Düsseldorf. FDP-Chef Christian Lindner war am Donnerstag zu einer Wahlkampfveranstaltung in Düsseldorf. Kritik gab es am politischen Gegner und Protestierenden.

Ex-Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner machte am Donnerstag (20. Februar) zum Abschluss des NRW-Wahlkampfes seiner Partei Station in Düsseldorf. Nachdem die FDP in den vergangenen Wochen zunehmend mit sinkenden Umfragezahlen zu kämpfen hatte und um den Einzug ins neue Parlament bangt, zeigte sich der Parteichef bei der Veranstaltung am Schadowplatz kämpferisch. Gleichzeitig zog es einige hundert Schaulustige zu der Kundgebung auf der auch die FDP-Politiker Henning Höhne, Johannes Vogel, Moritz Kracht sowie FDP-Politikerinnen Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Lida Azarnoosh teilnahmen.

FDP-Chef Lindner in Düsseldorf: Einige hundert Menschen kommen zu Wahlkampfveranstaltung

Rund 500 Zuhörende hörten verschiedenen Redebeiträge zu, die für eine starke FDP warben als auch hart gegen die politischen Mitbewerber austeilten. Die ehemaligen Koalitionskollegen von Rot-Grün als auch eine mögliche schwarz-grüne oder Kenia-Koalition – laut Johannes Vogel eine „Horror-Vision“ – wurden dabei entweder für das Scheitern der Ampel und die momentane wirtschaftliche Lage in Deutschland verantwortlich gemacht - oder für unfähig befunden, eine Verbesserung der Zustände herbeizuführen.

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Eine zunächst vereinzelte Gegenstimme, die kritisch Richtung Bühne rief, wer denn die letzten Jahren mit in der Regierung gesessen habe, ging zunächst im Trubel der Interessierten und FDP-Anhänger unter. Doch mit der Zeit machte sich auch ein kleiner Gegenprotest Gehör, der einige hundert Meter weiter am Rande des Schadowplatzes Richtung Kö stand. Hier machten linke Aktivisten Stimmung gegen die Liberalen. Strack-Zimmermann ging nur kurz auf die diese ein und freute sich, dass sie noch überall, wo sie erschiene, „Freude und Erregung“ auslöse.

„Linker Karneval“: Lindner schießt gegen Gegendemonstranten am Schadowplatz in Düsseldorf

Lindner wiederum schoss schärfer gegen den „linken Karneval“ – wie er die rund 40 fast ausschließlich jüngeren Protestierenden bezeichnete. Diese stellten den extremen Rand der Gesellschaft dar. „Hier ist der Kapitalismus“, betonte Lindner bevor er mit Blick zu den Demonstrierenden anfügte, „und da ist der Kommunismus.“ Lindner stellte die Protestierenden dabei auch recht explizit in eine ideologische Linie mit linken südamerikanischen Autokratien und sich selbst und seine Partei in den „Dienst der Freiheit“.

Ganz neue Töne schlugen die versammelten FDP-Politiker aber nicht an. Viele der Punkte waren aus bisherigen Wahlkampfveranstaltungen bekannt. Dennoch waren Liberale aller Altersgruppen durchaus begeistert, ihrem Parteivorsitzenden nahe kommen zu dürfen. Auffällig blieb aber bis zuletzt, dass die Direktkandidatin für den Düsseldorfer Süden, Lida Azarnoosh. zwar im Publikum präsent war und mit den Versammelten ins direkte Gespräch ging, auf der Bühne aber nur für wenige Augenblicke präsent war, um sich für die Vorstellung des Düsseldorfer FDP-Chefs und anderen Direktkandidaten Moritz Kracht zu bedanken.

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Ursprünglich war die FDP-Veranstaltung für den vergangenen Samstag (15. Februar) geplant gewesen. Hier hätte man sich den Schadowplatz zumindest zeitweise mit der AfD-Kundgebung und einer ungleich größeren Masse an Demonstrierenden teilen müssen.

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