Düsseldorf. Am Sonntag haben in der Düsseldorfer Innenstadt über 500 Menschen gegen CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz demonstriert. So lief der Protest.
Unter dem Motto „Merz stoppen - Demokratie schützen“ haben am Sonntagnachmittag (9. Februar) in der Düsseldorfer Innenstadt über 500 Menschen gegen CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und den fortschreitenden Rechtsruck in Deutschland demonstriert. Vor dem Haus der Universität am Schadowplatz fand eine Kundgebung mit Redebeiträgen statt, die um 15 Uhr begann. Aufgerufen zu der Protestaktion hatten die beiden Initiativen „Düsseldorf gegen Merz“ und „Feministischer Kampftag Düsseldorf“.
Hintergrund der Demonstration war das Vorgehen von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und der Bundestagsfraktion der Christdemokraten im Rahmen der Abstimmung für den Fünf-Punkte-Plan zur Verschärfung von Migrationsgesetzen. Denn neben Stimmen der FDP erzielte die CDU am 29. Januar im Parlament auch mit Stimmen der in großen Teilen rechtsextremen AfD eine Mehrheit für einen Antrag, der auf die Verschärfung der Migrationspolitik in Deutschland abzielt. Dies sorgte in weiten Teilen der Bevölkerung für große Entrüstung.
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In Düsseldorf und anderen deutschen Städten kommt es seitdem zu vielen Demonstrationen gegen die CDU und den Rechtsruck in Deutschland, auch wenn Merz und die CDU am 31. Januar mit dem Gesetzesentwurf im Bundestag scheiterten.
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Kundgebung gegen CDU-Chef Merz in Düsseldorf: Viele junge Menschen nahmen teil
Bereits im Vorfeld der Kundgebung am Sonntag erhoben die Organisatoren schwere Vorwürfe gegen Friedrich Merz. Der Parteichef der Union sei menschenfeindlich, „zutiefst rassistisch, sexistisch, queer- und frauenfeindlich“ sowie arbeitnehmerunfreudlich, hieß es unter der Woche in einem Ankündigungsbeitrag auf Instagram. Zudem reiße Merz die „gepriesene Brandmauer zur AfD“ bereits seit mehreren Monaten „Stück für Stück ein“.
Wie die Polizei Düsseldorf auf NRZ-Nachfrage mitteilte, waren für die Kundgebung am Schadowplatz zunächst 150 Personen von den Veranstaltern angemeldet worden. Doch noch vor Beginn der Veranstaltung strömten immer mehr Menschen mit Protestschildern und Plakaten zum Schadowplatz.
Vor allem viele junge Menschen kamen in die Düsseldorfer City, um gegen CDU-Kanzlerkandidat Merz und die AfD zu demonstrieren. Dabei hatten die Teilnehmenden des Protest immer wieder gesalzene Parolen in Richtung des Union-Chefs parat: „Wir sind hier, wir sind laut, weil der Friedrich scheiße baut“, oder „Shame on you, CDU“ riefen die rund 500 Menschen vor dem Haus der Universität immer wieder voller Inbrunst.
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Protest gegen Friedrich Merz in Düsseldorf: „Er hat die Brandmauer eingerissen“
Caro von der Initiative „Feministischer Kampftag Düsseldorf“ eröffnete die Kundgebung mit dem ersten Redebeitrag. Ihre Worte waren dabei sowohl emotional als auch wütend. Merz sei „rassistisch, frauenfeindlich und er hat die Brandmauer nach rechts deutlich eingerissen. Er ist auf jeden Fall nicht unser Kanzler“. Auch dass der Spitzenkandidat der CDU immer von sich behaupten würde, zur oberen Mittelschicht zu gehören, stieß der Aktivistin sauer auf: „Er besitzt zwei, und ich betone, zwei Flugzeuge. Wie kann man dann solch eine Aussage treffen, vor allem als Millionär?“ Für ihre Eröffnungsrede erhielt sie tosenden Beifall von den Demonstrierenden.
Gegen 16.30 Uhr wurde die Kundgebung nach mehreren Redebeiträgen beendet. Aus Sicht der Düsseldorfer Polizei verlief alles friedlich, wie ein Sprecher am späten Sonntagnachmittag auf Nachfrage erklärte: „Es gab keine Zwischenfälle, die in der Spitze über 500 Teilnehmer haben sich ruhig verhalten.“
Am kommenden Samstag (15. Februar) dürften es deutlich mehr Demonstrierende werden. Denn für 12 Uhr hat ein breites Bündnis eine Groß-Demo in der Innenstadt gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung angekündigt, die ebenfalls am Schadowplatz stattfinden wird.
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