Rees-Mehr. Stefan van Ophuysen hat eine teilweise Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h in Mehr erreicht. Und der Ortsvorsteher kämpft weiter.

Für Ortsvorsteher Stefan van Ophuysen ist es ein „Teilerfolg“ bei einem der meist diskutierten Themen in Mehr: Der Kreis Kleve als zuständige Straßenverkehrsbehörde hat jetzt im Reeser Dorf auf der Heresbachstraße (K11) für den Bereich von der Kreuzung Bonekampstraße/Klückenhofstraße bis zum Parkplatz des Gasthauses Zur Rose eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h angeordnet. Diese gilt demnach auf knapp 70 Metern in der schwer einsehbaren Kurve der Kreisstraße.

„Gerade in diesem Bereich ist es vor allem für die Schul- und Kindergartenkinder sehr wichtig“, stellt van Ophuysen fest, der gemeinsam mit der CDU in Mehr die Erhöhung der Verkehrssicherheit angeregt hatte. Der Antrag von November 2024 hatte ursprünglich vorgesehen, Tempo 30 auf der Heresbachstraße und Galaystraße vom Sportplatz des TuS Haffen-Mehr durch den gesamten Ortskern bis zur Ortsausfahrt in Richtung Mehrhoog einzurichten. Dafür sah der Kreis Kleve die Voraussetzungen allerdings als nicht gegeben.

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Schon 2022 stellte der Ortsvorsteher einen Antrag

„Hier hätte ich mir mehr gewünscht und ich hoffe, dass das besonnene Verhalten der ortsansässigen Verkehrsteilnehmer weiterhin dazu beiträgt, dass hier nichts Schlimmeres passiert“, sagt der Ortsvorsteher, der gleichzeitig klarstellt: „Ich habe sehr viel Verständnis für die Entscheidung des Kreises Kleve.“ Van Ophuysen bedankte sich persönlich bei der Mitarbeiterin der Straßenverkehrsbehörde, die sich mit der Situation in Mehr befasst hatte. Nach der Entscheidung vom vergangenen Freitag soll die verkehrsrechtliche Anordnung laut ihrer Aussage in den nächsten Tagen an die Kreis Kleve Bauverwaltungs GmbH ergehen.

Verkehrssicherheit in den Reeser Dörfern

Bereits Ende des vergangenen Jahres durfte sich der Mehrer Ortsvorsteher Stefan van Ophuysen gemeinsam mit Margret Derksen, seiner Amtskollegin aus Haffen, über mehr Verkehrssicherheit im Nachbardorf freuen. Zusammen hatten sie sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Ortseinfahrt nach Haffen von Mehr über die K7/Deichstraße kommend mit Barken verengt wurde. Autofahrer müssen auf dem langen, geraden Straßenstück nun abbremsen.

Auch im Reeser Ortsteil Millingen wird aktuell über die Verkehrssicherheit diskutiert. Anwohner und Eltern fordern einen Zebrastreifen oder eine Mittelinsel, um die Hauptstraße sicherer überqueren zu können. Zu viele Autofahrer würden die zeitlich begrenzte Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h ignorieren, kritisieren sie.

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt als Ortsvorsteher hatte Stefan van Ophuysen Anfang 2022 einen Antrag auf eine Geschwindigkeitsbeschränkung in der Dorfmitte gestellt. Damals lehnte der Kreis Kleve das Ansinnen noch ab. Weil durch eine Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung im Oktober 2024 jedoch die Voraussetzungen zur Anordnung von innerörtlich streckenbezogenen Geschwindigkeitsbeschränkungen von 30 km/h auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen etwas gelockert wurden, erneuerte van Ophuysen seinen Antrag.

Stark frequentierter Schulweg

„Auf dieses Thema werde ich vor allem von Eltern wirklich oft angesprochen“, so der Ortsvorsteher. Denn die Heresbachstraße und Galaystraße bilden einen stark frequentierten Schul- und Kindergartenweg. „Hier in der Dorfmitte findet das zentrale Dorfleben statt“, argumentierte van Ophuysen in seinem Antrag.

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Der Kreis Kleve erkannte an, dass sich im unmittelbaren Bereich der Kurvenlage drei Gaststätten, eine Physiotherapiepraxis und ein Abzweig zur St. Vincentius-Kirche befinden. Hinter der katholischen Kirche verläuft über die „Rennebrücke“ der Fußweg ins südliche Mehrer Wohngebiet und zum Kindergarten und zur Grundschule. Diese räumliche Nähe ist entscheidend dafür, dass überhaupt Tempo 30 angeordnet werden kann.

„Auf dieses Thema werde ich vor allem von Eltern wirklich oft angesprochen“

Stefan van Ophuysen
Ortsvorsteher von Mehr

Kein Fußgängerüberweg am Marktplatz

Den Wunsch, Tempo 30 darüber hinaus auszuweiten, konnte der Kreis Kleve zwar nachvollziehen. Die Straßenverkehrsbehörde entsprach ihm aber genauso wenig wie dem erhofften Fußgängerüberweg am Marktplatz. Dort im Bereich der Kreuzung Bonekampstraße/Klückenhofstraße ist die Querung der K11 für Schulkinder vorgesehen. Gelbe Punkte auf den Bürgersteigen markieren die Stelle, an der auch die Fahrbahn verengt ist. Ein Fußgängerüberweg wäre jedoch nicht vollständig sichtbar, sodass der Kreis diesen ablehnte.

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Stefan van Ophuysen kündigt jedoch an, beim Thema Verkehrssicherheit dranbleiben zu wollen und eine Ausweitung der Tempo-30-Zone im Blick zu behalten. „Für die Querungen am Marktplatz und am Sportgelände sowie die unübersichtliche Ein- und Ausfahrt zum Parkplatz des Edeka-Marktes wäre dies sehr hilfreich“, sagt der Ortsvorsteher. Ihm ist bewusst, dass auch die jetzt beschlossene Geschwindigkeitsbeschränkung „nicht alle gut finden. Ich finde aber, dass sie zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer notwendig ist“.