Kreis Kleve. „Unser Dorf hat Zukunft“: Haffen und Hommersum gewinnen den Kreiswettbewerb. Wie es für die „Golddörfer“ jetzt weitergeht.
Während Christoph Gerwers sprach, kamen Margret Derksen ein paar Zweifel, wie Haffens Ortsvorsteherin unumwunden zugibt. „Der Landrat hat es spannend gemacht, und ich dachte mir, dass wir es nicht geschafft haben“, berichtet Derksen über die Momente kurz vor der Verkündung der Jurywertungs-Ergebnisse beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Umso größer war bei der Delegation aus dem Reeser Ortsteil dann die Freude, als der Erfolg doch feststand. Haffen darf sich genauso wie Goch-Hommersum „Golddorf“ nennen und den Kreis Kleve im kommenden Jahr beim Wettbewerb auf Landesebene vertreten. Aufgrund der engen Bewertungsergebnisse sind die weiteren drei teilnehmenden Dörfer Lüllingen (Geldern), Uedemerbruch (Uedem) und Wissel (Kalkar) nun „Silberdörfer“.
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Haffens roter Faden
Drei Tage hatte die Bewertungskommission unter dem Vorsitz von Landrat Christoph Gerwers im Kreisgebiet die fünf Dörfer bereist, die sich für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ qualifiziert hatten. Die Haffener nahmen die Gäste mit auf einen Dorfrundgang unter dem Motto „Haffen: Gestern – Heute – Morgen“, der von der St. Lambertus-Kirche ins Heimatmuseum, zur Schützenhalle und zum Dorfplatz führte. Abschließend ging es mit dem Bus zu Schloss Bellinghoven.
So ganz genau weiß Margret Derksen noch nicht, was die Jury überzeugt hat, denn die detaillierten Ergebnisse liegen noch nicht vor. „Ich denke aber, dass wir den roten Faden aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft ganz gut herüberbringen konnten.“ Dieser zeitliche Dreiklang wurde auf Schloss Bellinghoven besonders deutlich: In dem altehrwürdigen Gebäude ist die Caritas seit 40 Jahren aktiv und ermöglicht jungen Menschen mit in ihrer Ausbildungswerkstatt eine neue Zukunft. „Da passte alles zusammen“, fand Haffens Ortsvorsteherin.
„Ich hoffe, dass dieser Erfolg einen gewissen Hype bringt, damit noch mehr Leute Lust haben, mitzuarbeiten“
Förderung für die Sanierung des Schützenhallendaches
Noch am Abend der Verkündung des goldigen Ergebnisses feierten die Ehrenamtlichen im Pfarrhaus. „Ich hoffe, dass dieser Erfolg einen gewissen Hype bringt, damit noch mehr Leute Lust haben, mitzuarbeiten – nicht nur für den Wettbewerb, sondern darüber hinaus bei den Projekten, die unser Dorf zukunftssicher machen“, sagt Margret Derksen.
Bürgermeister Sebastian Hense freute sich über den Gewinn beim Kreiswettbewerb: „Der Reeser Ortsteil Haffen hat als Golddorf einmal mehr bewiesen, was eine engagierte Gemeinschaft Gutes bewirken kann. Ich gratuliere Ortsvorsteherin Margret Derksen sowie allen beteiligten Bürgerinnen und Bürgern zu dieser Auszeichnung ganz herzlich und drücke die Daumen für den Landeswettbewerb“, sagte er gegenüber der NRZ.
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Wie es im Sommer 2025 konkret mit der Teilnahme am Landeswettbewerb weitergeht, das wissen die Haffener noch nicht. Gespräche mit dem Kreis Kleve und dem Kreisverband Kleve für Heimatpflege sollen demnächst Klarheit bringen. Und am 2. Oktober kommt NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen in das „Golddorf“ Haffen, um einen Förderbescheid in Höhe von circa 52.000 Euro für die Sanierung des Daches der Schützenhalle zu übergeben. „Wir werden diese Gelegenheit dann nutzen, sie direkt vor Ort zu löchern“, sagt Ortsvorsteherin Derksen und lacht.