachabitur bauen. Das Ziel musste sie aufgeben: Die Familie unterstützte sie nicht bei der Betreuung der Kinder. Jetzt würde sie gerne eine Ausbildung beginnen, einen Beruf erlernen, ihre Familie irgendwann allein über die Runden bringen. Der Vater kann die Familie finanziell nicht unterstützen. Die Waschmaschine müsste jedoch unbedingt ersetzt werden. Auch die Kinder haben zu Weihnachten Wünsche. Das Mädchen würde sich freuen über „Polly Pocket“-Figuren, eine Barbie oder eine Puppe, die sprechen oder laufen kann. Das zweite Kind wünscht sich sehnlichst einen Autoteppich mit dazugehörigen Autos.